Essaouria - eine der ältesten Städte Marokkos
Das Stadtgebiet der heutigen 77.000-Einwohnerstadt und Hauptstadt der gleichnamigen Provinz Essaouira an der marokkanischen Atlantikküste war bereits in vorgeschichtlichen Zeiten besiedelt. Dank der vorgelagerten Insel Mogador, deren Name Essaouira seit der Epoche der portugiesischen Fremdherrschaft vom 15. bis zum 17. Jahrhundert bis zur Unabhängigkeit Marokkos 1956 trug, ist der natürliche Hafen vor den atlantischen Wellen und Winden perfekt geschützt. Essaouira wurde archäologischen Ausgrabungen zufolge von den Phöniziern im 7. Jahrhundert vor Christus als Erweiterung einer Handelsstation auf Mogador gegründet. Mitte des 18. Jahrhunderts wurde Essaouira zum größten Seehafen Marokkos ausgebaut. Auch der für das restliche Land untypische symmetrische Straßenverlauf in der Stadt entstand in dieser Zeit. Essaouira war bis Ende des 19. Jahrhunderts ein wichtiger Knotenpunkt im Karawanenhandel, im 20. Jahrhundert büßte die Stadt diese Funktion weitgehend ein.
Essaouira wird zur populären Destination
In den späten 1960er Jahren war Essaouira vorübergehend das Ziel vieler europäischer Aussteiger und Hippies, sogar Jimi Hendrix verbrachte hier seine freie Zeit. 1967, am Vortag des Sechstagekrieges, erlitt Essaouira durch den massiven Exodus zahlreicher jüdischer Einwohner einen herben Bevölkerungsverlust. Gleiches wiederholte sich 1971. 1975 wurde die Stadt das Kapital der Provinz, der wirtschaftliche Aufschwung sollte jedoch auf sich warten lassen. Nichtsdestotrotz verdoppelte sich Essaouiras Einwohnerzahl seit den frühen 1970er Jahren bis Ende der 1990 Jahre von 30.000 auf 60.000. Seitdem ist Essaouira eine populäre Destination von Reisenden aus aller Welt. Seit der Aufnahme der historischen Altstadt (Medina) in das UNESCO Weltkulturerbe 2001 boomt Essaouira als Reiseziel historisch und kulturell interessierter Besucher. Bei der Medina mit ihren geschützten Gebäuden aus dem 18. und 19. Jahrhundert handelt es sich um den ältesten Stadtteil Essaouiras. Das urbane Herz wurde in der Regentschaft des Alawidenherrschers Sultan Mulai Muhammad III ab 1764 errichtet.
Die Medina von Essaouira als das unumstrittene kulturelle Zentrum der Stadt
Das wegen der vielen Surfer häufig auch „Stadt des Windes“ genannte Essaouira und seine Medina üben bereits großen optischen Reiz aus, wenn man die Stadt bei der Anreise über einen der drei historischen Häfen Bab Sbâa, Bab Marrakech oder Bab Doukhala betritt. Die jungfräulich weißen Hauswände samt tiefblau gestrichener Fenster und Türen geben ein zutiefst harmonisches Bild ab. Durch die engen und schmalen Gassen der Medina passt kein noch so kleines Auto, hier verkehren noch wie vor Jahrhunderten ausschließlich von Hand oder Maultieren gezogene Karren. Erstaunlicherweise fällt die Orientierung im Gassengewirr dank der geometrischen Bauweise schon nach kurzer Zeit recht einfach, nach nur wenigen Schritten ist man meist wieder auf einer Hauptstraße. Ein guter Anhaltspunkt in der Medina von Essaouira ist die dem Meer zugewandte, mit Kanonen aus Bronze und Eisen geschmückte Festung Scala de la Kasbah. In dem imposanten Bau aus dem 18. Jahrhundert ist das Museum Sidi Mohamed Ben Abdallah mit den sehenswerten Sammlungen von Münzen, Musikinstrumenten, Kleidung, Schmuck, Kunsthandwerk und Waffen untergebracht.
Kunstwerke aus Holz und das wertvolle Arganöl
In der Medina von Essaouira findet man zahlreiche traditionelle Werkstätten, in denen das regional weitverbreitete Holz des Sandarakbaumes („Thuya de Barbarie“) zu allerlei schönen und nützlichen Gegenständen verarbeitet wird. In den lokalen Kunstgalerien in Essaouira, in denen überwiegend Werke marokkanischer Künstler ausgestellt werden, kann man ebenfalls recht günstig filigrane Schmuckstücke aus dem natürlichen Werkstoff oder nach uralten klassischen Mustern geknüpfte Teppiche erstehen. Ein weiteres typisches Holz aus der Gegend um Essaouira ist jenes des Arganbaumes, es wurde und wird seit jeher als robustes Baumaterial verwandt. Aus den mühsam per Hand gesammelten Früchten des Arganbaumes wird in kleinen familiären Manufakturen und Frauenkooperativen in Essaouira das ernährungsphysiologisch sehr wertvolle Arganöl gewonnen. Das an Vitamin E überreiche Öl mit dem walnussartigen Geschmack aus gerösteten Samen, ist absolut delikat und eignet sich als perfektes Souvenir. Aus ungerösteten Samen hergestellt, dient es der Heilung von Hautkrankheiten und wird in der Kosmetik eingesetzt. Arganöl wird in der Küche Marokkos fast nur kalt konsumiert, in den Restaurants in Essaouira kommt es in der Regel als Beilage zu Brot oder als Zutat von Salatdressing zum Einsatz.
Die kulinarischen Köstlichkeiten Essaouiras
Die Gastronomie Essaouiras genießt einen landesweit guten Ruf. Wie überall in Marokko stehen das herzhafte Hirsegericht Couscous und frisch gebrühter Pfefferminztee ganz oben auf der Speisekarte. Essaouira weist jedoch durch seinen Zugang zum Meer und der Fischereitradition einige ganz eigene Spezialitäten auf. Besonders Sardinen werden hier in zahlreichen Varianten serviert. So kommt etwa das typisch marokkanische Schmorgericht Tajine in Essaouira häufig mit den kleinen Fischen statt mit Fleisch auf den Tisch. Auch eine Art Fischfrikadelle mit dem Namen „Nom dolma“ sind ein schmackhafter Snack. Als „Nationalgericht“ Essaouiras gilt jedoch „Tajine souiri“ mit Huhn. Im Gegensatz zu den allgemein üblichen algerisch-marokkanischen Versionen, in denen das Geflügel oder Rind in Soße zubereitet wird, handelt es sich bei diesem Tajine nach Art von Essaouira um eine gratinierte bzw. überbackene Speise. In der Alltagssprache wird sie auch häufig „Mechaber“ oder „Mkaddem“ genannt. Gute Gasthäuser und Restaurants mit nationaler und internationaler Küche in Essaouira finden sich an allen größeren Plätzen und Straßen. So etwa in der Rue Touahen, der Rue El Hajjali, der Rue Houmman el Fatouaki, der Rue scala, der Rue Mohammed El-Qorry, der Rue Boutouil und der Rue Laalouj am Place El Khayma.
Die Gnawa-Musik als eigenständige Musiktradition mit großem Renommee
Essaouira als eines der meistbesuchten Reiseziele in Marokko ist darüber hinaus für sein reichhaltiges musikalisches Angebot bekannt. Die Stadt und ihre Umgebung sind ein Schwerpunkt der aus Westafrika stammenden Gnawa-Musik. Die rhythmusbetonte, mit den Hauptinstrumenten „Ṭbal“ (Fasstrommel), „Sintir“ und „Gimbri“ (Langhalslauten) sowie „Qarqaba“ (Gefäßklapper) gespielte Musik wurde früher nur bei den zeremoniellen nächtlichen Lila- und Derdebaritualen aufgeführt. Heute kann man sie aber auch tagsüber an vielen Orten der Stadt hören. Eine mittlerweile in der globalen Musikwelt bekannte diesbezügliche Veranstaltung in Essaouira, ist das alljährliche Gnawa-Festival, welches immer Mitte Mai stattfindet. Das „marokkanische Woodstock“ dauert 4 Tage und zieht jedes Jahr um die 450.000 Besucher an. In der Vergangenheit inspirierte die für die Region Essaouira typische Musik bereits berühmte Musiker wie Jimi Hendrix, Randy Weston, Peter Gabriel, Pharoah Sanders, Archie Shepp und Joe Zawinul. Auf dem bunten Festival in Essaouira treten inzwischen auch viele Gruppen und Interpreten auf, welche Gnawa mit anderen Musikstilen wie etwa Rock, Reggae, Jazz und Fusion mischen.
Folgende Reisen besuchen diese Sehenswürdigkeit:
Was Gäste zu Marokko sagen
"Schöne Reiseroute"
Eine interessante Reise mit gut gewählter Route.
"Toller Urlaub"
Vielfältige, erlebnisreiche Reise, die einen guten Überblick über das Land bietet: die vier Königstädte, das Atlasgebirge, die Wüste, alte Bauwerke, römische Ausgrabungsstätte - sehr beeindruckend. Geschmälert wird die Reise durch sehr lange Fahrstrecken, die im geplanten Reiseverlauf so nicht angegeben waren. Darüber hinaus ist der Bus unbequem und entspricht nicht dem beschriebenen Komfortbus. Das erste Hotel in Casablanca ließ Sauberkeit vermissen und entsprach nicht unseren Vorstellungen. Das Highlight war jedoch der Kamelritt in die Wüste mit einer Übernachtung im Wüstencamp unter Sternenhimmel. Unser Guide „Mohammed“ und unser Fahrer waren exzellent und haben alles gegeben, um uns einen tollen Urlaub zu bieten.
"Es war eine sehr schöne, erlebnisreiche Reise."
Auch bedingt durch unseren freundlichen, fröhlichen und kompetenten Reiseleiter Ibrahim, der sich super um uns gekümmert hat und immer ansprechbar war.
Einzig: einige der ausgewählten Rabats sind leider etwas in die Jahre gekommen.
"Eine wundervolle Reise"
Wir waren sehr erstaunt, wie perfekt alles organisiert war. Bei unserem Reiseleiter Khalid Sadek haben wir die Liebe zu seinem Heimatland spüren und erleben können, so dass wir eine wundervolle Rundreise erleben durften.
"Eine schöne Reise"
Insgesamt hat mir die Rundreise gut gefallen. Ich hätte sie gerne mit 10 bewertet, jedoch waren einige Dinge, die mir nicht gefielen.
Das erste Hotel in Casablanca entsprach nicht meinen Vorstellungen von Unterkünften im marokkanischem Flair. Die Reisestrecke von Fes bis zum Wüstencamp war viel zu lang. Es war anstrengend und stressig so lange im Bus zu sitzen und nur um Fotos zu machen auszusteigen. Da hätte ich mir einen Zwischenstopp mit einer Übernachtung gewünscht.
Hervorragend war unser Reiseführer der mit seinen Wissen alle unsere Fragen beantworten konnte und uns das Land Marokko mit all seinen Facetten näher brachte. Unser Fahrer ist auch hervorzuheben, der uns sicher von einem Ort zum anderen brachte. Das Personal in den Unterkünften war ohne Ausnahmen immer sehr bemüht, höflich und freundlich. Also insgesamt eine schöne Reise.
Mit freundlichen Grüßen
Marietta Ringering
"Homogene Gruppe"
Die Gruppe war sehr homogen und gut. Der Reiseleiter Mohamed und auch die Scouts in den einzelnen Städten waren sehr gut; die beste davon war Fatimah.
Das 1. Hotel in Casablanca entsprach nicht dem erwarteten Standard für Reise mit Flair. Im gesamten Zimmer waren alle Steckdosen defekt. Im Frühstücksraum wurde auch abends gequalmt; es roch also.
Die übrigen Riads waren dagegen sehr gut. Am Tag nach dem Wüstencamp war der Tag so voll mit Besichtigungen, dass es einfach zu viel war. Wir kamen erst im Dunkeln an, obwohl wir schon auf einen Punkt verzichtet haben. Es wäre besser, diesen Tag aufzuteilen und dafür einen Tag weniger in Marrakech zu haben. Es sind lange Bustage dabei, aber der Tag war einfach zu viel.
"Inspirierende Reise"
Sehr schöne, inspirierende, interessante Reise, sehr nette Gruppe, super Reiseleiter, absolut zuverlässiger Fahrer, Unterkünfte (bis auf Ankunftstag Casablanca) alle schöne Riads - in der gut gelaunten Gruppe fanden 2 Tage Kritik, sollte unbedingt geändert werden, und zwar waren die reinen Fahrtzeiten zum Wüstencamp hin und am Tag drauf durch das Gebirge nach Scoura viel zu lang, auch bei uns allen Gruppehreisefahrten erprobten machte sich großer Unmut breit, ua weil der Kamelritt mehr oder weniger im Dunkel stattfand und am nächsten Tag wir noch um 20.30 quasi eine Rosenfarm im Dunkeln hätten besichten sollen - also diese Routen sind fehlgeplant, der Reiseleiter konnten nichts dafür! Entweder man macht die Reise länger mit nochmal 2 Übernachtungen oder man muss die Zeitangaben
ändern im Katalog, aber dann hätte ich die Reise zumindest nicht gebucht!