Antigua in der Zeit der spanischen Kolonien

Antigua wurde 1543 von dem Bischof Francisco Marroquín im Panchoy-Tal gegründet und zur dritten Hauptstadt der spanischen Kronkolonien gekürt. Der Grund war, dass die erste Hauptstadt Tecpán Guatemala nach Santiago de Guatemala verlegt wurde, ein kleiner Ort, der im Herbst 1541 unter einer Schlammlawine begraben wurde. Die neue Hauptstadt entwickelte sich in den folgenden 200 Jahren zum wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Zentrum Mittelamerikas. Als die Stadt am 29. Juni 1773 durch ein Erdbeben nahezu vollständig zerstört wurde, wurde sie als Hauptstadt aufgegeben. Antigua erholte sich nur sehr langsam von dem schweren Beben, wurde jedoch wieder neu errichtet und 1871, nach der Säkularisierung des Kirchenbesitzes, für eine auf Kaffee basierende Exportwirtschaft an ausländische Investoren freigegeben. 1976 folgte ein weiteres Erdbeben. Noch heute sind zahlreiche Ruinen aus dieser Zeit vorhanden. Dennoch wurde die Stadt nicht aufgegeben und im Jahr 1944 zum Denkmal von Guatemala erklärt. Seit 1965 fällt sie zum Kulturerbe Nordamerikas und seit 1979 zum Weltkulturerbe.

Sehenswertes in Antigua

Antigua zählt heute zu den touristischen Hauptattraktionen des Landes. Besonders sehenswert ist das koloniale Stadtbild mit den Barockkirchen, von denen einige schwer von den Erdbeben beschädigt wurden. Zu den interessantesten Sehenswürdigkeiten zählt der einzigartige Turm der Convento de las Capuchinas (Kapuzinerkonvent Antigua), der von den Einheimischen als Turm der Zurückgezogenheit benannt wurde. Das Kapuzinerkonvent wurde von Nonnen bewohnt, die einem Zweig des Franziskanerordens angehörten. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die Kathedrale San José mit der Grabstätte von Bernal Díaz del Castillo, des ehemaligen Gouverneurs und Chronisten von Antigua und die ehemalige Universität San Carlos, die im Jahre 1676 gegründet wurde. Viele Touristen reisen in der Karwoche an, die in Antigua Semana Santa genannt wird. In dieser Woche werden die prachtvollsten Prozessionen in der Stadt veranstaltet.

San Jose Kathedrale
San Jose Kathedrale

In Antigua wird das Brauchtum geehrt und zelebriert

Wer sich für das Brauchtum der Stadt interessiert, sollte in der Fastenzeit anreisen. Die Menschen der Stadt stellen Teppiche aus gefärbten Sägemehlspänen her und schmücken damit große Flächen der Seitenkapellen der Kathedrale. Die farbenfrohen Teppiche sind mit Blumen und Früchten verziert. Wer direkt in der Karwoche anreist, kann mit erleben, wie diese Teppiche in den Straßenzügen ausgelegt werden, die zur Kathedrale führen. Die Teppiche belegen das Straßenpflaster oft vollständig.

Drei in Sichtweite gelegene Vulkane in Antigua

Gleich drei Vulkane, die ebenfalls zu den Touristenattraktionen in Antigua zählen, sind in Sichtweite der Stadt gelegen: Der Acatenango, der Agua und der Fuego, der noch aktiv ist. Genau genommen handelt es sich bei dem Fuego und Acatenango um einen Doppelvulkan. Zusammen bilden sie ein Bergmassiv, das als La Horqueta bekannt ist.

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  • San Jose Kathedrale
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