Danzig in Polen - Ostseestadt mit Geschichte
Die polnische Stadt Danzig bezaubert mit seinen historischen Gebäuden und seinem einzigartigen Charme. Die ehemalige Hansestadt an der Ostsee hat eine bewegte Geschichte, die auch das heutige Stadtbild noch stark beeinflusst. Die Hauptstadt Pommerns war über einen langen Zeitraum der Spielball der Mächte Deutschland und Polen und ging als die Geburtsstadt der Solidaritäts-Gewerkschaft in die Geschichte ein.
Die Geschichte der Stadt Danzig
Bereits in der Antike war die Gegend um das heutige Danzig bevölkert. Zunächst von den Goten, die um 200 n. Chr. begannen, nach Südosten abzuwandern. Die Slawen siedelten sich ungefähr ab dem 10. Jahrhundert am Küstenstreifen westlich der unteren Weichsel an und im Gebiet östlich der Weichsel lebten baltische Stämme. Pommern hatte es über eine lange Phase hinweg mit polnischen und dänischen Versuchen der Unterwerfung zu tun. Im Jahr 997 wurde die Stadt Danzig zum ersten mal schriftlich erwähnt und um das Jahr 1224 herum wurde ihr das Lübische Recht als Stadt verliehen. Die Stadt begann sich durch den Fischfang, den Handel und den Handwerkszünften zu einem florierenden Zentrum zu entwickeln. Und das obwohl zu Beginn des 14. Jahrhunderts die Konflikte um die Erbfolge zwischen den kaschubischen Fürsten von Pommern auf der einen und dem Markgrafen von Brandenburg auf der anderen Seite ihren Höhepunkt fanden. Auch der polnische König mischte sich in diese Streitigkeiten ein und stationierte ab dem Jahr 1306 eine Garnison in Danzig, welche die Stadt schützen sollte. Nachdem die Brandenburger einen Angriff auf die Stadt wagten, eilte der Deutsche Orden der Ostseestadt zur Hilfe. In Folge einiger Konflikte wurde Danzig schlussendlich vom Deutschen Orden übernommen. Es folgte eine Zeit, die Danzig als freie Stadtrepublik unter der polnischen Krone verbrachte. Nach einer militärischen Niederlage des Deutschen Ordens nach 1410, sprach sich die Stadt für den polnischen König aus. König Kazimierz Jagiellonczyk sorgte dafür, dass den Einwohnern Danzigs zahlreiche Privilegien zugesprochen wurden und leitete damit eine rund 300 Jahre lang andauernde Blütezeit für die Stadt ein. In dieser Zeit zählte Danzig zu den bedeutendsten und reichsten Städte der Welt. Im Jahr 1793 folgte dann die nächste Zäsur in der Geschichte der Stadt. Als Folge der Zweiten Polnischen Teilung wurde die Stadt ein Teil des Königreich Preußen. Nach einem kurzen Zwischenspiel von 1807 bis 1813, während des Preußisch-Französischen Kriegs, wurde Danzig wieder zu einem Teil Preußens. Es folgten eine Zeit als Freie Stadt Danzig von 1920 bis 1939 und dann die Zeit des Zweiten Weltkriegs, die von den Gräueltaten der Nationalsozialisten bestimmt war.
Das Krantor - das Tor zur Stadt Danzig
Eine der populärsten Sehenswürdigkeiten der Stadt Danzig ist sein berühmtes Krantor. Schon in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts wurde ein Vorläufer des heutigen Krantors errichtet und brannte im Jahr 1442 fast komplett nieder. In den darauf folgenden zwei Jahren wurde es neu erbaut und erhielt zu dieser Zeit auch seine typische Form. Das Krantor besteht aus Backstein und Holz und verfügt zudem über ein sechsstöckiges Doppelhebewerk, das die beiden Türme zu seinen Seite überragt. Das Danziger Krantor ist eines der ältesten Bauwerke des deutschsprachigen Raums, die über diese spezielle Art der Krankonstruktion verfügen. Zugeordnet werden kann die Bauart des Krantors dem Stil der Backsteingotik. Bei ihm handelt es sich um ein Doppelhalbrundturmtor mit steilen Dachschrägen. Das Krantor steht am Mottlaufhafen und ist das Wahrzeichen der Stadt Danzig.
Die Marienkirche in Danzig - Mittelalterliches Kirchenschiff
Neben dem Krantor gehört auch die Marienkirche zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten Danzigs. Bei der Marienkirche handelt es sich um die drittgrößte Backsteinkirche der Welt und um ein wirklich beeindruckendes Gotteshaus. Mit dem Bau der mittelalterlichen Kirche wurde bereits im Jahr 1343 begonnen. Für die Planung und die Errichtung der Kirche soll der bekannte Baumeister Heinrich Ungeradin verantwortlich gewesen sein. Fertig gestellt wurde die Marienkirche im Jahr 1502 und zunächst für katholische, als auch für protestantische Gottesdienste genutzt. Doch schon nach einiger Zeit stand die Marienkirche in Danzig ausschließlich den Mitgliedern der lutherischen Kirche zur Verfügung. Erst seit dem Jahr 1945 ist die Kirche ein katholisches Gotteshaus. Die Marienkirche in Danzig ist genauso wie das Krantor dem Stil der Backsteingotik zuzuordnen. Die Kirche beeindruckt mit mehreren Ornamenten aus Formsteinen. Das Highlight der ausgeschmückten Kirchenfassade ist das bekannte Rechteckfries am Westportal des Gebäudes. Aber auch die Seitenportale, sowie das mittlere Fenster der Giebelseiten des Querschiffs können mit wunderschönem Werkstein Schmuck aufwarten. Auch politische Veränderungen ließen die Marienkirche in Danzig nicht unberührt. Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Gotteshaus von der Roten Armee fast zerstört und auch knapp vierzig Prozent der in der Marienkirche gelagerten Kunstschätze wurden vernichtet. Doch glücklicherweise blieben der Kirche noch viele Kunst - und historische Schätze wie eine große Sammlung liturgischer Gewänder und viele Skulpturen und Wandgemälde erhalten. Wer die polnische Stadt Danzig besucht, sollte unbedingt der Marienkirche und dem Krantor einen Besuch abstatten.
Die Katharinenkirche in Danzig
Die schöne Katharinenkirche befindet sich in der nordwestlichen Altstadt von Danzig und wurde in den Jahren von 1227 bis 1239 aus Stein erbaut. Doch bereits im Jahr 1185 wurde an der Stelle, an der sich die heutige St. Katharinenkirche befindet, wurde unter dem Fürst Sobieslaw I. eine Kirche aus Holz errichtet. Im Inneren der Katharinenkirche sind besonders die Gemälde von Anton Möller und Izaak van den Blocke sehenswert. Zudem wurde der bekannte Astronom Johannes Hevelius in der Katharinenkirche beigesetzt. Bei der St. Katharinenkirche handelt es sich um das älteste Gotteshaus der Stadt Danzig und gilt zudem nach der Marienkirche als die zweitwichtigste Kirche der Stadt. Auch die Katharinenkirche ist definitiv einen Besuch wert.
Rechtstädtisches Rathaus und andere Sehenswürdigkeiten in Danzig
Es gibt noch weitere Sehenswürdigkeiten in Danzig, welche die historische Bedeutung der Ostseestadt sichtbar machen. Das Rechtstädtische Rathaus beispielsweise, welches sich in der bekannten Langgasse befindet, wurde von vielen bekannten Künstlern als Inspirationsquelle genutzt. Besonders der Rote Saal hat Kunst interessierten Besuchern einiges zu bieten. Rund 25 Bilder von Izaak van den Blocke können an der Decke des Saales bewundert werden. Schon im 13. und 14. Jahrhundert wurde ein Vorläufer des Rechtsstädtischen Rathaus errichtet. Damals noch in der Funktion als Hansekontor wurde das Gebäude im Jahr 1327 an der heutigen Stelle gebaut. Der Turm des Rathaus wurde in den Jahren 1486 bis 1488 von Heinrich Hetzel entworfen und erbaut. Anders als die Katharinenkirche wurde das Rechtstädtische Rathaus zunächst im gotischen Stil errichtet und schließlich im manieristischen Stil umgebaut. Im Zweiten Weltkrieg wurde das historische Rathaus sehr schwer beschädigt und über eine längere Periode hinweg wieder renoviert. Heute wird das Rechtstädtische Rathaus in Danzig als Museum genutzt. Das Rathaus wurde übrigens deswegen als rechtsstädtisch bezeichnet, weil es sich im Danziger Stadtteil Rechtstadt befindet. Eine der bedeutendsten Straßen in Danzig ist die Langgasse. Die Prachtstraße verläuft zentral durch die Rechtstadt und schließt mit dem Langen Markt ab. Früher war die Langgasse ein stark frequentierter Handelsplatz, sowie die Hauptstraße von Danzig. Früher lebten in der Langgasse und am Langen Markt hauptsächlich die wohlhabenden Bürger der Stadt. Daher stammt auch die Bezeichnung Königsstraße, wie Langgasse und der Lange Markt auch genannt werden. Wer hohe Baukunst und lebendige Geschichte in Danzig erleben möchte, der tut gut daran, das Krantor, die Katharinenkirche und das Rechtstädtische Rathaus zu besuchen. Ebenfalls das Große Zeughaus, der Stockturm oder das Langgasser Tor sind für an Architektur und Geschichte interessierten Menschen durchaus interessant. Auch die historische Festung Weichselmünde versetzt einen zurück in die Vergangenheit.
Folgende Reisen besuchen diese Sehenswürdigkeit:
Was Gäste zu Polen sagen
"Ein Einblick in unser Nachbarland"
Die Rundreise durch Polen war sehr informativ und hat ein recht umfassendes Bild über die Geschichte und Kultur unseres Nachbarlandes vermittelt.
"Äußerst engagierter Reiseleiter"
Polen ist in der deutschen Perspektive ein vernachlässigtes Land. Der äußerst kompetente Reiseleiter hat sehr viel zu einer differenzierteren Wahrnehmung beigetragen, sehr viele Kenntnisse zur Geschichte. Manchmal wäre mehr Zeit gut gewesen, aber das wird wohl immer bei einer Rundreise genannt werden. Die Vielfalt der Reiseeindrücke mit den unterschiedlichen Gebieten in Polen war besonders interessant.
"Ein tolles Erlebnis"
+ exzellente Reiseführerin
+ gutes Programm
+ ansprechende Reiseroute
+ freundliches Personal allerorten
+ Hotels: sehr gepflegt
- Alter und Ausrichtung der Hotelzimmer nicht immer optimal
- Vorgaben bzw. Vorschlag zu Höhe von Trinkgeldern
=> insgesamt tolle Reise, tolles Land, tolle Erfahrungen und Erlebnisse
"Sehr empfehlenswerte, abwechslungsreiche Reise"
sehr gute Vorab-Organisation; hervorragende Reiseleiterin Ewa, die sehr viele interessante Informationen vermittelt hat; z.T. allerdings zu viele Programmpunkte geplant.
Alles in allem eine sehr empfehlenswerte, abwechslungsreiche Reise.
"Fantastischer Reiseleiter"
Gruppenreisen mit einer solchen Intensivtour zu Kultur, Geschichte, Küche, Städte, Religion und Gesellschaft eines Landes in kurzer Zeit sind eine große Herausforderung. Das SKR-Programm löste dies spielerisch ganz ausgezeichnet durch eine Kombination wichtiger Elemente: Die richtige Gruppengröße (8 reiseerfahrene Personen mit hohen Ansprüchen, die zu einem Team wurden), ein enormes Programm (in all den genannten Aspekten, das dennoch genügend individuelle Freiräume zuließ), ein moderner Kleinbus (mit viel Platz und einem aufmerksamen Fahrer) und kompetente lokale Führer. Herausragend war allerdings der Reiseleiter Zbigniew Sentycz, der das Programm durch Sachwissen, Organisationsgeschick und soziale Kompetenz scheinbar mühelos optimierte.
"Ein sehr erfahrener Reiseleiter"
Eine wunderbare Reise, die uns das Land Polen und seine Menschen wesentlich näher gebracht hat. Einen großen Anteil an dieser Erfahrung hat die Begegnung mit unserem Reiseleiter Zbigniew Sentycz. Sympathisch, erfahren und mit viel historischem, gegenwärtigem und praktischem Wissen folgten wir ihm gerne während dieser Reise. Leider war die Auswahl der Hotels zum überwiegenden Teil nicht nach unserem Geschmack.
"Historisch, kulturell, kulinarisch und landschaftlich eine umfassende Reise"
Eine historisch, kulturell, kulinarisch und landschaftlich umfassende Reise mit besten Eindrücken von Polen. Vermittelt wurde sie durch den qualifizierten, stets umsorgenden Reiseleiter Zbigniew Sentycz. Angenehm war es, dass meist 2 Übernachtungen im selben Ort/Hotel eingeplant waren. Unser Verständnis für das Nachbarland wurde auch durch tiefgründige Informationen während der Busfahrten gefördert.