Hagia Sophia - von der Kirche, zur Moschee und zum heutigen Museum in Istanbul
Hagia Sophia, auch Kirche der Heiligen Weisheit oder Kirche der Göttlichen Weisheit genannt, ist eine Kirche, die im 6. Jahrhundert n. Chr. unter der Leitung des byzantinischen Kaisers Justinian I. in Konstantinopel (532-537) erbaut wurde. Sie gilt als das wichtigste byzantinische Bauwerk und eines der großen Denkmäler der Welt.
Außerordentliche Architektur und kurze Bauzeit der Hagia Sophia
Die Hagia Sophia wurde in der bemerkenswert kurzen Zeit von etwa sechs Jahren gebaut und im Jahr 537 n. Chr. fertig gestellt. Ungewöhnlich für diese Zeit sind die Kenntnisse der Architekten in Mechanik und Mathematik. Die Hagia Sophia kombiniert eine längsgerichtete Basilika und ein zentralisiertes Gebäude auf völlig originelle Weise mit einer riesigen 32 Meter großen, hängenden Hauptkuppel und zwei Semidomen (Halbkuppeln), die auf beiden Seiten der Längsachse liegen. Im Grundriss ist das Gebäude fast quadratisch. Es gibt drei Gänge, die durch Säulen mit darüber liegenden Galerien und großen Marmorpfeilern getrennt sind und sich zur Unterstützung der Kuppel erheben. Die Wände über den Galerien und der Sockel der Kuppel sind von Fenstern durchbrochen, die bei Tageslicht die Säulen verdecken und den Eindruck erwecken, dass das Vordach in der Luft schwebt.
Geschichte der Hagia Sophia
Die ursprüngliche Kirche an der Stelle der Hagia Sophia soll von Konstantin I. 325 auf den Fundamenten eines heidnischen Tempels errichtet worden sein. Sein Sohn, Konstantius II., weihte sie im Jahre 360 ein. Sie wurde 404 durch ein Feuer beschädigt, das während eines Aufstands nach der zweiten Verbannung des heiligen Johannes Chrysostomus, des damaligen Patriarchen von Konstantinopel, ausgebrochen ist. Die Kirche wurde vom römischen Kaiser Constans I. wieder aufgebaut und erweitert. Das restaurierte Gebäude wurde 415 von Theodosius II. umgewidmte. Beim Nika-Aufstand vom Januar 532 wurde die Kirche erneut niedergebrannt. Justinian I. nutzte dies als Möglichkeit, einen prächtigen Ersatz vorzunehmen.
Das heute stehende Bauwerk ist im Wesentlichen das Gebäude aus dem 6. Jahrhundert, obwohl ein Erdbeben 558 einen teilweisen Einsturz der Kuppel verursachte (restauriert 562) und es zwei weitere teilweise Einstürze gab. Danach wurde das Bauwerk kleiner wieder aufgebaut und die gesamte Kirche von außen verstärkt. Mehr als ein Jahrtausend lang war es die Kathedrale des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel. Sie wurde 1204 von den Venezianern und den Kreuzrittern auf dem Vierten Kreuzzug geplündert.
Nach der türkischen Eroberung Konstantinopels 1453 ließ Mehmed II. die Kirche in eine Moschee umwandeln. Errichtet wurden dabei ein hölzernes Minarett, ein großer Kronleuchter, eine Mihrab (Nische, die die Richtung Mekka anzeigt) und eine Minbar (Kanzel). Entweder er oder sein Sohn Bayezid II. errichteten das rote Minarett, das an der südöstlichen Ecke des Gebäudes steht. Bayezid II. errichtete das schmale weiße Minarett auf der nordöstlichen Seite der Moschee. Die beiden identischen Minarette auf der Westseite wurden wahrscheinlich von Selim II. oder Murad III. in Auftrag gegeben und vom renommierten osmanischen Architekten Sinan in den 1500er Jahren gebaut.
1934 säkularisierte der türkische Präsident Kemal Atatürk das Gebäude. 1935 wurde es zu einem Museum umgebaut. Kunsthistoriker betrachten die schönen Mosaike des Gebäudes als die wichtigste Wissensquelle über den Stand der Mosaikkunst in der Zeit kurz nach dem Ende der ikonoklastischen Kontroverse im 8. und 9. Jahrhundert. Die Hagia Sophia ist Teil des UNESCO-Weltkulturerbes, zu dem auch andere historische Gebäude und Orte dieser Stadt, wie zum Beispiel die Blaue Moschee, gehören.
Hagia Sophia Architektur
Die Hagia Sophia ist eine architektonische Meisterleistung und das erste Werk der byzantinischen Architektur. Bis zur Errichtung der Kathedrale von Sevilla war es die größte Kathedrale weltweit.
Die Vorhalle außerhalb des östlichen Teils des Atriums ist geschlossen. Die innere Vorhalle wird durch fünf Türen betreten. Von dieser Vorhalle aus gibt es neun Türen zum Kirchenschiff.
Der Zugang zu den oberen Galerien erfolgt über Rampen, die ein traditionelles Merkmal des konstantinopolitischen Kirchenbaus sind.
Hagia Sophia Mosaiken
Die Hagia Sophia war in den Jahrhunderten während der byzantinischen Zeit wunderschön mit Mosaiken verziert. Diese Mosaike zeigten die Jungfrau Maria, Jesus, Heilige und Kaiser oder Kaiserinnen. Die Geschichte der frühesten Mosaike ist unbekannt, da viele von ihnen beim Sturm auf die Kathedrale zerstört oder verdeckt wurden. Die Mosaiken erreichten ihren Höhepunkt während der Herrschaft von Basilius I. und Konstantin VII.
Während des vierten Kreuzzugs 1204 plünderten die lateinischen Kreuzritter viele byzantinische Gebäude, darunter die Hagia Sophia. Viele schöne Mosaike wurden entfernt und nach Venedig verschifft. Nach der osmanischen Besetzung Konstantinopels 1453 und der Umwandlung der Hagia Sophia in eine Moschee wurden die Mosaike weiß getüncht oder verputzt. Mit der Restaurierung der Gebrüder Fosatti im Jahre 1847 wurden die Mosaike freigelegt. Aber sie blieben bis 1931 abgedeckt, als ein Restaurierungsprogramm unter der Leitung von Thomas Whittemore begann.
1934 ordnete Mustafa Kemal Atatürk an, dass die Hagia Sophia ein Museum werden sollte. Die Wiederherstellung und Restaurierung wurde dann erweitert. Viele der großen Mosaike, die die Brüder Fosatti freilegten, wurden jedoch wahrscheinlich mit dem Erdbeben 1894 zerstört.
Tunnel der Hagia Sophia
Mit dem Dokumentarfilm "Unter der Hagia Sophia" wurde der Mythos der Hagia Sophia zu einem beliebten Thema.
Der Legende nach war die Hagia Sophia für den Vatikan wichtig. Es gab Tunnel, die von der Hagia Sophia aus zu den Princes Islands (Kinaliada) führten. Die unterirdischen Tunnel durchzogen die Stadt Konstantinopel. Die riesige Zisterne befand sich unter der Erde. Die Tunnel unter der Hagia Sophia erreichten die versteckten Räume mit geheimen Schriften, die dort während der Belagerungen versteckt wurden.
Forscher enthüllten einige Gräber unter der Hagia Sophia. Darunter die Gräber von St. Antinegos, der ersten Person, die in der Hagia Sophia begraben wurde, und Patriarch Athanasius. Zum Sultanahmet-Platz und dem Palast Topkapi führen zwei schmale, etwa 70 Zentimeter hohe Gänge, die möglicherweise vom byzantinischen Kaiser Theodosius II. im 5. Jahrhundert als versteckter Tunnel genutzt wurden, um von der Öffentlichkeit nicht gesehen zu werden.
Hagia Sophia Besuch
Die Hagia Sophia befindet sich im europäischen Teil der Stadt im Stadtteil Sultanahmet (Altstadt), in der Nähe des Topkapi-Palastes in Istanbul. Sie ist nur wenige Gehminuten von den Hotels in Sultanahmet entfernt. Der internationale Flughafen Istanbul ist 20 km entfernt.
Die Hagia Sophia ist jeden Tag geöffnet, außer montags.
Zwischen dem 15. April und dem 1. Oktober ist sie von 9 bis 19 Uhr geöffnet, wobei der letzte Eintritt um 18 Uhr möglich ist.
Zwischen dem 1. Oktober und dem 15. April ist sie von 9 bis 17 Uhr geöffnet, wobei der letzte Eintritt um 16 Uhr möglich ist.
Die Hagia Sophia ist an den ersten Tagen des Ramadan und des Eid Ul Adha geschlossen.
Folgende Reisen besuchen diese Sehenswürdigkeit:
Was Gäste zu Türkei sagen
"Sehr schöne Türkei-Reise"
Eine sehr schöne Reise.
"Sehr schöne Reise"
Sehr schöne Reise mit vielen tollen Eindrücken. Perfekt organisiert. Erdal war ein spitzen Reiseleiter.
"Interessante Stadt mit viel Geschichte"
Istanbul ist eine sehr interessante Stadt mit viel Geschichte, leider hat unser Reiseleiter es nicht geschafft uns das verständlich zu vermitteln. Es fehlte der rote Faden in seinen Erläuterungen. Er verfügte über ein großes Detailwissen ,nur konnten wir es nicht einordnen.
Am vorletzten Tag stand der Besuch von Handwerksbetrieben auf dem Programm, es war leider nur eine Teppichverkaufsschau. Dauerte ca. 2-3 Stunden. Für Leute die sich einen Teppich kaufen möchten sicherlich eine gute Gelegenheit, aber es wäre schön gewesen wenn es noch eine andere Option gegeben hätte für nicht Teppichkäufer.
Das Hotel war von der Lage her gut. Unser Zimmer auch, aber das Bad hatte verschimmelte und verdreckte Fugen .
Das Frühstücksbuffet war reichhaltig.
Ansonsten waren die Besichtigungen gut organisiert.
"Facettenreiche Stadt"
Die ausführliche Istanbulreise hat uns viele Facetten der Stadt vermittelt, auch dank unseres Reiseleiters Hyssein. Er führte uns auch durch weniger touristische Ortsteile und brachte uns durch seine interessanten Erzählungen die türkische Kultur und Geschichte näher. Für die "Stadtspaziergänge" ist auf jeden Fall eine gewisse Grundkondition von Vorteil. Die vielen Menschenmassen haben uns zu Beginn etwas "erschlagen", aber bei mehr als 16 Mio. Einwohnern und all den Touristen kein Wunder. Wie gesagt, abseits der touristischen Attraktionen findet sich immer ein ruhiges Plätzchen, diese haben wir in der freien Zeit entdeckt.
"Eine tolle Reise!"
Wir konnten die Highlights Istanbuls kennenlernen und hatten Gelegenheit, auf eigene Faust etwas zu unternehmen. Hüseyin war ein super Reiseleiter, der uns nicht nur Land & Leute näher brachte, sondern auch viele Insider-Tipps bereit hielt.
"Ideales Hotel zur Erkundung"
Das Hotel hatte eine zentrale Lage und war daher ideal für die fußläufig Erkundung vieler Sehenswürdigkeiten. Der Reiseleiter war kompetent mit großem Hintergrundwissen und könnte sein Wissen auch interessant rüberbringen. Durch seine Erfahrung und guten Ortskenntnisse könnte er den Warteschlangen geschickt ausweichen.
"Toller Reiseleiter"
Hikmet Köksal ist ein toller Reiseleiter. Er macht sich Gedanken zu einem gelungenen Ablauf und geht auch auf die individuellen Wünsche der Teilnehmer ein. Vielen Dank!