Kylemore Abbey - so romantisch wie schicksalsträchtig
Die Kylemore Abbey befindet sich in Irlands Westen, in Connemara. Mit ihren Seen, Bergen und windumtosten Klippen strahlt die Region eine herbe Schönheit aus. Die Geschichte von Kylemore Abbey, sowohl vom Schloss als auch vom Kloster, ist deswegen so bemerkenswert, weil die Schicksalsfäden der Bewohner von Kylemore Abbey über 150 Jahre eine faszinierende Geschichte spinnen. In ihr kommen Glück und Romantik genau so vor wie Mut, aber auch Traurigkeit. Auch Mitchell und Margaret Henry waren um 1850 während ihrer Flitterwochen von Connemara und besonders Kylemore so angetan, dass sie Jahre später dorthin zurückkamen. Mitchell Henry hatte geerbt und erwarb Land, auf dem er ein wundervolles Märchenschloss in Kylemore Abbey für seine Frau Margaret bauen ließ. Nach harten Schicksalsschlägen wurde Kylemore Abbey verkauft, ab 1920 diente es Benediktinerinnen als klösterliche Heimstatt: die Kylemore Abbey.
Kylemore Abbey - Geschichte und Legenden
Dank seinem väterlichen Erbe war der Geschäftsmann, Arzt und Politiker aus Manchester - Mitchell Henry - in der Lage, seiner schönen Frau das Schloss Kylemore Abbey als romantische Gabe zu schenken. Beide kannten Kylemore schon vorher, denn es war in den 1840ern unter Iren und Engländern geschätzt als ein Jagd- und Fischfangrevier. Dort, wo das Paar in einem Häuschen - Kylemore Lodge - übernachtet hat, wurde das Märchenschloss - später Kylemore Abbey - von 1867 bis 1871 erbaut. Mitchell Henry hat es mit den Victorianischen Gärten, Spazierwegen und großartigen Parklandschaften umgeben, die man noch heute in Kylemore Abbey bewundern kann. Unter Mitchell Henrys kundiger Leitung entwickelte sich in vierzig Jahren das Anwesen Kylemore Abbey zum Nutzen der ganzen Region. Nach der Großen Irischen Hungersnot gab er den Einheimischen Arbeit, Obdach und eine Schule für ihre Kinder. Unglücklicherweise starb Margaret 1874 plötzlich, die Tochter auch bald darauf. Henry jedoch blieb für seine Leute auf Kylemore Abbey ein vorbildlicher Herr, wie sie ihn weder in Connemara, noch in ganz Irland finden konnten.
Zwei der bekanntesten Riesen der irischen Mythologie, Cú Chulainn und Fionn McCool, bekämpften sich der Legende nach in den Bergen von Connemara: Fionn McCool wohnte auf einem besonderen Berg, bekannt als "der Diamant", dem Kylemore Tal gegenüber. Der Name kam durch den Quarzstein zustande, der immer funkelte, sobald die Sonne auf das Gestein schien. Cú Chulainn hatte seinen Wohnsitz auf der anderen Seite des Tals, auf einem Berg, der "Schwarzer Berg" hieß. Das ist der Berg, an dem die Kylemore Abbey wie ein Nest "klebt". Er heißt so wegen seines hier ungewöhnlichen schwarzen Gesteins. Die Riesen waren jähzornig und hatten Streit, Cú Chulainn nahme einen großen Stein und warf ihn auf Fionn McCool, doch der Stein verfehlte ihn knapp. Er landete in einem ungewöhnlichen Bogen auf dem Kylemore Anwesen, wo er heute noch liegt. Die Form des Steins ähnelt einem traditionellen Bügeleisens. Von den einheimischen Kindern wird der "Bügeleisenstein" als Wunschstein benutzt: Wer sich mit dem Rücken an den Stein lehnt, sich etwas wünscht und einen kleinen Kiesel dreimal über den Stein wirft, dem wird der Wunsch erfüllt. Wie in der Legende, ging es auch hier gut aus, denn Kylemore geriet nicht unter die Räder, sondern in gute Hände.
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Blick auf Kylemore Abbey -
Kylemore Abbey
Das Märchenschloss wird zur Kylemore Abbey: das Benediktinerkloster
1920 kauften irische Benediktinerinnen das Schloss Kylemore, das so in ein Nonnenkloster - Kylemore Abbey - umgewandelt wurde. Die Nonnen kamen ursprünglich aus Belgien, wo ihr Kloster in Ypres aber im 1. Weltkrieg zerstört wurde. Schon damals war es üblich, dass irische Adelsfamilien ihre Töchter zu den "Irischen Damen von Ypres" schickten, um im dortigen Kloster eine Ausbildung zu bekommen. So war es ganz in der Tradition der Benediktinerinnen, dass sie in Kylemore Abbey eine Internatsschule für Mädchen einrichteten. Außerdem fingen sie an, das eigentliche Kloster von Kylemore Abbey, die gothische Kirche und die Victorianischen Gärten zu erneuern und ihnen ihren früheren Glanz wieder zu verleihen. Neben der internationalen Internatsschule eröffneten die Nonnen auch eine lokale Mädchenschule, betrieben Landwirtschaft und ein Gästehaus. Obwohl das Gästehaus nach einem verheerenden Brand 1959 geschlossen und nie wieder eröffnet wurde, hat Kylemore Abbey mit seinem romantischen Flair dennoch immer wieder Besucher angezogen. Die Nonnen haben es verstanden, während dieser Zeit Kylemore Abbey so zu gestalten, dass die vielen historischen Merkmale erhalten geblieben sind.
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Der Klostergarten -
Kylemore Abbeys wunderschöne Lage
Kylemore Abbey heute
Die Internatsschule wurde wegen nachlassender Schülerzahl 2010 geschlossen, aber die Benediktinerinnen blieben bis heute in Kylemore Abbey wohnen. Sie führen ihr Leben entsprechend den Regeln des Heiligen Benedikt und leben und beten hier. Die Nonnen betreiben Landwirtschaft in Kylemore Abbey, stellen handgemachte Produkte wie Seifen und Nahrungsmittel her und bieten musikalische Bildung an. In der gothischen Kirche finden regelmäßig beeindruckende Aufführungen von namhaften Chören statt. Sie wirken als Repräsentantinnen des Kylemore Trust und haben großen Anteil daran, dass Kylemore Abbey ein Ort der Ruhe und des Spirituellen geblieben ist. Wer zu ihnen nach Kylemore Abbey kommt, kann aus ihren Erfahrungen lernen und sich ihrer klösterlichen Bewirtung und Gastfreundschaft im Restaurant und Teehaus erfreuen. Fünf Räume sind im originalen Victorianischen Stil restauriert worden: die Eingangshalle, die innere Halle, der Umkleideraum, das mittlere Zimmer und das Esszimmer. Viele Möbelstücke und alle Kamine, der hölzerne Parkettfußboden, die Eichenholztäfelung sind im ursprünglichen Zustand erhalten. Aber Kylemore Abbey wäre nicht halb so romantisch, gäbe es die Victorianischen Gärten nicht. Genau wie der See und die vielen Spazierwege, machen sie den Zauber und die Schönheit von Kylemore Abbey aus.
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Die Klippen von Moher (6.Tag) und Kylemore Abbey (7.Tag) waren durch den herrschenden Massenbetrieb und die touristische Infrastruktur - ausgedehnte Parkplätze, breite, asphaltierte Wege, Shuttle Busse, riesige Restaurants, die nichts Landestypisches haben - leider kein besonderes Erlebnis für mich. In Kylemore Abbey gibt es nur einen Museumsraum, das Haus konnte man leider nicht besichtigen.