Schäßburg - Ein Muss für Siebenbürgen-Besucher in Rumänien
Die westrumänische Großregion Siebenbürgen gehört zu den landschaftlich und historisch reizvollsten Reisezielen in Südosteuropa. Obwohl es an touristischen Angeboten nicht mangelt, zählt das auch unter dem Grusel-Assoziationen hervorrufenden Namen "Transsilvanien" ("Land jenseits des Waldes") bekannte Siebenbürgen immer noch zu den Geheimtipps für Urlaubsplaner. Der wohl prominenteste nichtrumänische Siebenbürgen-Liebhaber dürfte Großbritanniens Thronfolger sein. Prinz Charles hat Anfang des Jahrtausends im "Socken-Dorf" Viscri (zu Deutsch Weißkirch) ein Haus gekauft. Er ist seitdem regelmäßig in Siebenbürgen zu Gast. Ein unbedingtes Muss bei einer Siebenbürgen-Reise ist ein ausgiebiger Aufenthalt in dem 15 km nordwestlich von Viscri gelegenen Städtchen Schäßburg (Sighisoara). An kaum einem anderen Ort im an historischen Plätzen nicht gerade armen Siebenbürgen kann so ausgezeichnet der Vergangenheit nachgespürt werden wie in der von bunter Authentizität geprägten Oberstadt von Schäßburg.
Dreisprachiges Schäßburg
Schäßburg liegt im Südosten des Landkreises Mures (Mieresch) im Siebenbürgischen Becken. Die von sanften Hügelketten der Karpaten-Ausläufer umgebende Stadt wird vom Flüsschen Große Kokel (Tarnava Mare) durchkreuzt. Die meisten der etwa 30.000 Einwohner von Schäßburg sind ethnische Rumänien. Ein Fünftel der Bevölkerung wird der ungarischen Volksgruppe zugerechnet. Die lediglich rund 500 zur deutschen Minderheit zählenden Schäßburger machen dagegen nur einen geringen Prozentanteil an der Einwohnerschaft aus. Ihre Sprache ist aber in der Stadt, z. B. auf den Ortsschildern, neben Rumänisch und Ungarisch durchaus präsent. Zudem wird auf dem, über die steile 175-stufige, gedeckte "Schülertreppe" erreichbaren Gipfel des Schulberg-Hügels seit Anfang des 17. Jahrhunderts in Deutsch unterrichtet: Im Josef-Haltrich-Lyzeum (Liceul teoretic Josef Haltrich), der Bergschule Schäßburg, wird Schäßburger Schülern auch heute noch für deutschen Hochschulbesuch qualifizierender Gymnasialehrstoff vermittelt.
Schäßburg historisch
Die also immer noch deutlich spürbare Verbundenheit von Schäßburg mit der deutschen Sprache und Kultur hat uralte Wurzeln. Schäßburg ist eine Gründung deutscher Migranten aus dem Rheingebiet, die sich im 13. Jahrhundert hier im Kokeltal niedergelassen hatten, an dem eine Handelsroute vorbeiführte. Die Migranten sollten das damals zum Königreich Ungarn gehörige Siebenbürgen gegen Feinde sichern. Im Gegenzug wurden ihnen weitgehende Freiheiten eingeräumt. Die in ihrer Gesamtheit unabhängig von ihren tatsächlichen Herkunftsregionen als "Siebenbürger Sachsen" bezeichneten Deutschen bauten das auf einem Bergrücken errichtete Schäßburg (Lateinisch „Castrum Sex“) zu einer Festung aus. Hier wurden die in dem bald als Handels- und Handwerkerstadt aufblühenden Ort lebenden Bürger zu Wehrdiensten verpflichtet. Die Gilden und Zünften mussten jeweils einen der vielen, die Ringmauern überragenden Wehrtürme wie den Gerber- oder den Barbierturm unterhalten und verteidigen. Im 16. Jahrhundert entstanden neue Viertel am Fuß des dichtbebauten Burgbergs (Oberstadt). Es entstand die Unterstadt. 1428 bis 1687 stand Schäßburg als Teil des Vasallen-Fürstentums Siebenbürgen unter osmanischer Oberherrschaft. Danach wurde Schäßburg habsburgisch und gehörte ab 1867 zur ungarischen Reichshälfte der K.u.K.-Monarchie. 1920 fiel Siebenbürgen an Rumänien. Waren bis etwa 1935 die Siebenbürger Sachsen noch die stärkste Bevölkerungsgruppe in Schäßburg, haben Auswanderungswellen wie die nach dem Sturz des Ceausescu-Regimes 1989 die Zahl der Deutschen drastisch reduziert.
Lebendige Reise in die Schäßburger Geschichte
Zum besonderen Charme der 1999 ins UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommenen, meist kurz "Burg" genannten Oberstadt, hat auch die Geschlossenheit der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Sakral- und Wehrbauten, der kopfsteingepflasterten Gassen und Plätze beigetragen. Bei einem Bummel durch die Oberstadt fällt besonders die freundliche Buntheit der oft aufgrund ihres Alters sympathisch windschiefen, zumeist in den Jahrzehnten nach dem verheerenden Stadtbrand von 1676 errichteten Patrizier- und Handwerkerhäuser auf.
Bemerkenswert ist aber auch, dass dieses den Hauch der Geschichte fühlbar machende Ensemble bewohnt und damit lebendig ist. Das nicht zu Unrecht oft als "Siebenbürgens Rothenburg ob der Tauber" bezeichnete Schäßburg wirbt mit Stolz damit, das größte bewohnte mittelalterliche Burg-Habitat des Landes zu sein.
Schäßburgs bekannteste Sehenswürdigkeiten
Ist die Hauptattraktion von Schäßburg mit seinen neun Türmen und drei Basteien eigentlich der Gesamteindruck, den die Stadt macht, so gibt es natürlich eine Reihe von Sehenswürdigkeiten, die besonders bemerkenswert sind. Dazu zählt unbedingt das architektonische Wahrzeichen der Stadt, der an der Piata Muzeului aufragende, mächtige Stundturm. Der 64 m hohe, vom 14. bis zum 16. Jahrhundert erbaute Turm ist mit seinen Toren, Schießscharten und Wehrgängen eine kleine Festung für sich. Seit Anfang des 17. Jahrhunderts hat der Turm auch ein durch sein mechanisches Figurenspiel charakterisiertes Uhrwerk, das den Schäßburgern zeigt, was die Stunde geschlagen hat. Im Inneren des Stundturms informiert eine heimatmuseale Ausstellung über Aspekte der Stadtgeschichte von Schäßburg. Bei einem Schäßburg-Besuch sollte auch nicht versäumt werden, einen Blick in die beeindruckende Bergkirche zu werfen. Diese größte, im 15. Jahrhundert erbaute Kirche von Schäßburg thront hoch oben auf dem Schulberg. Der weltberühmte Dracula, der mit dem historischen Fürsten Vlad III. gleichgesetzt wird, ist im Stadtbild, insbesondere an Souvenir-Ständen allgegenwärtig. Es spricht nämlich einiges dafür, dass der später als Pfähler und Bluttrinker dämonisierte Dracula um 1430 in Schäßburg geboren ist. Ob er aber wirklich im am Museums-Platz stehenden angeblichen Geburtshaus auf die Welt kam, darf hinterfragt werden.
Ziele in der Umgebung von Schäßburg
Nicht nur Schäßburg selbst, auch seine nähere und weitere Umgebung ist eine Reise wert. Hier einige Anregungen: So lohnen sich Ausflüge in die 50 km südlich von Schäßburg liegende 150.000-Einwohnerstadt Hermannstadt (Sibiu), eines der wichtigsten kulturellen Zentren Siebenbürgens, sowie zum etwas weiter entfernten Südkarpaten-Städtchen Sinaia. In Sinaia fasziniert das Ende des 19. Jahrhunderts als Sommerresidenz für den rumänischen König erbaute Schloss Peles. Ebenso sollte man nicht versäumen, der ungefähr 70 km östlich von Schäßburg gelegenen Kirchenburg Tartlau (Prejmer), der östlichsten Gründung der Siebenbürger Sachsen, einen Besuch abzustatten. Wer noch weiter schweifen möchte, dem seien die hochinteressanten Moldauklöster wie das Kloster Arbore oder das Kloster Moldovita in der sich nordöstlich von Siebenbürgen anschließenden südlichen Bukowina empfohlen.
Folgende Reisen besuchen diese Sehenswürdigkeit:
Was Gäste zu Rumänien sagen
"schöne Route und Top Reiseleiter"
Reiseleiter war Top -schöne Route -der ein oder andere Teppich im Hotel , hätte mal eine Grundreinigung vertragen. Der Mercedes Kleinbus war für große Leute und lange Tour unbequem-für und ein Grund doch lieber wieder große Gruppen in anständigen Reisebussen zu buchen . Zumal wenn mann 10 Tage auf dem Radkasten sitzt.
"Schöne Rumänien-Reise"
"Faszinierende Kultur"
Eine spannende, abwechslungsreiche Reise in ein uns bisher unbekanntes Land mit vielen kulturellen und landschaftlichen Höhepunkten.
"Danke schön!"
Ich habe diese Reise wirklich genossen! Die Gesamtorganisation war auf einem guten Niveau. Der Gruppenführer Сristian ist eine sehr belesene und gebildete Person, die hier genau richtig ist. Der Minibusfahrer Gigi ist aufmerksam und erfahren, jede Fahrt mit ihm war sicher.
Das Reiseprogramm ist gut durchdacht und gibt Antworten auf fast alle Fragen rund um das Land Rumänien.
Ich bin sehr zufrieden mit dieser Reise!
"Ein gut durchdachter Reiseverlauf"
Die Reise war gut geplant, sehr erlebnisreich und ist reibungslos verlaufen. Ich kann sie weiterempfehlen! Es wurde nicht zu viel versprochen. Trotz des umfassenden Programms gab es auch genug Zeit zur freien Verfügung.
"Rumänien hat mich begeistert und tief berührt! Eine empfehlenswerte Reise."
Rumänien arm, zurückgeblieben, unentdeckt, ... GANZ UND GAR NICHT ! Sehr nette Menschen, atemberaubende Landschaft, wilde unberührte Natur, farbenfrohe, lebhafte Städte, verschlafene Dörfer, stolze trotzige Kirchenburgen und Wehrkirchen, beeindruckende Moldauklöster erzählen biblische Geschichten, ein kultureller Streifzug zwischen den Welten. Unser freundlicher, kenntnisreicher, engagierter Reiseleiter Hubert hat uns tgl. mit Herzblut und Leidenschaft seine Heimat Rumänien in vielfältiger Weise nahe gebracht. Er hat sich bestens um unsere Gruppe gekümmert. Eine abwechslungsreise Reise, mit guten Hotels, leider mit zu langen Fahrten, die wiederum von Busfahrer Tavi bestens gemeister wurden.
"Organisation und Reiseleitung sehr gut"
Positiv:
-sehr kompetenter Reiseleiter
-sehr gute Organisation
-Bis auf eine Ausnahme, wirklich gute Hotels
-Man bekommt die Chance zum Kontakt mit Einheimischen
-Angemessener Preis
Negativ:
-Das Hotel in Brasov fällt stark aus
- Über manche Programmpunkte, kann man wirklich streiten
Durch den häufigen Wechsel des Hotels entsteht Stress