Die alte Römerstraße Via Appia
Dass die Römer wahre Baumeister waren, erkennt man leicht, wenn man sich die monumentalen Bauten wie das Kolosseum ansieht. Aber sie waren auch echte Logistiker, die ein weit verzweigtes Straßennetz entwarfen und so schnelle Truppentransporten ermöglichten. Diese Straßen waren bis weit ins Mittelalter hinein in ganz Europa in Gebrauch und die bekannteste Straße der Römer ist die Via Appia. Über mehr als 500 Kilometer verläuft sie quer durch Italien von Rom nach Brindisi und ist heute über weite Strecken eine moderne Fernstraße. Dort, wo sie nicht asphaltiert ist, scheint die Zeit stehen geblieben zu sein und man kann sich ohne große Mühe in die Glanzzeiten des römischen Imperiums zurückversetzen.
Geschichte und Geschichten rund um die Via Appia
Die Via Appia blickt auf über 2.300 Jahre Geschichte zurück und hat nicht nur den Beginn der römischen Kaiserzeit, die Glanzzeiten des römischen Imperiums, sondern auch den Niedergang des römischen Weltreichs und die Wirren der Völkerwanderung sowie die Entwicklungen im Mittelalter und der frühen Neuzeit gesehen. Leider können die alten Steine nicht sprechen, aber trotzdem verraten sie dem kundigen Auge einiges über längst vergangene Zeiten. Legendäre, aber traurige Berühmtheit erlangte die Via Appia durch den Spartacus-Aufstand, der auch schon Hollywood als Stoff diente, da entlang der Straße 6.000 aufständische Sklaven gekreuzigt wurden. Auch im Christentum spielt die Straße eine wichtige Rolle: Über sie floh der Apostel Petrus aus Rom, als die Christenverfolgung im Jahr 68 einen erneuten Höhepunkt erreichte. Aber auf der Via Appia erschien dem furchtsamen Apostel Jesus, der Petrus auf die berühmte Frage „Domine, quo vadis?“ antwortete, er gehe, sich noch einmal kreuzigen zu lassen. Petrus folgte daraufhin seinem Herrn nach in den Märtyrertod. Zur Erinnerung an diese Legende wurde an der Via Appia die Kapelle Santa Maria de Palmis errichtet. Mit dem Untergang des weströmischen Reichs verfiel auch die Via Appia immer mehr. Zwar zog der berühmte oströmische Feldherr Belisar noch über die Straße in den Gotenkrieg, aber schon um 550 war die Route in schlechtem Zustand. Im Mittelalter verlagerte sich der Verkehr und erst in der Neuzeit nutzte man die alte Route nach Brindisi wieder.
Baugeschichte der Via Appia
Römische Bauten weisen eine erstaunliche Modernität auf – die Strukturen sind gut durchdacht und scheinbar für die Ewigkeit gemacht. Der Zahn der Zeit kann vielen scheinbar nichts anhaben. Darüber hinaus erweisen sich die römischen Bauten selbst in der Neuzeit noch als höchst praktisch. Die Via Appia ist ein gutes Beispiel dafür. Mit ihrem Bau wurde bereits 312 vor Christus begonnen – ihr Namensgeber ist Appius Claudius Caecus. Ursprünglich diente die Straße rein militärischen Zwecken und reichte während des Samnitenkrieges nur bis Capua. Ab 190 vor Christus verlängerte man die Via Appia bis Brindisi. Damit erhielt die Straße eine gesteigerte Bedeutung als Handelsroute, denn das damalige Brundisium war einer der Hauptumschlagplätze für begehrte Handelsgüter aus dem Osten, darunter auch Sklaven, und versorgte Rom mit den wichtigen Waren. Schließlich wurde die Via Appia wegen ihrer überragenden Bedeutung als Regina Viarum, Königin der Straßen, bekannt. Kaiser Trajan legte ab 114 nach Christus eine zweite Route von Beneventum über Bari nach Brindisi an und verkürzte damit die Reisezeit von Rom zum belebten Hafen an der Südostküste des Stiefels von 14 auf zwölf Tage. Schaut man sich eine Karte der Via Appia an, fällt auf, dass sie von Rom bis Anxur 62 Kilometer lang schnurgerade durch die pontinische Ebene führt – das ist ein bis heute ungebrochener Rekord im europäischen Straßennetz: Keine Straße führt länger über eine gerade Distanz.
Grabmäler und Totenbestattung an der Via Appia Antica
Entlang der Via Appia zog sich in römischer Zeit ein ausgedehnter Friedhof, denn die Totenbestattung war nicht innerhalb von bewohnten Zonen gestattet. Die reichen römischen Familien nutzen diese Gelegenheit zur Repräsentation ihrer Macht und ihres Ansehens und errichteten prächtige Grabmonumente, die die Zeit überdauerten. Aber auch die ärmeren und ärmsten Bewohner Roms wurden entlang der bekannten Ausfallstraße bestattet und auch ihre Spuren lassen sich heute noch finden. Kleinere und unscheinbare oberirdische Grabbauten weisen auf nicht so vermögende Römer hin, während in den Katakomben wie die von San Sebastian, die in den Fels geschlagen wurden, die Armen bestattet wurden. Das bekannteste Grabmal entlang der Via Appia ist das der Caecilia Metella Cretica, Ehefrau des Triumvir Crassus. Der imposante Turm wurde im Mittelalter zu einer Festung erweitert und das berühmte Gemälde von Tischbein „Goethe in der Campagna“ zeigt ebenfalls das Grabmal an der Via Appia im Hintergrund. Ähnliche Grabmäler sind das der Horatier oder das der Priscilla, die ebenfalls an der Via Appia Antica liegen und Teil des Regionalparks sind. Spaziergänger oder Fahrradfahrern dienen die Grabmäler heute noch als Wegmarkierung und Orientierungshilfen.
Die Via Appia heute
Die Via Appia Antica und die Via Appia Nuova sind aufs engste miteinander verpflochten. Bereits 1784 begann man auf dem Verlauf der antiken Via Appia eine neue Straße anzulegen. Die pontinischen Sümpfe, die das Aus der antiken Straße bedeutet hatten, wurden aber erst in den 1930er Jahren durch Trockenlegung aus dem Weg geschafft und heute ist die Via Appia Nuova eine Staatsstraße (SS 7 Via Appia), die unter anderem den Flughafen Rom-Ciampino mit dem Stadtzentrum verbindet. Lange Zeit verlaufen die Via Appia Antica und die neuzeitliche Straße in unmittelbarer Nähe parallel zueinander und näher sich gemächlich aneinander an. Schließlich mündet die Via Appia Nuova in einem Stadtteil von Marino auf der antiken Straße. Von der Via Appia Antica geht eine moderne Straße an der Kapelle Santa Maria de Palmis ab und trifft im Stadtteil „der vierten Meile“ (heute Quarto Miglia, alter Bezug auf die Meilenzählung auf der Via Appia Antica) auf die neuzeitliche Via Appia. Ihre Bedeutung als Königin der Straßen hat die Via Appia zwar nie wieder zurückerhalten, aber trotzdem ist sie heute eine der Hauptverkehrsstraßen im Stadtgebiet von Rom und transportiert wie damals Menschen und Waren in die und aus der Stadt.
Folgende Reise besucht diese Sehenswürdigkeit:
Was Gäste zu Rom sagen
"Diese Reise ist unbedingt weiterzuempfehlen"
Die einwöchige Rom-Reise war für mich ein Rundum-Erlebnis, getragen vor allem von der sehr charismatischen und sympathischen Reiseleitung Edith Schaffer, die unserer Gruppe ein unglaubliches Wissen offerierte und dies in einer solchen Lebendigkeit, dass jeder Tag auf`s Neue total spannend war. Die Unterbringung in dem Klosterhotel Suore di Santa Brigida war besonders, das von den Nonnen zubereitete Essen war ausgezeichnet. Insgesamt eine Reise, die ich unbedingt weiterempfehlen kann.
"Dolce Vita"
Diese Reise war ein Erlebnis, an das man sein Leben lang zurückdenkt. Einfach wunderbar und das vor allem wegen Edith. Sie hat uns Rom so nahe gebracht. Dolce Vita, Kunst und Geschichte. Es war perfekt, vom 1. Tag an.
Danke Edith für die schönen Tage!
Danke auch den Schwestern, die uns so fürsorglich versorgt haben mit leckerem Essen und sogar Heizgeräten, als wir einen Starkregen abgekriegt haben und völlig durchnässt heimkamen.
"Rom ist immer eine Reise wert"
Rom ist immer eine Reise wert... wir haben so viel gesehen und erfahren... über 2000Jahre Geschichte ...wer das vertiefen will muss unbedingt wiederkommen... angefangen mit ganz banalen Dingen wie Bus fahren ; )
Bis hin zur Papst Audienz...
Edith unsere Reiseleiterin und Kunst und Geschichtsexpertin hat uns mitgenommen ins vorchristliche alte Rom und die Zeiten der katholischen Kirche bis heute... ich wäre gerne noch ein paar Tage länger geblieben um das gesehene noch zu vertiefen...
Jederzeit wieder!
"Souveräne Reiseleitung"
Unsere Reiseleiterin Edith machte diese Rom Woche zu einem außergewöhnlichem Erlebnis. Sie begeistert durch Souveränität, herausragendem Fachwissen und einer grossen Leidenschaft für diese Stadt. Dafür 1000 Dank. Die Organisation der Reise durch SKR war wie gewohnt gut.
"Hervorragende Reiseleitung"
Eine wunderbare Woche ist zu Ende gegangen. Die Reise war perfekt organisiert und ich habe noch nie eine so hervorragende Reiseleitung mit enorm viel Fachwissen erlebt. Vielen Dank!
"Exzellente Reiseleitung"
Eine großartige Reise in die ewige Stadt, mit einer excellenten Reiseleiterin, die auf alle (!) Fragen eine Antwort wusste, ob es sich um Kunst, Architektur, die katholische Kirche mit ihren Traditionen oder den öffentlichen Nahverkehr handelte, das Essen, den italienischen Alltag oder Fragen nach Geschichte oder aktueller Politik. Die Unterkunft im Klosterhotel als Oase der Ruhe war wohltuend. Wir sind begeistert nach Hause zurückgekehrt, mit vielen Impulsen und Eindrücken. Rom - wir kommen wieder!
"Unglaubliches kunsthistorisches Wissen"
Rom war ein echtes Erlebnis, was wir in hohem Maße unserer Reiseleiterin Edith zu verdanken haben. Edith verfügt über ein unglaubliches kunsthistorisches Wissen, was die ganze Gruppe beeindruckt und begeistert hat. Mit ihrer unkomplizierten, freundlichen Art konnte sie uns mit ihren gut verständlichen Erklärungen die Geschichte Roms begreifen lassen. Edith hatte immer ein offenes Ohr für alle Belange und wirklich immer mit einem Lächeln auf den Lippen.
Wir werden die Reise auf jeden Fall weiterempfehlen, wobei man sagen muss, dass es schon anstrengend war und man gesundheitlich relativ fit sein sollte, da man einige Strecken zu Fuß erledigt.
Vielen, vielen Dank an Edith für die tolle Woche!
Hier noch ein Gruß an die ganze Gruppe, es war echt Klasse mit euch!