Patras - Ein Eldorado für Kultur-Begeisterte
Nicht umsonst wurde die griechische Handelsmetropole 2006 mit dem Titel "Kulturhauptstadt Europas" gekrönt. Patras bietet für Besucher beispiellos kulturelle Vielfalt und landschaftliche Reize. Wer etwas Zerstreuung sucht, kann sich an typischen traditionellen Feierlichkeiten erfreuen. Die Gastfreundlichkeit und Herzlichkeit der einheimischen Bevölkerung sind hervorragende Ausgangspunkte für kulturellen Austausch, Urlaubsbekanntschaften oder sogar enge Freundschaften aus der Ferne.
Geschichtlicher Rückblick von Patras
Im Jahr 300 vor Christus gründeten die Achäer auf der Nord-West-Küste der Halbinsel Peloponnes eine Fischersiedlung, welche den Namen Patras erhielt. Die Namensgebung stammt vom Gründer Patreus, welcher im Jahr 280 vor Christus ein Bündnis mit Oberhäuptern der drei umliegenden Städte "Aroe, Antheia und Mesatis" einging. Diese verschmolzen zu einer blühenden Handelsmetropole ineinander und gewannen durch den römischen Kaiser Augustus zunehmend an Ansehen. Patras wurde von den Römern unterworfen, dennoch erhielt die Bevölkerung rechtliche Freiheiten und Immunitäten einer "römischen Kolonie". Fortwährend in der Antike blieb die Hafenstadt weitgehend von Angriffen durch Barbarenhorden verschont. Im Zeitalter der Christianisierung bildete, neben Korinth, Patras den Ausgangspunkt. Eine entscheidende Rolle spielte hierbei der einstige Fischer Andreas, welcher bald darauf als Apostel agierte. Er galt damals wie heute als Apostel von Kleinasien und Konstantinopel, später folgten Rumänien, Schottland und Russland seinem Ruf.
Andreas hielt in Ost-Anatolien und West-Georgien Predigten und klärte die Bevölkerung über die Gebote der Bibel auf. Die Bekehrung und Heilung der Frau des Stadthalters Aegeas kostete ihn den Kopf. Aus Rache ließ ihn der Stadthalter an ein Kreuz mit Schrägbalken festnageln, woran dieser einen langsamen und qualvollen Tod starb. Der Name "Andreaskreuz" blieb bis heute in vielen Ländern Europas und Vorderasiens erhalten.
Die Andreas-Reliquien
Aufgrund einer kaiserlichen Anordnung wurden die Gebeine des Apostels von Patras nach Konstantinopel transportiert. Am 03.03.357 erreichten diese die Apostelkirche von Konstantinopel. Zur Zeit des 4.Kreuzzugs im Jahr 1203/04 leerten Priester die Grabstätte, um die Reliquien vor den einfallenden Türken zu schützen. Kardinal Petrus brachte diese in die Seerepublik Amalfi, welche am Golf von Salerno liegt. Ein kleiner Teil dieser Reliquien wurde während eines inter-religiösen Friedenstreffens von Neapel dem ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomäus I.,zurückgegeben. Von Amalfi aus gelangte eine Arm-Reliquie über die Stiftskirche von Rees am Nieder-Rein 1257 in die Kirche St. Andreas nach Köln. Das Heiligtum fand 1997 seinen Platz im Apostel-Schrein im Chor der Kirche. Die vordere Kopfhälfte des Verstorbenen Andreas wurde abgetrennt, um diese Papst Pius dem II. zu überreichen. Am Pfingstsonntag im Jahr 1462 erreichte diese während einer Festlichkeit den Petersdom von Rom. Durch Papst Paul dem VI. gelangte 1964 das originale Haupt-Reliquiar wieder nach Patras. Im Jahr 1879 und 1969 wurden aus Amalfi der wieder an Einfluss gewinnenden römisch-katholischen Kirche von Schottland Andreas-Reliquien geschenkt, welche sich in St. Mary‘s Cathedral in Edinburgh befinden.
Sehenswürdigkeiten in Patras
Unter dem reichhaltigen Angebot an kulturellen Einrichtungen in Patras sind als Erstes die Andreas-Kirche von 1836 und die neue Agios Andreas-Kirche, deren Einweihung 1974 stattfand, zu erwähnen. Der Name "Andreas" führte auf den verstorbenen Apostel Andreas zurück. Mit dem Architekten Lysandros Kraftanzoglu begann im Jahr 1836 eine siebenjährige Bauzeit bis 1843. Es entstand ein prachtvolles Bauwerk mit zahlreichen Verzierungen an den Wänden sowie an der Decke. Die neue Kirche von 1974 verfügt heute über eine 50 m hohe Kuppel und bietet mit 2500 qm Fläche über 5.500 Besuchern Platz. Die Kuppel trägt ein goldenes Kreuz, welches 5 m in den Himmel hineinragt. Das Andreaskreuz ist von 12 kleineren Kreuzen auf den Nebenkuppeln umgeben. Die Bauweise symbolisiert in der Mitte Jesus, umgeben von 12 Aposteln. Auf einem Mosaik-Gebilde ist Apostel Andreas zu sehen und auf dem Fußboden Wesen der Schöpfung. Unweit von der neuen Kirche in Patras befindet sich ein Brunnen mit vom Landespatron Agios Andreas geheiligten Wasser, welches für die Jenigen die daraus trinken, über besondere Heilkräfte verfügt.
Die Burg von Patras wurde in der 2. Hälfte des 6. Jahrhunderts auf der Akropolis errichtet. Das Gebäude befindet sich ca. 800 m von der Küste entfernt, auf einem Hügel des Panachaikos. Es wurde im Jahr 551 durch Anordnung des römischen Kaisers Justinian für den Schutz der Einwohner errichtet. Innerhalb der Burg befindet sich heute ein Freilichttheater, welches den Touristen über das ganze Jahr Kulturveranstaltungen und einen majestätischen Ausblick auf die gesamte Hafenstadt Patrasbietet. Einen ebenso weitreichenden Ausblick auf das rege Treiben in Patras bietet der 13 m hohe Leuchtturm. Einst 1858 am Hagios-Nikolaos-Pier erbaut und 1972 abgerissen, wurde das Wahrzeichen der großen Hafenstadt im Original-Zustand 1999 wiedererrichtet. Heute wird das Umfeld des Bauwerks von Parkmöglichkeiten, Spielplätzen, gastronomischen Einrichtungen und einer großen Grünanlage mit Uferpromenade geprägt.
Ein weiteres Kultur-Highlight von Patras stellt das antike Odeon von Patras dar. Auf der West-Seite der Akropolis befinden sich in der Altstadt von Patras aus dem Jahre 160 nach Christus alte Ruinen des antiken Gebäudes. Der damalige Bauherr, Herodium Odeon, erschuf eines der bedeutendsten Theater in der Antike. Auch heute treten griechische und ausländische Künstlergruppen auf und bieten bis zu 2300 Zuschauern in 23 Sitzreihen abwechslungsreiche Unterhaltung.
Geografie und Fakten der Stadt Patras von heute
Mit einer Gesamtfläche von 333 qkm und über 214.000 Einwohnern gilt Patras als drittgrößte Gemeinde Griechenlands. Die Handelsmetropole liegt südöstlich des Golfs von Patras. In der "griechisch-orthodoxen Hochburg" hat der Erzbischof seinen Sitz. Nicht weit entfernt befindet sich die Universität Patras. Die Kulturstadt ist auf östlicher Seite von Gebirgszügen des Panachaiko-Gebirges umgeben. Der Gipfel von Palavou Pygros ragt 1926 m in den Himmel und ist somit der höchste Punkt der Region. Im Westen grenzt der Golf von Patras an, welcher ein Teil des Mittelmeers umfasst. Den nördlichsten Zipfel der drittgrößten Gemeinde Patras bildet das Kap Drepanon.
Folgende Reise besucht diese Sehenswürdigkeit:
Was Gäste zu Griechenland sagen
"Für ein erstes Kennenlernen ideal!"
Für ein erstes Kennenlernen der antiken griechischen Stätten ist die Reise ideal. Unser Guide begleitete uns die ganze Woche und konnte daher immer wieder an verschiedene Erzählstränge ankünpfen, die uns bekannt schon bekannt waren. An den ersten beiden Tagen (Athen und Delphi) gab es fast keine Freizeit. Besichtigungen, Essen und Fahrt zum nächsten Hotel reihten sich aneinander. An den nächsten Tagen gab es Nachmittags auch Zeit zur freien Verfügung, sobald wir im nächsten Hotel angekommen waren. Besonders schön war das in Tolo, wo wir an den Strand oder ins Meer gehen konnten. Tatsächlich hätte ich mir gewünscht auch einmal die Wahl zu bekommen, ob ich mich der Führung durch ein Museum oder eine Sehenswürdigkeit anschließe oder auf eigene Faust durchlaufe. Außerdem gibt es einen kleinen Abzug für die Hotels und die Organisation der An- und Abreise. (Ich habe die An- und Abreise selbst gebucht und war schon nicht zufrieden mit der Kommunikation dazu. Soweit ich es von den anderen Mitreisenden mitbekommen habe, war meine Informationslage dadurch aber sehr viel besser.)
Zu den Hotels:
Dorian Inn (Athen)
+ schöne Zimmer, Restaurant und Pool auf dem Dach, Sehenswürdigkeiten können fußläufig erreicht werden aber
- unsichere Nachbarschaft
Hotel Hermes (Delphi)
+ schöner Ausblick
- hellhörig, sehr enge Dusche
Hotel Olympic Village (woher kommt der zusätzliche Stern?)
+ schöne Zimmer
- Mensa-artiger Essenssaal
Hotel Maniatis (Sparta)
+ sehr schön
- kaum Platz für den Koffer
Hotel Tolo (kann ich nicht bewerten, da überbucht und wir anderweitig untergebracht wurden)
"Sehr sympathische Reiseleitung"
Besonders loben möchte ich die sympathische, aufmerksame und professionelle Reiseleitung (Lila für die Unmengen an Informationen und Takis für die sichere Fahrt und die Apfelsinen) vor Ort!!
"Sehr empfehlenswerte Reise"
Sehr empfehlenswerte Reise für Kulturinteressierte, aber auch erholsam dank zweier Übernachtungen am Meer.
Die Reise lebt auch von der kleinen Gruppengröße und vor allem von der exzellenten und sehr professionellen Reiseleitung (Lilla). Gut gewählte, kleinere Hotels und kulinarische Höhepunkte rundeten die Reise ab.
"Ein abwechslungsreiches Reiseprogramm"
Ein sehr rundes und abwechslungsreiches Programm mit der sehr erfahrenen Reiseleiterin Natassa, die alle Führungen der Reise äußerst fachkundig und lebendig gestaltet hat. Eine kleine Unstimmigkeit bei der Anreise (wir hätten trotz Aufpreis am Flughafen auf andere Mitreisende länger warten sollen) hat das Partnerbüro vor Ort schnell gelöst. Beim gemeinsamen, sehr leckeren Abschlussessen in der Altstadt von Athen fühlten wir uns zu schnell abgefertigt. Insgesamt können wir die Reise nur empfehlen!
"Schönes Programm"
Die inhaltliche Gestaltung der Reise war okay. Die Hotelunterkünfte und die Verpflegung jedoch nicht. Hier stimmte das Prei-Leistungsverhältnis nicht
"Geschichtsträchtige Highlights"
Oh Augenblick verweile doch....
Die Highlights auf der Reise sind beeindruckend. Leider steht die Verweildauer an diesen Orten in keinerlei Relation zu deren Bedeutung in der Geschichte. Geühlte 10 Minuten im Theater von Epidaurus lassen keine Zeit sich beeindrucken zu lassen. Der Besuch im Olivenmuseum in Sparta war mit 15 Minuten (gemessen) eine Rekordzeit aller Museumsbesuche in meinem Leben. Weniger Zeit für Mittagessen und mehr Zeit zum Staunen wäre wünschenswert