Nachdem ich im Bekanntenkreis vor dieser Reise mehrfach gehört hatte, "Usbekistan, da kann man doch nicht hingehen", kann ich nur sagen, stimmt nicht. Usbekistan ist ein sehr angenehmes Reiseland, das einen Besuch lohnt.

Die Reise war insgesamt gut organisiert mit einem kundigen und sehr gut Deutsch sprechenden Reiseleiter. Die Hotels waren im Wesentlichen westlicher Standard (wenn man mal von einem wackelnden Waschbecken absieht).
Auch die sonstige Infrastruktur war auf einem relativ hohen Niveau. Allerdings kann man die sanitären Einrichtungen außerhalb der Hotels, selbst in größeren Restaurants, häufig nur als abenteuerlich bezeichnen.
Anders als in Reiseführern oder Reiseführern beschrieben ist die Bargeldbeschaffung mittels Kreditkarte kein Problem. Automaten stehen in den Städten an jeder dritten Ecke und funktionieren in der Regel.
Vegetarier oder Veganer sind, außerhalb von Taschkent, auf verlorenem Posten. Ohne Fleisch geht in Usbekistan kaum etwas.

Die Fahrtsstrecken zwischen den einzelnen Stationen sind sehr lang auf zum Teil katastrophalen Straßen. Defiitiv nichts für Leute mit Bandscheibenproblemen. Es wäre vielleicht sinnvoll, einen weiteren Inlandsflug einzuschieben.

Die Sehenswürdigkeiten wiederholen sich zwar etwas, dafür war die Route aber so gewählt, dass sie immer bombastischer wurden und eigentlich kein Gewöhnungseffekt auftrat.

Im Hinblick auf den Ausflug ins Ferganatal bin ich eher zwiespältig. Die Kosten-/Nutzenrelation ist hier eher negativ. Man hatte zwar das Erlebnis, einmal mit der usbekischen Eisenbahn zu fahren und eine landschaftlich schöne PKW-Fahrt durch das Gebirge wieder zurück, aber insgesamt war der Aufwand für das Erlebte/Gesehene eigentlich zu hoch.

Fazit: Lohnenswerte Reise in eine wenig bekannte aber interessante und sehenswerte Region.