Jerash - Stadt der tausend Säulen
Die jordanische Stadt Jerash liegt circa 40 Kilometer nördlich von Amman und zählt heute rund 40000 Einwohner. Die antike Altstadt ist eine der besterhaltendsten römischen Provinzstädte weltweit. Viele Besucher strömen inzwischen nach Jerash um in den Ruinen den alten Glanz zu bewundern.
Jerash - ein geschichtlicher Abriss
Schon im 6. Jahrtausend v. Chr. wurde der Ort Jerash besiedelt. Funde aus der Bronze-und Eiszeit weisen menschliche Spuren nach, auch der ursprüngliche Name Gerasa stammt aus dieser Zeit. Die Stadt wuchs im römischen Reich und nahm an Bedeutung zu. Als Teil der Dekapolis wurde sie zu einem Handelszentrum. Die Dekapolis umfasst zehn antike Städte, die nach der Eroberung durch Alexander des Großen nach griechischem Vorbild aufgebaut und umstrukturiert wurden. Der Reichtum der Stadt beruhte damals auf der Erzgewinnung in den stadtnahen Adschlun-Bergen. Im ersten Jahrhundert n. Chr. wirkte sich dieser Reichtum positiv auf die Entwicklung der Stadt aus: viele neue Gebäude wurden errichtet und die Einwohnerzahl stieg. Viele der Gebäude sind in Überresten bis heute erhalten geblieben und sind Zeunisse der Blütezeit der Stadt Jerash. Während der römischen Expansion in Asien im 2. Jahrhundert n. Chr. und durch die damit einhergehenden Kriege wurde Jerash weiter ausgebaut. Neue Straßen nach Pella, Philadelphia, Dion und nach Bostra entstanden. Der Besuch des Kaisers Hadrian in Jerash um den Jahreswechsel 129 macht die wichtige strategische Lage des Ortes zu der Zeit deutlich. Die folgenden Jahrhunderte sind einerseits von dem Aufstieg des Christentums in Jerash, jedoch auch von dem Zerfall der politischen und wirtschaftlichen Wichtigkeit der Stadt geprägt. In dieser Zeit entstanden viele sakrale Kirchenbauten des Christentums, auch hatte Jerash einen Bischofssitz, der bis heute existiert. Die Erdbeben in dem Jahr 658 und 749 erschütterten die Stadt Jerash und deren Gebäude, so fiel zum Beispiel die Kathedrale von Gerasa ihnen zum Opfer und stürzte ein.
Biblische Erwähnungen von Jerash
Auch in der Bibel findet die Stadt Jerash Erwähnung. Im Markusevangelium (Kap. 5,1) und im Lukasevangelium (Kap. 8,26) ist davon die Rede, dass Jesus von Nazareth hier einen Menschen heilt, der von Dämonen besessen war. Dieser Mensch lebte in einer Höhle in der Umgebung von Jerash. Die Dämonen bewegten sich in einer Herde Säue fort, stürzten in einen See und ertranken. Fälschlicherweise wird in den Evangelien die Lage der Stadt Jerash am Genezareth See angegeben. Schon früh wurde dies geändert, man führte den Fehler auf mangelnde Ortskenntnis zurück.
Baudenkmäler der antiken Stadt Jerash
Bis heute sind einige der Gebäude der antiken Stadt erhalten, die aus der Blütezeit während des Römischen Reiches stammen und in den letzten Jahren aufwendig restauriert wurden. Der Triumphbogen, der zu Ehren des Kaisers Hadrian zu seinem Besuch erbaut wurde, sollte ursprünglich die Funktion eines Stadttores haben. Der Kaiser plante ein neues Stadtviertel an der Stelle, doch wurde dieses Vorhaben aufgrund von Geldmangel nie umgesetzt. Seit 2008 steht er wieder vollständig restauriert mit der Höhe von 21 Metern und einer Breite von 25 Metern an der originalen Stelle. Ein weiteres gut erhaltenes, antikes Gebäudeensemble ist der Jupitertempel und das an ihn angrenzende ovale Forum. Der Jupiter liegt an einem eigens für ihn errichteten künstlichen Hang. Schon vor dem Bau wurden an der Stelle Gottheiten verehrt. Es wird vermutet, dass sich hier vorher ein Zeustempel befand, da der Jupiter-Tempel von der Position nicht ganz in einen typisch römischen Stadtentwurf passt. Heute sind noch ein paar Teile der 10 Meter hohen Mauern sichtbar, 3 originale Säulen des Tempels aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. stehen ebenfalls noch. Der Jupiter-Tempel in Jerash wird ebenso wie der Triumphbogen zuvor von der Jordanischen Antikenverwaltung restauriert. Das ovale Forum zu Füßen des Jupiter-Tempels ist mit Kolonnaden umsäumt, die Funktion in der Antike jedoch ungeklärt. Es handelte sich entweder um einen Handelsplatz oder um einen Opferplatz. Auch er passt nicht ganz genau in die römische Bauweise, da er einen birnenförmigen Umriss hat, man jedoch in der römischen Zeit regelmäßigere Formen verwendete. Das Nymphäum wurde ebenfalls im 2. Jahrhundert erbaut und diente als heiliger Ort der Verehrung von Wassernymphen. Das zweigeschossige Gebäude gehört zu einem der besterhaltendsten des antiken Jerash und war reich mit Marmor, Fresken und Statuen verziert, die zum Teil noch erkennbar sind. Auch das ehemalige Amphitheater ist erhalten geblieben. Hier fanden auf 32 Sitzreihen bis zu 5000 Zuschauer Platz. Ein weiteres imposantes Gebäude ist der Artemis-Tempel, er war eines der wichtigsten Bauwerke der Stadt. Zu dem Tempel führte eine Prozessionsstraße, auf der die Pilger den Tempel erreichten. Noch heute kann man die Pracht des Tempels erahnen, 11 der ehemals 32 Säulen sind erhalten geblieben. Sie tragen bis heute die korinthische Kapitelle und ragen 13 Meter in die Höhe. Von der antiken Stadt Jerash sind noch weitere Bauwerke erhalten geblieben, so zum Beispiel Teile der alten Stadtmauer, ein weiteres Amphitheater sowie zahlreiche Kirchen, die besichtigt werden können.
Das moderne Jerash
Das heutige Jerash hat sich in den letzten Jahrzehnten stark entwickelt. Die antike Altstadt Jerashs gilt inzwischen als zweitbeliebteste Sehenswürdigkeit Jordaniens nach den Ruinen von Petra. Zum einen wurde ein größeres Augenmerk auf die Erhaltung der Altstadt gelegt, zum anderen wuchs die Neustadt aufgrund der ansteigenden Besucherzahlen. Außerdem wurde Jerash in den letzten Jahren immer beliebter als Wohnsitz für Jordanier sowie für Ausländer. So entstand in der Neustadt Jerashs eine multikulturelle Gesellschaft, die vieles zum Stadtbild beiträgt und die kleine Stadt wie eine Metropole erscheinen lässt. Überall gibt es etwas zu entdecken, zu schmecken und zu bewundern. Den kulturellen Einfluss zeigt die Stadt im jährlich stattfindenden Jerash Festival of Culture and Arts. Das Festivalprogramm verteilt sich über 3 Wochen in den Sommermonaten und verbindet Tanz, Musik und Theater miteinander. Selbst die Königsfamilie Jordaniens ist dann in Jerash zu Gast. Die Goldene Zeit unter den Römern wird heutzutage in Shows im alten Hippodrome nachgespielt. Täglich versammeln sich 45 Legionäre und zeigen ihre Uniformen sowie Formationen, 10 Gladiatoren kämpfen gegeneinander und das antike 7-Runden-Rennen rund um das Hippodrom wird wieder auferlegt. Genau das macht den Ort Jerash aus - die Verbindung der Antike mit der Modere ist überall zu sehen und zu spüren.
Folgende Reisen besuchen diese Sehenswürdigkeit:
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Selten habe ich eine so gut organisierte Reise erlebt - von der Visa-Beschaffung bis hin zum Einchecken bei der Rückreise wurden wir bestens betreut. Unser Guide Adnan war ein Quell des Wissens und konnte auch auf Detailfragen antworten. Unser Fahrer Osama hat uns ruhig und sicher durch dieses beeindruckende Land gefahren. Die Unterkünfte waren durchweg gut gewählt, vor allem die Lage des Petra Moon Hotels gleich gegenüber des Visitor-Centers war sehr angenehm. Unterwegs sind wir auf eine 39-köpfige Gruppe eines anderen Veranstalters gestoßen, diese Reisenden haben nicht so viel erlebt wie wir. Es war wunderbar, auch 2 x in Privathäusern zum Mittagessen zu Gast zu sein.
Vielen Dank!
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Wir waren eine kleine Gruppe von 7 Personen, die sehr gut harmonierte. Wir hatten sehr viel Spaß zusammen und konnten unsere Eindrücke untereinander austauschen.
Hiermit möchten wir uns nochmal ganz herzlich bei unserem Reiseleiter Adnan bedanken. Er ist ein sehr empathischer, sympathischer Typ mit jahrelangen Erfahrungen. Er überzeugt durch ein großes umfangreiches Wissen. Er erläuterte uns geschichtliche und kulturelle Hintergründe und Zusammenhänge. Aufgrund dessen trug er wesentlich dazu bei, dass diese Reise für uns unvergesslich sein wird. Die Reise ist ein Traum!
Danke auch an unseren Fahren Osama, der uns sicher durch das Land fuhr. Wir fühlten uns in diesem Land absolut sicher und können diese Reise empfehlen.
Adnan und Osama waren ein wirklich gutes Team und sie sorgten tagtäglich auf den teilweise langen Fahrten für unser leibliches Wohl.
Für die Bevölkerung ist die jetzige Zeit sehr schwierig, da die meisten vom Tourismus leben. Aufgrund der außenpolitischen Lage sind ca. 80% der Buchungen storniert worden und das merkt man überall. Ob in den Hotels, Restaurants, den Wüstencamps (die meisten sind leer) und selbst in Petra, wo in normalen Zeiten ca. 4000 Besucher kommen, sind es aktuell etwa 400.