Die historische Altstadt von Thorn - ein UNESCO Weltkulturerbe
Thorn ist eine polnische Stadt an der Weichsel mit derzeit knapp über 200.000 Einwohnern. Die beiden Städte Bromberg (auf polnisch: Bydgoszcz) und Thorn (auf polnisch: Torun) sind die zwei Hauptstädte der polnischen Woiwodschaft Kujawien-Pommern. Thorn zählt zu den ältesten und gleichwohl schönsten Städten des Landes. Sie wurde bereits im 13. Jahrhundert vom Deutschen Orden gegründet und die Altstadt von Thorn gehört seit dem Jahre 1997 zum UNESCO Weltkulturerbe. Geographisch gesehen liegt die Stadt Bromberg rund 40 Kilometer nordwestlich von Thorn und die Stadt Culm (auf polnisch: Chelmno) etwa 35 Kilometer nördlich davon. Thorn ist eine kreisfreie Stadt, die durch die zahlreichen Bauten der norddeutschen Backsteingotik auffällt. Außerdem befinden sich in der Stadt Thorn neben einer Universität der Sitz des Woiwodschaftsmarschalls mit seiner Regierung, der Sitz des Bistums Thorn der polnischen römisch-katholischen Kirche. und auch der Sitz des Woiwodschaftsparlaments (Sejmik). Als bekannteste in dieser Stadt Thorn geborene Persönlichkeit gilt der bedeutende Astronim der Neuzeit, Nikolaus Kopernikus. Er formulierte das sogenannte heliozentrische Weltbild des Sonnensystems in seinem Hauptwerk namens "De revolutionibus orbium coelestium".
Das Rathaus der mittelalterlichen Altstadt Thorn
Die mittelalterliche Altstadt Thorn wurde im Jahre 1997 zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt, unter anderem auch deshalb, weil nahezu die gesamte Altstadt von Thorn einer mittelalterlichen Bebauung entstand und heute noch existiert. Lediglich ein Straßenzug wurde erst im Laufe des 19. Jahrhunderts errichtet. Das Schloss des Deutschen Ordens befindet sich inmitten der Altstadt, in die später auch die als eine Handwerkersiedlung entstandene Neustadt eingemeindet wurde. Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten ist das Rathaus in Thorn, welches bereits im 13. Jahrhundert in Backsteingotik errichtet wurde und sich auf dem Altstadtmarkt befindet. Das Gebäude wurde jedoch mehrmals umgebaut und erweitert. Bis in das 18. Jahrhundert hinein baute man es im Barockstil um und ein Jahrhundert später stockte man es mehr oder weniger unauffällig um eine Etage auf. Genutzt wurde das Rathaus von Thorn früher als Verwaltungs- und Handelszentrum, wobei sich momentan ein Heimatmuseum darin befindet. Außerdem ist es für Stadtbesichtigungen zugänglich, was vor allem auf den 40 Meter hohen Turm zutrifft, der zum Rathaus gehört und als eine Art Aussichtsplattform gerne von Touristen genutzt wird. Besonders interessant aus deutscher Sicht ist die Tatsache, dass das Gebäude als architektonisches Vorbild für das Rathaus in Berlin gilt. Neben einem Nicolaus-Copernicus-Denkmal direkt vor dem Rathaus in Thorn befindet sich auch eine Darstellung eines sogenannten Flissaken. Die Weichselflößer machten bis in das frühe 20. Jahrhundert hinein Rast auf den Stufen des historischen Denkmals in der Altstadt.
Die beeindruckende und historische St. Johann Kirche in Thorn
In Thorn und Umgebung stehen mehrere Kirchen und Kapellen, doch seitdem die St. Johann Kirche im 13. Jahrhundert erbaut wurde, galt sie schon immer als die wichtigste Kirche der Stadt Thorn. Die Kirche wurde den beiden bekannten Persönlichkeiten, dem Evangelisten Johannes und Johannes dem Täufer, geweiht und hat deshalb auch diesen Namen erhalten. Im Kulmerland ist sie eine der ältesten Sakralgebäude, welche stets bearbeitet wurde und sich entwickeln konnte. So war sie zunächst die Pfarrkirche der Altstadt von Thorn, danach das Hauptgotteshaus von der Alt- und Neustadt und dann wurde sie letztendlich als Dom der neu eingerichteten Diözese Thorn angesehen. Ab dem 14. Jahrhundert begann man, die Kirche Stück für Stück auszubauen. Unter anderem auch, weil es einen größeren Brand gegeben hat. Zudem wurden einige Kapellen angebaut und die Kirche konnte somit verlängert werden. Schließlich stürzte im Jahre 1406 der Kirchenturm ein, welcher jedoch noch größer wieder aufgebaut werden konnte. Seine endgültige und auch heute noch sichtbare Gestalt erhielt die Kirche bereits im 15. Jahrhundert. Die charakteristische Kirchenglocke wurde im Jahre 1500 hergestellt und wird Tuba Dei genannt. Die Nordvorhalle der St Johann Kirche dient als Eingang und ist mit einer zierlichen Ziegel-Attika geschmückt. Im Inneren der Kirche von Thorn beeindrucken vor allem die gewaltigen Kirchenschiffe, die Sterngewölbe und die insgesamt sehr reiche Ausstattung.
Die Gründung Thorns
Im Jahre 1231 entstand die Stadt Thorn. Sie war im Kulmerland die erste Siedlung, die unter der Verwaltung des Deutschen Ordens stand. Kurios: Eigentlich lag Thorn zunächst ca. 7,5 Kilometer weiter westlich, doch da es ständig die Gefahr einer Überschwemmung gab, wurde sie im Jahre 1236 zum heutigen Standort umgesiedelt. Der polnische Herzog Konrad von Masowien bat den Deutschen Orden um Hilfe, da die heidnischen Pruzzen damals in dieser Gegend lebten und man diese gerne christianisieren wollte. Der Deutsche Orden wurde 1226 schießlich aktiv und sie begannen die Stadt zu bevölkern. Thorn wurde 1260 erbaut, wobei die Stadt den Namen nach der Festung und Baronie Toron erhielt. Thorn trat im 14. Jahrhundert dem Hansebund bei und galt somit als Hansestadt. Da der Deutsche Orden den Handel kontrollieren und die Herrschaft in dieser Gegend ausdehnen wollte, kam es zu vielen kriegerischen Auseinandersetzung und gleichzeitig zu einem Bündnis mit dem Königreich Polen. 1454 wurde die Ordensburg erobert und von den Bürgern des Preußischen Bundes zerstört. 1473 wurde Nikolaus Kopernikus geboren. 1521 kam es zu einem Waffenstillstand und 1525 schlossen der Hochmeisters Albrecht von Brandenburg-Ansbach und der polnische König schließlich Frieden. 1703 brannte das Rathaus von Thorn nieder, als der schwedische König Karl XII. Thorn belagerte. 1708 kam es zur nächsten Katastrophe, als die Pest ausbrach und in Thorn bis 1710 fast 4.000 Menschen ums Leben kamen.
Thorn ab dem 19. Jahrhundert
1793 fiel Thorn durch die zweite Teilung Polens an das Königreich Preußen, bevor es durch den Frieden von Tilsit im Jahre 1807 wieder zu Polen kam. Schließlich kapitulierte die Besatzung und die Waffen wurden niedergestreckt. Thorn wurde 1815 wieder Preußen zugesprochen, nachdem die Wiener Kongresssakte veröffentlicht wurde und die Stadt wurde dem westpreußischen Regierungspräsidenten in Marienwerder unterstellt. In den folgenden Jahren betrug die Besatzungsstärke auf der Festung Thorn über 2.000 Mann. Durch die Ostbahn kam Thorn zu einem wirtschaftlichen Aufschwung. So wuchs die Bevölkerungszahl bis 1910 auf 46.000. Da sowohl Polen als auch Deutsche in der Stadt lebten, beanspruchten beide Nikolaus Kopernikus als Angehöriger der eigenen Ethnie und so wurden die runden Geburtstage getrennt gefeiert. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Thorn an die Zweite Polnische Republik abgetreten und der Anteil der Deutschen in der Stadt sank sehr schnell von fast 70 Prozent auf nur noch knapp 4 Prozent. Durch den Polenfeldzug im Zweiten Weltkrieg fiel die Stadt kurzfristig an das Deutsche Reich, bevor die Rote Armee 1945 das Gebiet besetzen konnte. Nach dem Ende des Zweiten Weltkieges gab die Sowjetunion die Stadt Thorn wieder in polnische Hand, woraufhin die restlichen deutschen Bewohner vertrieben wurden. Seitdem hat sich das Verhältnis zwischen Deutschland und Polen deutlich gebessert und Thorn hat seit 1978 sogar eine Städtepartnerschaft mit Göttingen. Im Jahre 1997 wurde Thorn auf Grund seiner mittelalterlichen Altstadt zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt.
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