Die Alfama - das Herz Lissabons
Lissabon, die Hauptstadt Portugals, liegt an der Mündung des Flusses Tejo in den Atlantik. Die Stadt kann auf eine mehr als 3.000 Jahre Geschichte zurückblicken und ist älter als Rom (und steht ebenfalls auf 7 Hügeln). Der älteste Stadtteil Lissabons ist Alfama.
Wo liegt Alfama und woher kommt der Name?
Wie einst beinahe die gesamte iberische Halbinsel war auch das Gebiet des heutigen Lissabon von den Mauren besetzt, arabische Stämme, die im 8. Jahrhundert aus Nordafrika kamen und nach und nach das Land eroberten. Im heutigen Lissabon ließen sie sich in Alfama nieder. Der Name soll aus dem Arabischen kommen und sich vom Wort Al-hamma herleiten, was so viel wie Quellen oder Bäder bedeutet. In der Zeit der Mauren war Alfama das Stadtzentrum Lissabons. Im 12. Jahrhundert begann die Reconquista (Rückeroberung) des Landes durch christliche Herrscher. Im Jahr 1147 wurde Lissabon von den Christen erobert und das Königreich Portugal gegründet. Alfama erstreckt sich am Hang eines der Hügel von Lissabon zwischen dem Castelo de Sâo Jorge und dem Ufer des Tejo. Weiter westlich schließt sich die Baixa (Unterstadt) an.
Alfama ist das ursprünglichste Viertel von Lissabon. Viele der Häuser sind mehrere Hundert Jahre alt und dicht an dicht gebaut. Im Laufe der Jahrhunderte wurde Alfama das Viertel der Armen, weil immer mehr reiche Leute weg zogen, in Stadtteile wie Belém und Algés oder gar nach Estoril oder Cascais. Den armen Leuten, die in Alfama verbleiben mussten, fehlte das Geld für Erweiterungen oder gar Neubauten.
Die Katastrophe von 1755
Beim Erdbeben, dem Tsunami und Stadtbrand zu Allerheiligen 1755 wurde Lissabon beinahe dem Erdboden gleichgemacht. Nur Alfama blieb zum größten Teil unversehrt, weil es auf einer Anhöhe liegt und der Untergrund aus soliden Fels besteht. Während die zerstörten Teile der Stadt mit breiten, schnurgeraden Straßenzügen im Schachbrettmuster wieder aufgebaut wurden, konnte Alfama ihr ursprüngliches Aussehen bewahren. Nach der Katastrophe 1755 konnten viele Leute die Welt nicht mehr verstehen. Seinerzeit war nämlich Alfama das Rotlichtviertel Lissabons. Dort blieben die Bordelle stehen, während in anderen Stadtteilen die prächtigen Kirchen einstürzten und die Kirchgänger umkamen.
Was macht den Reiz der Alfama aus?
Es ist der Reiz der kleinen Häuser und engen Gassen, kombiniert mit vielen Treppen. Sie wissen nie, was Sie hinter der nächsten Ecke erwartet. Noch bis in die Zeit Salazars (bis 1968 Ministerpräsident Portugals) wurde der Stadtteil vernachlässigt. Seitdem wurde aber viel investiert und viele Gebäude restauriert. Überall in der Alfama gibt es winzige Läden, Cafés, Bars und Restaurants. Manche von ihnen sind nicht viel größer als ein durchschnittliches deutsches Wohnzimmer und bieten kaum genug Platz für 4 kleine Tische. Die Cafés werden übrigens nicht nur von Touristen, sondern auch von Einheimischen gern besucht. An Wochenenden kann es schnell mal voll werden. Wie in vielen südlichen Ländern setzt der Hauptbetrieb erst ab ca. 22 Uhr ein. Die Alfama ist auch die Heimat des Fado, die schwermütig-süße Musik, die als typisch portugiesisch gilt.
Sehenswürdigkeiten in der Alfama
Das es in so einem altehrwürdigen Stadtteil wie der Alfama eine fülle von historischen Sehenswürdigkeiten gibt, ist keine Überraschung. An verschiedenen Stellen der Alfama stoßen Sie bei Ihrem Rundgang auf so genannte Miradouros. Das sind Aussichtspunkte, die wunderschöne Fernblicke über den Tejo oder auf andere Stadtteile Lissabons bieten. Zu den schönsten dieser Aussichtspunkte zählt der Miradouro de Santa Luzia, der einen sehr guten Rundblick über das Stadtviertel bietet.
Über der Alfama thront schon seit 1.000 Jahren das Castelo de Sâo Jorge. Es war einst eine Festung der Mauren und diente nach der Eroberung Lissabons jahrhundertelang als Königsburg. Beim Erdbeben von 1755 wurde die Festung größtenteils zerstört. Überreste davon sind heute der Öffentlichkeit zugänglich. Dort gibt es auf einem ehemaligen Turm eine Aussichtsplattform mit einem Blick über ganz Lissabon und die Tejomündung.
Sehenswert sind auch die Catedral Sé Patriarcal, die älteste und Hauptkirche Lissabons und Sitz des Patriarchen und die Kirche Igreja de Santa Engrácia (Kirche der heiligen Engrácia). Die Kirche stammt aus der Zeit des Barock, wurde aber erst 1966 vollendet. Nach französischen Vorbild wurde sie unter Salazar zum nationalen Pantheon und zur Begräbnisstätte berühmter portugiesischer Persönlichkeiten gemacht.
Sehenswert ist auch der Largo das Portas do Sol (Platz des Sonnentors). Dort stand früher eines der 7 Stadttore, die in die arabische Alfama führten. Von dort gibt es eine herrliche Aussicht über die Stadt und den Fluss.
Die Straßenbahn Linie 28E
Auf portugiesisch heißt die Tram Carreira 28E dos Elétricos de Lisboa. Die berühmten gelben Straßenbahnen mit ihren historischen Wagen gehören inzwischen selbst zu den Sehenswürdigkeiten Lissabons. Bei den Touristen ist die Linie 28E besonders beliebt, weil sie die Stadtteile Alfama, Baixa und Lapa mit Prazeres verbindet. Eine Fahrt auf der Linie 28E zeigt den Fahrgästen viele der Sehenswürdigkeiten der Alfama und anderer Lissabonner Stadtteile zu einem sehr günstigen Preis. Die "Elétrico" verkehrt seit 1928. Die heutige Streckenführung existiert seit 1984. Die Linienführung zeichnet sich durch steile Straßen (Gefälle bis 13,5 Prozent) und enge Kurven aus. Einige der Straßen, durch die die Elétrico fährt, sind gerade einmal 4 m breit. In den achtziger Jahren spielte man zeitweise mit dem Gedanken, die Straßenbahnen mit Bussen zu ersetzen. Das Vorhaben erwies sich jedoch als undurchführbar, weil die engen Straßen der Alfama und anderer Stadtteile nicht genug Platz bieten. Heute spricht niemand mehr davon, die inzwischen weltberühmten Lissabonner Straßenbahnen zu ersetzen oder abzuschaffen. Die Linie 12E teilt sich einen Teil der Gleise mit der 28E und ist gleichfalls bei Touristen beliebt. Insgesamt gibt es in Lissabon 6 Straßenbahnlinien. Übrigens werden die Straßenbahnen auch von den Einheimischen auf dem Weg von und zur Arbeit genutzt. Während der Spitzenzeiten kann es dann schon mal extrem voll werden.
Umliegende Sehenswürdigkeiten Lissabons
Von der Alfama aus können Sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut den Torre de Belém, das Wahrzeichen Lissabons, erreichen. Nicht weit von dem ehrwürdigen Turm bietet das moderne Bauwerk der Ponte 25 de Abril einen imposanten Anblick. Nicht weit vom Torre de Belém ist die gleichnamige Station der Vorortbahn, deren Endstation in Cascais, einem schönen Badeort ca. 25 km von Lissabon entfernt, liegt.
Folgende Reisen besuchen diese Sehenswürdigkeit:
Was Gäste zu sagen
"Informative Reiseleitung"
Super hilfsbereite und informative Reiseleitung durch Maria! Die besuchten Orte waren toll, allerdings wären wir gerne etwas länger im Örtchen Setúbal geblieben - anstelle die lange Zeit in Sesimbra. Die Fahrt nach Sesimbra war wunderschön mit tollen Aussichten, aber der Ort selbst hat sich nicht wirklich gelohnt.
Die Zimmer im Hotel Riviera sind renovierungsbedürftig, aber alles sauber. Frühstücksbuffet gut. Lage vom Hotel ok, da man mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gut überall hinkommt. Allerdings hätte ich gerade für den Abend ein Hotel in Lissabon Zentrum bevorzugt.
"Wir können die Reise zu 100 % weiterempfehlen"
Unsere 2. Reise mit SKR - und wieder ein voller Erfolg. Diesmal stand Lissabon auf dem Programm. Unsere Reiseleiterin Maria Krebber hat uns Lissabon und Umgebung mit ganz viel Wissen und Liebe für ihre Wahlheimat näher gebracht. Die kleinen Gruppen bei SKR sind ideal, das Programm gut durchdacht und organisiert. Wir konnten uns auch dank der Hilfe von Maria völlig unkompliziert alleine in der Stadt bewegen. Die Rückfahrt zum Hotel ist einfach und für jeden zu schaffen . Das Hotel ist etwas außerhalb von Lissabon gelegen, dafür aber direkt am Strand was natürlich für die Freizeit ideal ist. Nochmal vielen Dank an Maria.
Wir können die Reise zu 100 % weiterempfehlen.
"sehr gute Reiseleiterin"
Die Reiseleiterin war sehr gut. Wir hatten das große Glück, dass die Reise auch nur mit meinem Partner und mir durchgeführt wurde. Mit dieser Mini Gruppe waren natürlich die Möglichkeiten und Flexibilität viel größer - z.B. hatten wir zu dritt kein Problem eine Standseilbahn zu teilen.
Leider war das Hotel grenzwertig und entsprach nicht einmal dem 3 Sterne Standard. Alles war sehr abgewohnt, wenig Ablagemöglichkeiten, zu wenig Kleiderbügel. Zusätzlich liegt es direkt im Bereich der startenden Flugzeuge.
"Eine tolle Reiseleitung"
Wir hatten eine ganz tolle Reiseführerin. Sie konnte alle Fragen sehr gut beantworten und konnte Tipps geben für die Nachmittage die man zur freien Verfügung hatte. In Sintra hätte ich gerne hätte ich mir gerne noch den Palast angeschaut, aber hier war die Zeit zu knapp.
"Vielfältige Eindrücke"
Eine sehr schöne Reise, die sowohl durch die Vielzahl der Eindrücke, eine kompetente Reiseleitung und eine kleine Gruppengröße sehr empfehlenswert ist, falls man gut zu Fuß ist.
"Phänomenale Reiseleitung"
Die Reise fand statt, obwohl wir nur 3 Personen waren. Unsere Reiseleitung Maria Krebber war phänomenal gut. Eine sehr freundliche Frau mit viel Wissen, das sie wohl dosiert mit schönen Anekdoten und kleinen Rätseln auflockerte. Sie buchte für uns einen „Fado in Chiado-Abend“ den ich sehr empfehlen kann. Lissabon sowie die Umgebung ist sehr schön; die Ziele waren gut gewählt und abwechslungsreich. Schade nur, dass wir eine Anreise von 45 Minuten aus einem Vorort hatten (deshalb die 8 von 10). Das sollte in der Reisebeschreibung deutlicher zum Ausdruck kommen. Positiv anzumerken ist das gute öffentliche Netz in und um Lissabon. Ich habe die Reise sehr genossen.
"Lissabon-Reise"
Wir sind das zweite Mal mit SKR und großen Erwartungen gereist. Leider wurden diese nur teilweise erfüllt.
Das Reiseprogramm ist unserer Meinung nach auf jeden Fall ausbaufähig. Die einzige Innenbesichtigung war die Kirche des Jeronimos-Klosters. Von den schönen Palästen in Sintra haben wir leider nichts gesehen. Wir wurden vor dem Nationalpalast in eine Stunde Freizeit "entlassen".
Da wir nur 4 Reiseteilnehmer waren, hätten wir uns eine individuellere Betreuung durch die Reiseleiterin gewünscht.
Das Hotel lud leider überhaupt nicht zum Verweilen ein. Es gibt ein paar Gaststätten in der Nähe aber von zentraler Lage kann man leider nicht sprechen. Der öffentliche Nahverkehr funktioniert in Lissabon super, so dass wir diesen nachmittags genutzt haben.
Insgesamt kann man dennoch sagen, dass Lissabon eine sehr schöne Stadt ist, die man besser auf eigene Faust erkunden sollte.