Höhenburgen Beynac und Castelnaud
Im Laufe der Jahrhunderte der Weltgeschichte wurden viele Burgen gebaut. Sie dienen der Verteidigung, dem Kenntlich-machen von Reichtum, aber auch als Behausung. Doch nicht jede Burg ist gleich. Aufgrund von unterschiedlichen Kennzeichen werden sie deshalb in verschieden Kategorien unterteilt. Eine ist die sogenannte Höhenburg. Diese ist stets auf einer natürlichen Anhöhe gebaut. Sie steht der sogenannten Niederungsburg gegenüber, die auf flacher Ebene erbaut wird. Die Höhenburg wird weiter unterteilt in Gipfelburg, Kammburg, Hangburg und Spornburg, je nach Untergrund. Beispiele für berühmte Höhenburgen finden sich überall in Europa, zwei davon sind die französischen Burgen Beynac und Castelnaud. Weitere bekannte Namen sind unter anderem die Marksburg oder Burg Ehrenfels.
Bedeutung und Geschichte von Höhenburgen in Frankreich
Die Höhenburg hat eine weit zurückliegende Geschichte. Im Mittelalter dienten Burgen zunächst nur der reinen Verteidigung. Sie waren Bollwerke und das Hauptaugenmerk der Architekten und Burgherren lag darauf, dass niemand die Mauern der Burg überwinden konnte. Die meisten errichteten ihre Festungen im Tiefland, an natürlichen Hindernissen wie Flüssen oder in einem Sumpf. Als zusätzliche Verteidigungsmaßnahme dienten ihnen Burggräben. Doch ab dem 10. Jahrhundert veränderten sich zunehmend die Prioritäten. Die Menschen sehnten sich zwar weiterhin nach Sicherheit, die Burg an sich wurde aber auch zu einer Art Statussymbol. Viele Adelige ließen Burgen erbauen, um ihren Reichtum zu präsentieren. So entwickelten sich die Höhenburgen, die durch ihre Lage einen ausgezeichneten Verteidigungsposten innehatten aber keine zusätzlichen Verteidigungsmaßnahmen ergreifen mussten. Die Höhenburg wurde zu einer Modeerscheinung, die erst nur von höheren Adeligen ausgeübt wurde, ab dem 12. Jahrhundert aber auch von weniger Adeligen genutzt werden durfte. Heute sind über 65% der Burgen Höhenburgen. Viele davon kann man noch besichtigen. Zwei davon sind Beynac und Castelnaud in Frankreich.
Beynac - Architektur einer Höhenburg
Im Südwesten Frankreichs liegt der Ortschaft Beynac-et-Cazenac. Circa 550 Einwohner leben hier, in einer der schönsten Dörfer Frankreichs, im Schatten einer der besterhaltenen Höhenburgen Frankreichs: Beynac. Die Burg steht seit dem 12. Jahrhundert 150 m über dem Ort auf einer Kalksteinformation. Nicht nur die erhöhte Lage macht Beynac so schwer zugänglich. Fast rundum bietet ein Fluss zusätzlichen Schutz. So musste damals nur die Nordseite besonders effizient mit doppelten Mauern geschützt werden. Beynac zeichnet sich durch eine unvergleichliche Architektur aus. Im Inneren der Burg ragt ein mächtiger Turm aus dem Zentrum heraus und wird durch einen kleineren Wachturm unterstützt. Die Erbauung der Türme lässt sich auf das 13. und 14. Jahrhundert zurückführen. Im 15. Jahrhundert folgten den reinen Verteidigungsanlagen dann auch die Wohnhäuser für den Adel, aber auch für die einfachen Bewohner der Burg. Im Inneren der Burg liegt der sogenannte "Grande Salle des Etats", also der Versammlungsraum, in dem wichtige Angelegenheiten besprochen wurden. Dieser weist eine sehr markante Architektur auf: Er wird vollständig von Spitzbögen gestützt, die für die damalige Zeit revolutionär eingesetzt wurden. Ein mächtiger Kamin und die Spitzbögenfenster, die etwa im 17. Jahrhundert erbaut wurden, vervollständigen das Bild einer luxuriösen Höhenburg. Auch die Wandbilder, die den gesamten Saal schmücken und zum Teil die Familie Beynac, aber auch biblische Szenen zeigen, haben einen unvergleichlichen Charakter. Der Besucher kann aber nicht nur die Burg von innen genießen. Auf dem Plateau bietet sich ihm ein spektakulärer Blick über das Dordognetal.
Geschichte der Burg Beynac
Als Maynard de Beynac im 12. Jahrhundert ursprünglich die Grundsteine für die heutige Höhenburg legen ließ, war Beynac nicht mehr, als ein Bergfried. Die Burg rückte jedoch durch ihre ausgezeichnete Lage in den Blick des Adels. Im 13. Jahrhundert beschlossen die Burgherren deshalb, die Burg weiter auszubauen. 1194 ging die Burg kurzzeitig in den Besitz von Richard Löwenherz, der sie bis zu seinem Tod 1199 hielt. Danach wurde Beynac wieder von seiner Familie übernommen. 1214 jedoch wechselte die Burg wieder den Besitz: Simon IV de Montfort übernahm die Kontrolle über Beynac und nutzte sie als Verteidigungsanlage. 1259 trat der Vertrag von Paris in Kraft, der die Behausungen in Frankreich der Englischen Krone unterordnete. So wechselte Beynac nicht nur den Besitzer, sondern auch die Nationalität. 1337 jedoch, mit Beginn des Hundertjährigen Krieges, übernahm wieder ein Franzose die Kontrolle über Beynac. Die Auseinandersetzungen zwischen England und Frankreich ließen in den folgenden Jahren die weder Beynac noch Castelnaud außer Acht. Auch als der englische König Eduard III 1360 auf den Thron verzichtete, als Ersatz aber den Übergang der Burgen in englischen Besitz forderte, war die Frage nach der Herrschaft noch nicht eindeutig geklärt. Erst 1368 gelangte Beynac wieder unter französische Flagge. Bis 1798 diente es als Wohnort, dann geriet die Burg dem Verfall anheim. Heutzutage wird sie restauriert, um wieder in ihren Urzustand zurückversetzt zu werden. Unter anderem ist Beynac in dem Film "Johanna von Orleans" zu sehen.
Castelnaud und seine Verteidigungsanlagen
Direkt gegenüber von Beynac, in der Gemeinde Castelnaud-la-Chapelle, liegt die berühmte Höhenburg Castelnaud. Auch sie zeichnet sich durch eine strategisch optimale Lage aus. Castelnaud entstand im 13. Jahrhundert. Inmitten der Burg ragt ein unvergleichlicher, viereckiger Wehrturm hervor, der nicht nur der Verteidigung, sondern auch als Wohnsitz des Burgherren diente. Bekannt ist Castelnaud auch für einen beeindruckenden Artillerieturm aus dem frühen 16. Jahrhundert, dessen Nutzen jedoch nie eindeutig geklärt werden konnte. Weitere Verteidigungsmaßnahmen wie ein Wehrgang mit Schießscharten und ein Innenhof hinter dem Tor als zusätzlicher Schutz, sorgten dafür, dass Castelnaud in das Zentrum vieler Herrschaftsansprüche gerückt ist.
Castelnaud - die beliebteste Burg Frankreichs
Wie auch Beynac wechselte Castelnaud im Hundertjährigen Krieg mehrmals den Besitzer. Nachdem Castelnaud durch den Vertrag von Paris unter die Herrschaft der Englischen Krone überging, belagerten die Franzosen die Höhenburg und konnten sie wieder in ihren Besitz bringen. In der Folgezeit wurde Castelnaud ein Zentrum des Vergnügens. Auch während der Religionskriege in Frankreich, blieb Castelnaud vor weiteren Angriffen verschont. Dadurch verlor es, trotz umfangreicher Ausbauarbeiten durch Jacque Nompard de Caumont, zunehmend an Bedeutung und Aufmerksamkeit. Erst 1789, als die Französische Revolution das Land erfüllte, wurde Castelnaud geplündert und niedergebrannt. Die Mauern sind jedoch bis heute erhalten geblieben, auch wenn sie im 19. Jahrhundert zum Teil verwendet wurden, um die Uferbefestigung zu stützen. Nun beherbergt Castelnaud ein Museum für Kriegsmaschinerie und gilt sie als die meistbesuchte Burg Frankreichs.
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Es war eine interessante, sehr abwechslungsreiche und informative Reise. Mit unserer Reiseleiterin Catherine Canto hatten wir einen Glücksgriff gelandet. Sie brachte uns nicht nur die Historie sondern auch die Lebensart im Périgord auf charmante Weise nahe - wir hatten das Gefühl mit einer Freundin unterwegs zu sein.
Positiv war ebenfalls, dass bei dieser kleinen Gruppe die Ausflüge witterungsgemäß angepasst werden konnten.
Im Hotel mit seiner familären Ausstrahlung und der ortsüblichen Küche, haben wir uns sehr wohlgefühlt. Das gesamte Personal war immer sehr freundlich und bereit alle Wünsche zu erfüllen.
Kritik: In der Reisebeschreibung sollte man darauf hinweisen, dass zu bestimmten Reiseterminen Trüffelsuche gar nicht möglich ist - das "Trüffelseminar" hingegen war sehr informativ.
"Klasse Reiseleitung"
Die Reiseleiterin vor Ort war Spitze. Gut organisiert, freundlich und mit ausstrahlender Ruhe. Das Essen war gut, das Frühstuck etwas eintönig, immer die gleichen Zutaten. Das Zimmer im Gärtnerhaus war eine halbe Zumutung. Eiskalt und mit viel Feuchtigkeit wurden wir empfangen. Eine wohnliche Umgebung wurde erst nach 4 Tagen hergestellt. Der Schrank ist viel zu klein und andere Ablagemoglichkeiten gibt es nicht. In diesem Zimmer wollten wir nicht mehr wohnen. Die Reisegruppe hatte eine sehr schöne Zusammensetzung, wir haben uns zusammen mit unserer Reiseleiterin sehr wohlgefühlt.
Die Vorbereitung der Flugreise war ungenügend, die Daten des Rückfluges falsch. Das Fahrzeug, ein Renault Kleinbus, war auf der Mittelbank ungemütlich, da unter den Vordersitzen der Beinraum nicht frei war.
Die Zusammenstellung des Programms war abwechslungsreich und sehr interessant, wir hatten allerdings auch Glück mit dem Wetter. Das WLAN hat im Gärtnerhaus nicht funktioniert und wurde auch nach Reklamation nicht besser.
Die Reise ist uns in guter Erinnerung geblieben, die schlechte Unterbringung wirf einen kleinen Schatten auf das Gesamtbild .
Der Reiseleiterin Catherine wünschen wir weiterhin alles Gute.
"Einfach nur herrlich"
Eine wunderschöne Reise in die Vergangenheit. Die Landschaft beruhigt mit Burgen , Schlösschen, Laubwäldern und den Gänsen. Eine tolle Begleitung mit Anna von Wuthenau . Einfach nur herrlich.
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Eine schöne informative Reise
sehr gute Reiseleitung