Das Chianti: die Weinregion in der Toskana

Mitten in der beliebten Urlaubsregion Toskana in Italien befinden sich die Chianti-Berge, eine Hügelkette, die sich in den Provinzen Siena und Florenz erstrecken. Viel bekannter als die Hügel des Chiantis ist allerdings der gleichnamige Wein, der nicht nur schon fast sprichwörtlich geworden ist, sondern auch Eingang in die Schlagerkultur gefunden – und das schon seit über 70 Jahren. Viel länger allerdings wird im Chianti schon der edle Tropfen angebaut, der typischerweise in strohumwundenen Flaschen verkauft wurde und damit leicht zu erkennen war. Bereits die vorchristlichen Etrusker nutzten die Hügel, um Weinreben zu ziehen und die nachfolgenden Römer machten es nicht anders. Das Chianti hat also nicht nur Wein zu bieten, sondern auch eine lange Geschichte, die eng mit dem Wein des Chianti verbunden ist.

Landschaftliche Besonderheiten im Chianti-Gebiet

Sieht man Aufnahmen aus der Toskana mit den von Zypressen gesäumten Wegen, alten Häusern auf Hügelkuppen oder mittelalterlich anmutenden kleinen Städten und Weinreben, die die Hänge bewachsen, sind diese Aufnahmen meistens aus dem malerischen Chianti. Daneben findet man in der Region Chianti aber auch weite Olivenhaine und Eichenwälder dominieren die Täler. Hier gibt es auch Wildschweine; seit langer Zeit werden die Hausschweine in diese Wälder getrieben, was einen besonders schmackhaften Schinken zur Folge hat. Das Gebiet umfasst fünf Täler und neun Gemeinden in den Provinzen von Siena und Florenz. Die Provinz Arezzo gehört nicht mehr zum zentralen Gebiet des Chiantis, aber meistens rechnet man auch hier noch fünf Gemeinden zur Weinregion. Zergliedert wird die Landschaft von sieben Flüssen, die im Chianti ihre Quelle haben, aber auch der Arno verläuft zum Teil durch die Region. Der Monte San Michele ist der höchste Berg des Chiantis mit 893 Metern über Null und liegt in der Gemeinde Greve. Selbst im heißen italienischen Sommer kann man also im höher gelegenen Chianti eine etwas frischere Brise erhaschen und so Abkühlung finden von den heißen Tagen im Livorno direkt an der Küste. Die Hügel erlauben je nach Jahres- und Tageszeit eine schöne Fernsicht. In den Hochlagen der hügeligen Region ist der Weinbau allerdings nicht vorgedrungen. Malerisch ist die Landschaft im Herbst, wenn die Sonne und der Nebel der Flüsse ein Farb- und Lichtspiel über die Hügel und Täler zaubert, in denen alte Weingüter, Zypressen und die Weinberge fast zu Statisten werden.

  • Sonnenuntergang über dem Chianti-Gebiet
    Sonnenuntergang über dem Chianti-Gebiet
  • Typische Steinhäuser der Toskana
    Typische Steinhäuser der Toskana

Der Wein aus dem Chianti

Im Chianti Classico, dem Kerngebiet des Chiantis, wird nur ein geringer Teil der Fläche für den Weinanbau genutzt. Trotzdem ist dieser Wein fast schon zum Synonym für italienischen Wein geworden und der schwarze Hahn (Gallo Nero) ist das Symbol dieses edlen Tropfens. Der echte Chianti muss aus 80 Prozent Sangiovese-Trauben bestehen, 20 Prozent der Trauben dürfen von Canaiolo, Colorino, aber auch Merlot oder Cabernet Sauvignon sein, weiße Trauben sind seit einigen Jahren verboten. Ein Chianti Classico hat einen Alkoholgehalt von zwölf Prozent und muss mindestens ein Jahr gelagert worden sein, bevor er in den Verkauf geht, das heißt, dass man immer nur Weine aus den Vorjahren im Verkauf findet. Vier Gramm Zucker dürfen maximal in einem echten Chianti-Wein enthalten sein. Am charakteristischsten ist wohl die Farbe: Ein Chianti Classico schimmert rubinrot im Glas, die Farbintensität kann aber variieren. Der Geruch wird als charakteristisch blumig und intensiv beschrieben während man im Geschmack die Tannine bemerkt, die mit Frische und Fruchtigkeit daherkommen. Für den Riserva gelten teilweise andere Bestimmungen, Alkoholgehalt und Reifezeit müssen zum Beispiel höher sein. Für die, die zwar gerne aus dem Urlaub in der Region einen echten Chianti mitbringen möchten, sich aber nicht gut in Sachen Wein auskennen, ist der schwarze Hahn der Wegweiser: Der Gallo Nero ist eine geschützte Marke des Chianti Classico und muss sowohl auf der Banderole als auch auf dem Flaschenhals zu finden sein, um einen echten Chianti zu markieren.

  • Blick von einem Hügel auf das Chianti-Gebiet
    Blick von einem Hügel auf das Chianti-Gebiet
  • Chianti-Wein
    Chianti-Wein

Das Chianti-Klima – perfekt für den Wein

Der Frühling hält etwa ab März im Chianti Einzug und damit beginnt auch die Wachstumsperiode der Weinreben schon recht früh. Aber auch die sonstige Natur wird früh und sanft aus dem Winterschlaf geweckt und das Chianti deckt sich mit Grün ein. Auch der Sommer kommt früh und beginnt etwa ab Mitte Mai, wenn die Temperaturen im Durchschnitt schon auf über 20 Grad steigen. Bereits jetzt können die Trauben die erste Süße aufbauen, während die Besucher manchmal über die Hitze, die den Sommer meistens kennzeichnet, ein bisschen stöhnen. Hinter dicken alten Mauern der alten Gutshäuser im Chianti findet man aber immer auch ein kühles Plätzchen. Der Sommer zieht sich nur widerwillig wieder zurück – bis in den September und manchmal auch Oktober hinein ist es tagsüber angenehm warm und im goldenen Licht ist die Herbstfärbung in den Wäldern und auf den Weinbergen des Chiantis besonders schön. Nachts allerdings wird es schon recht frisch und die Trauben ziehen ihre letzte Süße aus den milden Tagen. Im Spätherbst und zum Jahresende kann es feucht und kalt werden im Chianti, aber auch milde Tage können noch vorkommen. Im Winter fällt die Temperatur manchmal unter den Gefrierpunkt und verschafft den Weinstöcken die nötige Ruhepause bevor das neue Weinjahr im März beginnt.

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  • Blick von einem Hügel auf das Chianti-Gebiet
    Blick von einem Hügel auf das Chianti-Gebiet
  • Chianti-Wein
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  • Weinreben in Chianti
    Weinreben in Chianti
  • Sonnenuntergang über dem Chianti-Gebiet
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  • Typische Steinhäuser der Toskana
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  • Chianti-Wein
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