Das Kloster Senanque in der Provence
Das mittelalterliche Kloster Notre-Dame de Senanque liegt malerisch eingebettet in einem Tal umgeben von farbenprächtigen Lavendelfeldern. Das Kloster des Zisterzienserordens wurde als ein Ort der Stille und Einkehr gegründet. Dies spiegelt sich vor allem in der schlichten und schmucklosen Architektur wieder. So entspricht Senanque den Idealtypus eines Zisterzienser Klosters und hat sich zu einem Wahrzeichen der Provence entwickelt. Heute leben und beten in Senanque wieder einige Mönche und ein Prior, so dass einige Räume allein sakralen und Ordenszwecken vorbehalten bleiben.
Das Kloster Senanque: Ein historischer Überblick
Das Kloster Senanque wurde im Jahre 1148 gegründet und wuchs schnell an. Wohlhabende Gönner schenkten Senanque Ländereien und Grundbesitz, sodass weit entfernte Ländereien durch Laienbrüder bewirtschaftet werden mussten. Durch die Schenkungen und den Ertrag der Ländereien erreichte Senanque seine Blüte im 13. Jahrhundert. Dieser Wohlstand stand jedoch im starken Widerspruch zu dem benediktinischen Armutsgelübde. Doch erst Ende des 15. Jahrhunderts wurde dieser Widerspruch überwunden und in die Notre-Dame de Senanque hielten wieder strenge benediktinischen Regeln Einstand. Im Zuge der französischen Glaubenskriege brannten die Waldenser 1544 Senanque nieder. Davon erholte sich das einst wohlhabende Kloster nicht. Zum Ende des 17. Jahrhunderts bildeten lediglich zwei Mönche die gesamte Glaubensgemeinschaft von Senanque. Trotzdem wurde der Südflügel zu Beginn des 19. Jahrhunderts wieder aufgebaut. Während der Französischen Revolution wurde Senanque als Staatseigentum verkauft und so vor einer weiteren Zerstörung bewahrt. Erst 1854 wurde das Kloster wieder für geistliche Zwecke genutzt und von bis zu 72 Mönchen bewohnt. In den Jahren 1870-1940 und 1969-1988 war Senanque geschlossen. Heute erstreckt sich das sakrale Leben auf den Bereich der ehemaligen Abtei von Senanque und ist ein abhängiges Priorat der Abtei Lérins.
Notre-Dame de Senanque - die Bauweise
Das Kloster Senanque wurde in einer Zeit erbaut, in der ein Anhäufen von irdischen Gütern als eine Abkehr von Gott gewertet wurde. Vor allem der Orden der Benediktiner unterlag einem radikalen Armutsgelübde. Jedoch wurden die Klöster durch Spenden und Schenkungen immer wohlhabender, so dass ihre Bauweise schnell im Widerspruch zu den Ordensregeln stand. Innerhalb des Ordens begehrten die Zisterzienser gegen diesen Prunk auf. Daher wurde Senanque ganz im Zeichen der Schlichtheit erbaut. Auf Schmuckelemente und architektonische Feinheiten wurde weitestgehend verzichtet, damit die äußere und innere Gestaltung des Klosters Senanque Bezug nimmt auf die Glaubensvorstellungen. Nur an zwei Stellen wird von der schlichten Baustruktur abgewichen. So weisen die Kapitelle der Arkadenbögen im Kreuzgang eine sehr abwechslungs- und detailreiche Verzierung auf. Ebenso auffällig und aufwändig ist das achtachsige Gewölbe der Klosterkirche von Senanque. Als Grundlage für den Bau des Klosters diente zum einen das Rechteck als Entwurfsprinzip, zum anderen der Goldene Schnitt. Dieser wurde vor allem bei der Einteilung der Räume und der Untergliederung verwendet. Auf Grund seiner Lage weicht das Kloster Senanque etwas von dem klassischen Grundriss eines Zisterzienser Klosters ab, denn das enge Tal der Senacole schränkt den bebaubaren Raum ein. So wurden das Scriptorium, der Brüdersaal und der Wärmeraum in einem Raum, dem Calefactorium, zusammengefasst. Die Sakristei von Senanque liegt jenseits der Hauptfassade. Am auffälligsten ist jedoch die Abweichung bei der Ausrichtung der Kirche. Normalerweisen sind Kirchen Ost-West ausgerichtet, so dass die Sonne hinter dem Altar aufgeht. Die Kirche von Senanque ist jedoch nach Norden ausgerichtet. Noch heute wird der Kreuzgang von den Mönchen genutzt. Der weitläufige Kreuzgang von Senanque dient dem Beten, Studieren und Meditieren. Zudem verbindet er die einzelnen Gebäudeteile miteinander. Jeder Flügel des Kreuzganges besteht aus vier großen Bögen. Diese sind wiederum in drei kleinere Arkaden unterteilt. Damit beläuft sich die Gesamtzahl der Bögen des Kreuzganges von Senanque auf zwölf. Die Zwölf symbolisiert die Fülle und der freie Himmel das Paradies. Besonders beeindruckend sind die Licht- und Schattenspiele im Kreuzgang. Sie werden vom Stand der Sonne und ausgeklügelten Architektur beeinflusst.
Die einzelnen Gebäudeteile der Notre-Dame de Senanque
Der hinter dem Altar gelegene Chorraum weist zwei Nebenapsiden auf. In diesen Apsiden standen vormals weitere Altäre. Zudem sind die Nebenapsiden mit eigenen Tonnengewölben überspannt und besitzen kleine Apsiden, so dass sie als Nebenkapellen fungierten. An den Chorraum von Senanque schließt sich das imposante Langhaus an. Es besteht aus einem geräumigen Mittelschiff und zwei Seitenschiffen. Das Langhaus ist deutlich mehr in die Höhe gebaut als in die Breite. Dadurch und durch die Architektur sowie die Steinmetzzeichen unterscheidet es sich von der Bauweise des Chorraumes. Es ist anzunehmen, dass hier verschiedene Baumeister am Werk waren und dass das Langhaus von Senanque geringfügig jünger ist. Der einzige Blickfang in der Abteikirche von Senanque ist das Rundfenster an der Südseite. Es ist mit einem Zwölfpass geschmückt und im unteren Bereich von Lanzettfenstern flankiert. Im Kapitelsaal kamen die Mönche täglich zusammen und lassen die Benediktinerregeln, baten um Vergebung und klagten Verstöße gegen die Ordensregeln an. Von hier aus wurde das Kloster Senanque verwaltet, Novizen aufgenommen oder ein neuer Abt gewählt. Des Weiteren fand hier auch die Aufbahrung und Totenwache für verstorbene Mitbrüder statt. Die täglichen Aufgaben und Versammlungen im Kapitelsaal konnten auf Grund der besonderen Akustik leichter bewerkstelligt werden. Diese entsteht in Senanque durch das Kreuzrippengewölbe, so dass der Schall durch den gesamten Raum getragen wird. Innerhalb des Kapitelsaales gibt es eine architektonische Besonderheit, die stark hervorsticht. Direkt gegenüber dem Eingang ziert ein Teufels- oder Dämonkopf eine Konsole. Die Umrisse der einzelnen Zellen lassen sich noch auf dem Boden des Schlafsaals erkennen. Das Dormitorium war nicht beheizt und als Betten dienten einfache Strohmatten. Vom Dormitorium gelangten die Mönche über eine Treppe direkt in das Querhaus der Klosterkirche von Senanque. Das war auch notwendig, denn der erste Gottesdienst des Tages fand um ca. zwei Uhr morgens statt. Der einzig beheizte Raum neben der Küche war das Calefactorium in Senanque. Hier wurden alte Manuskripte per Hand kopiert oder andere Handarbeiten ausgeführt. Direkt neben dem Brüdersaal befanden sich die Küche und das Refektorium. Hier wurden gemeinsame Mahlzeiten eingenommen. Heute dient dieser Raum als Kapelle für die ansässigen Mönche.
Folgende Reisen besuchen diese Sehenswürdigkeit:
Was Gäste zu Provence sagen
"Erwartungen wurden voll erfüllt"
Unsere Reiseleiterin Claudia und auch unsere „zweite“ Fahrerin Mari-Alex haben sich sehr viel Mühe gegeben, um die Reise sehr schön zu gestalten. Vor allem der letzte Tag in und um Sault war das absolute Highlight und hat unsere Erwartungen an diese Reise voll erfüllt.
Die Reise „Genuss und Kultur zur Lavendelblüte“ selber können wir uneingeschränkt weiterempfehlen. Allerdings nicht mit dem Hotel Les Mazets als Unterkunft. Dieses Hotel ist sehr in die Jahre gekommen und wir hatten leider ziemliche Probleme mit unseren Zimmern.
"Ich habe die Reise sehr genossen!"
Auch wenn die Unterbringung in dem Gasthaus etwas kritisch zu betrachten ist, das Personal war äußerst freundlich und zuvorkommend. Ich konnte mich über mein Zimmer nicht beschweren. Unschön war lediglich, dass das Haus vom Ort 5km entfernt war und weder Bus noch Taxi (musste einen Tag zuvor bestellt werden) möglich.
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"Absolut empfehlenswert!"
Die Provence ist wunderschön.
Wir können diese Reise sehr empfehlen.
Claudia war eine ganz tolle Reiseleiterin. Ihre freundliche Art und ihr hohes Fachwissen haben diese Reise für uns zu einem wunderbaren Erlebnis werden lassen.
Das Hotel ließ leider zu wünschen übrig. Hier muss nachgebessert werden, zumal wir ja in unseren Reiseunterlagen ein anderes Hotel mitgeteilt bekommen hatten. Es war sehr abgelegen und teilweise stark renoviertungsbedürftig.
Das Abendessen war lecker, das Frühstück ließ sehr zu wünschen übrig.
"Eine liebenswerte Reiseleiterin"
Schönes, kleines Landhotel mit tollem Garten am Ortsrand gelegen, Ortskern und Restaurants sind fußläufig gut erreichbar. Interessantes und abwechslungsreiches Programm, wodurch ich ein kleines Stückchen Frankreich kennen- und liebenlernen durfte. Unsere Reiseleitung Claudia hat mit ihrer liebenswerten Art, den geschichtlichen Hintergründen, den Sagen und Legenden und der Unterstützung / Übersetzung bei den vielen Genussmomenten ganz viel zum Gelingen dieser Reise beigetragen. Eine tolle Reise, die sehr zu empfehlen ist.
"-Sehr schöne Reise-"
-Sehr schöne Reise-
Die Hoffnung auf eine schöne Reise hat sich absolut erfüllt. Trotz des schlechten Wetters hat uns Sabine gezeigt wie wunderschön die Provence ist (vielen Dank dafür), da sie sehr umsichtig die verschiedenen Programmpunkte dem Wetter angepasst hat. Die Provence ist sehenswert und die Reise absolut zu empfehlen.
"Eine wunderschöne Reise"
Eine wunderschöne Reise durch die Provence, die deswegen so außergewöhnlich war, weil unsere Reiseleiterin Sabine einfach in allem hervorragend war.
Ein großes, großes Lob und ein herzliches Dankeschön für ihren unermüdlichen Einsatz und ihr allumfassendes Engagement!
"Eine unvergesslich tolle Gastgeberin"
Eine sehr schöne Reise mit vielen Highlights - absolut lohnenswert! Sabine hat es trotz des schlechten Wetters geschafft, uns die Provence von ihrer schönsten Seite zu zeigen. Eine Reise mit Sabine Habenicht würde ich jederzeit wieder buchen - sie ist eine so nette und liebe Begleitung und eine unvergesslich tolle Gastgeberin! Dankeschön!