Die Engelsburg – imponierendes Grabmal und wehrhaftes Kastell
Ursprünglich wurde das Castel SantAngelo, die Engelsburg, als Mausoleum errichtet. Die gewaltige Grablege wurde noch zu Lebzeiten des römischen Kaisers Hadrian erbaut, der dort seine letzte Ruhestätte fand. Auch einige seiner Nachfolger sind in der Engelsburg bestattet. In den folgenden Jahrhunderten wurde das Castel SantAngelo zur Kastellburg um- und ausgebaut. Die Engelsburg diente einigen Päpsten als Fluchtburg, zumal ein etwa 800 Meter langer Gang, der Passetto die Borgo, der in die gewaltige Mauer eingelassen ist, eine direkte Verbindung zum Apostolischen Palast in der Vatikanstadt darstellt. Das Castel SantAngelo wurde jedoch auch als Festung und Gefängnis benutzt. Schon seit 1906 dient die Engelsburg als Museum.
Die Engelsburg – eindrucksvolle Architektur
Im Laufe ihrer langen und bewegten Geschichte erfuhr die Engelsburg mehrere Aus- und Umbauten. Der ursprüngliche Stil lässt Bezug zur Bauweise der Etrusker erkennen. Heute präsentiert sich dem Besucher ein beeindruckendes turmartiges, zylindrisches Gebäude am Ufer des Tibers. Das Bauwerk ist in fünf Ebenen gegliedert. Von der unteren Ebene windet sich eine mehr als 100 Meter lange, spiralförmige Rampe zur zweiten Ebene hinauf, wo sich Lagerräume für Vorräte und das Gefängnis der Engelsburg befanden. Die dritte Ebene diente mit ihren zwei Innenhöfen ausschließlich militärischen Zwecken. Der Innenhof Cortile dell`Angelo führt in die päpstlichen Gemächer und das Museum. Auf der vierten Ebene befinden sich kunsthistorische Schätze, unter anderem das Papstappartement und mehrere Loggien und Säle mit Fresken namhafter Künstler. Auch die Schatzkammer ist hier zu finden. Bemerkenswert ist das Privatbad des Papstes Clemens VII., ein kleiner Raum, der überreich mit Darstellungen von Putten, Nymphen und Meeresgetier geschmückt ist. Die fünfte Ebene schließlich bildet die großzügige Terrasse, die einen atemberaubenden Panoramablick auf die ewige Stadt gewährt. Hier befindet sich neben der Bronzestatue des Erzengels Michael die Armesünderglocke, die Campana della Misericordia, die an die Grausamkeit der Welt und die Vergänglichkeit des Schönen gemahnt.
Wie die Engelsburg zu ihrem Namen kam
In den ersten Jahrhunderten ihrer fast 2000-jährigen Geschichte trug die Engelsburg den Namen Hardianeum, in Erinnerung an den Initiator und ersten Bauherrn der Anlage, als dessen Mausoleum das Castel SantAngelo entstanden war. Um die Entstehung des Namens Engelsburg rankt sich eine Legende. Als gegen Ende des sechsten Jahrhunderts in Rom die Pest wütete, hatte Papst Gregor eine göttliche Vision. Ihm erschien im Jahre 590 über dem Mausoleum der Erzengel Michael, der ihm das baldige Ende der Pest verkündete. Zum Zeichen des baldigen Endes der verheerenden Seuche steckte der Engel sein Schwert in die Scheide. Als kurze Zeit später tatsächlich die Pestepidemie beendet war, wurde das Hadrianeum nur noch die Engelsburg genannt. Im Jahre 1577 wurde auf dem Mausoleum eine Statue errichtet, die von Raffaello da Montelupe geschaffen wurde. Diese Marmorstatue ist heute im Innenhof der Engelsburg zu bewundern, nachdem sie bis 1753 die Spitze des Castel Sant Angelo schmückte. Heute befindet sich auf der Engelsburg eine weithin sichtbare Bronzestatue des Erzengels Michael, die im Jahre 1753 von Peter Anton von Verschaffelt entworfen wurde und den Erzengel in der Pose zeigt, wie er das Schwert in die Scheidet zurückführt.
Die Engelsburg als Mausoleum
Das Castel SantAngelo wurde als Mausoleum für den römischen Kaiser Hadrian (117-138) errichtet. Noch zu seinen Lebzeiten gab der Kaiser den Bau in Auftrag, doch erst unter Kaiser Septimus Severus wurde der Bau vollendet. Er befindet sich an der Stelle, wo seit 133 die Engelsbrücke, ursprünglich Pons Aelius Hadrianus, den Tiber überspannt. Die Engelsburg trug zunächst den Namen Hadrianeum, bis sich Jahrhunderte später aufgrund der Legende der heute verwendete Name Castel SantAngelo durchsetzte. Heute bezeichnet man den Tempel des Hadrian an der Piazza di Pietra als Hadrianeum. Die Engelsburg wurde jedoch nicht nur als Mausoleum geplant und erbaut, sondern tatsächlich als solches genutzt. Neben Kaiser Hadrian und seiner Gemahlin Sabina sind noch weitere Kaiser und Kaiserinnen hier in Urnen bestattet worden. Hier fanden Kaiser Antonius Pius nebst seiner Gattin Faustina, Kaiser Lucius Verus sowie Kaiser Marc Aurel ihre letzte Ruhestätte, außerdem Kaiser Commodus, Kaiser Septimius Severus und der in der Geschichtsschreibung umstrittene Kaiser Marcus Aurelius Antoninus Bassianus, auch als Caracalla bekannt. Das Grabmal war in der Form eines flachen Zylinders errichtet, an Materialien wurden Vulkangestein, Kalkstein, römischer Beton und Marmor verwendet. Die Spitze des ursprünglichen Mausoleums war vermutlich als Gartenanlage gestaltet, die von einer Skulptur dominiert wurde, die Hadrian als Sonnengott auf einer Quadriga zeigt.
Die Engelsburg im Wandel der Zeiten
Durch ihre exponierte Lage und die robuste, wehrhafte Bauweise konnte die Engelsburg sehr gut in die Befestigung der Stadt integriert werden. Schon wenige Jahrhunderte nach der Errichtung des Mausoleums stellten die Angriffe der germanischen Völker eine echte Bedrohung für die Stadt am Tiber dar. Bereits unter Kaiser Aurelian wurde die Anlage zur stärksten Festung Roms ausgebaut. In den folgenden 1500 Jahren wurde die Festung immer wieder umgebaut und erweitert, das Castel SantAngelo diente unter anderem als Kaserne und Gefängnis, es beherbergte zeitweise das Geheimarchiv und die päpstliche Schatzkammer. Berühmte Gefangene der Engelsburg während der Inquisition waren Giordano Bruno, Galileo Galilei und Alessandro Cagliostro. Auch als Zufluchtsort der Päpste gelangte die Engelsburg zu großer Bedeutung. Hier verschanzte sich Papst Gregor VII während seiner Auseinandersetzung mit Kaiser Heinrich IV. Bereits im Jahre 1277 wurde durch Papst Nikolaus III. ein Fluchtweg im Castel Sant Angelo angelegt. Er initiierte den Bau einer zwar oberirdisch, doch innerhalb der trutzigen Wehrmauer verlaufenden Ganges, der die Engelsburg mit der Vatikanstadt verbindet. Tatsächlich wurde der „Passetto“ im Laufe der Geschichte häufig zum Fluchtweg, unter anderem für den Papst Alexander VI, der sich vor den Truppen Karls VIII von Frankreich in Sicherheit brachte, oder für Papst Clemens VII Medici während der Plünderung Roms im Jahre 1527. Auch Papst Pius VII fand im Castel SantAngelo Schutz vor Napoleon Bonaparte.
Die Engelsburg als Museum
Ende des 19. Jahrhunderts verlor die Engelsburg ihre strategische Bedeutung und so wurde schon im Jahre 1901 ein Museum im Castel SantAngelo eingerichtet, das die Weltausstellung von 1911 beherbergte. Seit 1925 ist das Castel SantAngelo Sitz des Nationalmuseums. Es zeigt beeindruckende Sammlungen in Sachen Kunst, Kultur und Geschichte und enthält viele Exponate zur Entwicklung der italienischen Armee. Auch die vielschichtige Entwicklung der Engelsburg wird in diesem Museum dokumentiert.
Folgende Reise besucht diese Sehenswürdigkeit:
Was Gäste zu Rom sagen
"Rom ist immer eine Reise wert"
Rom ist immer eine Reise wert... wir haben so viel gesehen und erfahren... über 2000Jahre Geschichte ...wer das vertiefen will muss unbedingt wiederkommen... angefangen mit ganz banalen Dingen wie Bus fahren ; )
Bis hin zur Papst Audienz...
Edith unsere Reiseleiterin und Kunst und Geschichtsexpertin hat uns mitgenommen ins vorchristliche alte Rom und die Zeiten der katholischen Kirche bis heute... ich wäre gerne noch ein paar Tage länger geblieben um das gesehene noch zu vertiefen...
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Unsere Reiseleiterin Edith machte diese Rom Woche zu einem außergewöhnlichem Erlebnis. Sie begeistert durch Souveränität, herausragendem Fachwissen und einer grossen Leidenschaft für diese Stadt. Dafür 1000 Dank. Die Organisation der Reise durch SKR war wie gewohnt gut.
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Eine großartige Reise in die ewige Stadt, mit einer excellenten Reiseleiterin, die auf alle (!) Fragen eine Antwort wusste, ob es sich um Kunst, Architektur, die katholische Kirche mit ihren Traditionen oder den öffentlichen Nahverkehr handelte, das Essen, den italienischen Alltag oder Fragen nach Geschichte oder aktueller Politik. Die Unterkunft im Klosterhotel als Oase der Ruhe war wohltuend. Wir sind begeistert nach Hause zurückgekehrt, mit vielen Impulsen und Eindrücken. Rom - wir kommen wieder!
"Unglaubliches kunsthistorisches Wissen"
Rom war ein echtes Erlebnis, was wir in hohem Maße unserer Reiseleiterin Edith zu verdanken haben. Edith verfügt über ein unglaubliches kunsthistorisches Wissen, was die ganze Gruppe beeindruckt und begeistert hat. Mit ihrer unkomplizierten, freundlichen Art konnte sie uns mit ihren gut verständlichen Erklärungen die Geschichte Roms begreifen lassen. Edith hatte immer ein offenes Ohr für alle Belange und wirklich immer mit einem Lächeln auf den Lippen.
Wir werden die Reise auf jeden Fall weiterempfehlen, wobei man sagen muss, dass es schon anstrengend war und man gesundheitlich relativ fit sein sollte, da man einige Strecken zu Fuß erledigt.
Vielen, vielen Dank an Edith für die tolle Woche!
Hier noch ein Gruß an die ganze Gruppe, es war echt Klasse mit euch!
"Tolle Reise mit einer wunderbaren Reiseleiterin!"
Mit Edith Schaffer wird alles interessant und lebendig... egal ob es sich um römische Geschichte, Kirche, Kunst oder die römische Lebensart handelt. Auch die Unterbringung im Kloster war sehr angenehm. Die ruhige Atmosphäre bei den Schwestern war eine Wohltat nach den anstrengenden Tagen im Trubel der Stadt.
Einziger Wermutstropfen waren für mich die völlig überfüllten Vatikanischen Museen und die Sixtinische Kapelle. Einen solchen Museumsbesuch, bei dem es weder Zeit noch Ruhe gibt, mit den großartigen Kunstwerken einmal intensiver in Kontakt zu kommen, kann man sich eigentlich sparen.
"Hautnah erleben!"
Tolle Reise, so lernt man Rom von einer ganz anderen Seite kennen. Edith Schaffer erklärt einem Roms Geschichte und das Alltagsleben auf eine sehr abwechslungsreiche und lebendige Art. Auch große Menschenmassen im Vatikanmuseum oder im Petersdom bringen sie nicht aus der Ruhe, sie hat uns toll das wichtigste und interessanteste nähergebracht. Das Wohnen in dem Klosterhotel ist auch ein Erlebnis. Die Schwestern waren immer sehr aufmerksam und haben uns gut bekocht. Interessant ist das Entdecken von Rom mit öffentlichen Verkehrsmittel. Das Bus fahren ist ein Erlebnis. Klasse Idee, so bekommt man den Alltag der Bevolkerung hautnah mit.