Der Nationalpark Skaftafell
Der Skaftafell-Nationalpark in Island ist gekennzeichnet durch eine kontrastreiche Landschaft, die von Naturgewalten geprägt worden ist. Er befindet sich im Südosten der Insel und umfasst 4.800km². Zusammengenommen mit dem angrenzenden Vatnajökull-Nationalpark gehört der Skaftafell zu den größten geschützten Gebieten in Europa. Bevor das Gebiet zum Nationalpark umgestaltet wurde, beeinflusste vor allem die Siedlungsgeschichte die Landschaft des Skaftafell. Erst nach Ende der landwirtschaftlichen Nutzung konnte sich auch auf den Ebenen des von Bergen, Gletschern und Vulkanen geprägten Areals das natürliche Potential entfalten. Inzwischen sind Tier- und Pflanzenwelt so facettenreich wie die geologischen Sehenswürdigkeiten.
Die Faszination der Natur - von Kontrasten erschaffen
Wie ganz Island ist auch Skaftafell durch Gegensätze geprägt. Die weißen Eisflächen der drei Gletscherzungen Skeiðarárjökull, Morsárjökull und Skaftafellsjökull mit ihren zahlreichen abzweigenden Flüssen bilden einen atemberaubenden Kontrast zu den schwarzen Ebenen, die durch Lava aus den Vulkanen entstanden sind. Daneben befinden sich weitläufige Sanderflächen, die durch das Schmelzwasser der Gletscher gebildet worden sind. Im Skaftafell befindet sich außerdem der höchste Berg Islands, der Hvannadalshnjúkur, sowie der aktivste Vulkan, der Grímsvötn. Der Vulkan, von dem der Nationalpark seinen Namen erhielt, ist inzwischen erloschen und so weit erodiert, dass er kaum zu erkennen ist. Insgesamt unterliegt die Region des Skaftafell ständiger Veränderung, die mit den tektonischen Prozessen im Erdinneren und den Gletschern und den wechselnden Läufen der Gletscherflüsse zusammenhängen. Trotz der kontrastreichen Landschaft, die lebensfeindlich anmuten mag, sind Flora und Fauna des Skaftafell artenreich und vielfältig. Aufgrund des milden Klimas konnte sich eine dichte Pflanzendecke ausbilden, die über den Boden ausgebreitet liegt. Die mächtigen Hänge hinauf sowie an deren Fuß wachsen Birken, Eschen und Weiden. In Bæjarstaðarskógur sind sogar die höchsten Birken des Landes zu finden. Der Waldboden des Skaftafell ist mit Wildblumen bedeckt, die besonders hervorstechend neben den schwarzen Lavaebenen wirken und den Boden mit bunten Tupfern zieren. Typische Arten, die im Skaftafell vorkommen, sind Glockenblume, Bewimperter Steinbrech (Fetthennen-Steinbrech) und Straußsteinbrech. Seitdem das Land des Skaftafell nicht mehr von Schafen beweidet wird, lassen sich auch seltenere Wald-Engelwurz, Strand-Platterbse und Arktische Weisenröschen, das innerhalb Europas nur in Russland und Island vorkommen, entdecken. Neben einer verblüffenden Artenanzahl von Insekten leben auch viele Vogelarten im Skaftafell. Die kleinen, braun-weiß gefärbten Rotdrosseln, deren Flügelunterseiten rot gefärbt sind, halten sich vor allem in den Birkenwäldern auf, während die zu den Watvögeln gehörigen Bekassinen feuchte Wiesen bevorzugen. Auffällig sind der lange Schnabel und der weithin hörbare Gesang während der Brutzeit. Daneben zeigen sich auch Wiesenpieper und Zaunkönige. Innerhalb des Skaftafell befindet sich außerdem eine wichtige Brutstätte für die Großen Raubmöwen. Die einzigen Säugetiere, die es im Skaftafell gibt, sind Füchse, Waldmäuse und Nerze.
Besondere Sehenswürdigkeiten im Skaftafell
Den Skaftafell durchzieht ein dichtes Netz aus gut erschlossenen Wanderwegen, die zum Erkunden einladen. Auch viele Sehenswürdigkeiten sind darüber zu erreichen, die innerhalb der malerischen Natur besondere Akzente setzen und weit über die Grenzen des Skaftafell hinaus an Bekanntheit erlangt haben. Islands berühmtester Wasserfall liegt im Skaftafell: Der Svartifoss. Bekannt geworden ist er durch die schwarzen Basaltsäulen, vor dem sich der Wasserfall mit seiner weißen Gischt ergießt. Die gestaffelten Säulen sind beim langsamen und stückweisen Abkühlen der Lava entstanden. Der größte Wasserfall im Skaftafell allerdings ist der Morsárfoss, dessen Wassermassen aus 227 Metern Höhe von einer Felskante hinabstürzen und am Ende den Fluss Morsá speist. Da sowohl der untere als auch der obere Teil des Morsárfoss mit Eis bedeckt ist, soll die exakte Höhe sogar bei 240 Metern liegen. Die beste Aussicht auf den Wasserfall bietet sich vom gegenüberliegenden Berg Kristínartindar aus. Ein weiteres Naturschauspiel vollführt sich an der Gletscherzunge des Morsájökull. Da er stetig talabwärts fließt, ist bereits aus einiger Entfernung über die Landschaft des Skaftafell hinweg das Krachen der Eismassen zu vernehmen. Neben dem bereits genannten alten Bauernhaus Sel, dem höchsten Berg Hvannadalshnjúkur, den anderen Gletscherzungen und dem Birkenwald Bæjarstaðarskógur, gibt es zahlreiche andere sehenswerte Orte im Skaftafell, darunter weitere Wasserfälle, Berggipfel und Vulkanlandschaften.
Skaftafell als Gutshof
Die Region des Skaftafell-Nationalparks wurde bereits zu Zeiten der Wikinger besiedelt. Mit dem Ausbruch des Öræfajökull 1362 wurde die gesamte Bevölkerung ausgelöscht, woraufhin das Gebiet den Namen Öræfi (Wüste) erhielt. Trotzdem wurden auch danach neue Siedlungen gegründet. Der dortige Gutshof, der auch als Versammlungsstätte genutzt wurde, trug den Namen Skaftafell. Heute sind an der ursprünglichen Stelle in Gömlutún aber nur noch Ruinen zu finden. Der Flusslauf des Skeiðará veränderte sich im Laufe der Jahre und rückte immer näher an die Siedlung heran, wodurch die Felder überschwemmt wurden. Infolgedessen wurde der Gutshof zwischen 1830 und 1850 weiter den Hang hinauf verlegt. Er bestand nun aus drei Häusern, von denen eines, das Sel, heute als Museum genutzt wird. Als Mitte des 20. Jahrhunderts neue Methoden zur Bewirtschaftung gefordert wurden, war die Umwandlung des landwirtschaftlich genutzten Landes in Wald geplant. Da sich die ansässigen Landwirte dagegen wehrten, wurde dieser Plan nie umgesetzt. Da das Gebiet eine einzigartige Natur und eine hohe Artenvielfalt bietet, kam 1960 erstmals der Vorschlag auf, einen Nationalpark zu gründen. Dazu erklärt wurde Skaftafell bereits 1967, die offizielle Gründung durch die Regierung fand aber erst am 23. August 1968 statt. Seitdem wurde der Nationalpark viele Male erweitert und vergrößert; zuletzt 2008, als der Skaftafell an den Vatnajökull-Nationalpark angegliedert wurde.
Folgende Reisen besuchen diese Sehenswürdigkeit:
Was Gäste zu Island sagen
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Eine Reise, die keine Wünsche offen lässt! Das Programm war sehr gut ausgesucht und abwechslungsreich zusammengestellt. Trotzdem war ausreichend Zeit für Erholung am Abend. Die Unterkünfte sind so ausgesucht, dass man aufgrund der geringen Lichtverschmutzung gute Chancen hat die Polarlichter wunderbar zu sehen und zu fotografieren. Man hatte immer die Möglichkeit im Hotelrestaurant zu essen, konnte aber auch im Laufe des Tages in einem Supermarkt einkaufen. Unser Guide war kompetent, freundlich und immer ansprechbar. Bei den Witterungsbedingungen ist es beruhigend jemanden am Steuer zu haben, der sich damit auskennt.
Man nimmt wirklich viele tolle Eindrücke und Erinnerungen mit nach Hause.
"Superschöne Reise"
Die Reise war wir erhofft, super super schön. Ein herzliches Dankeschön an den kompetenten Reiseleiter.