Grasse - die Parfümstadt in der Provence
Grasse hat weltweit Berühmtheit erlangt, ob dabei an Parfüm im Allgemeinen oder an den Roman von Patrick Süßkind im Speziellen gedacht wird, sei dahingestellt. Die Stadt in der Provence verzaubert die Sinne. Düfte von Jasmin, Orangen und Lavendel liegen in der Luft. Einer dieser betörenden Düfte führt unweigerlich zu einer der 30 Parfümerien der Stadt. Doch Grasse kennt noch weitere Vorzüge. Das Hinterland der Côte d`Azur zeigt Besuchern seine Sonnenseite. Etwa 300 Tage im Jahr scheint die Sonne. Anlass genug, durch das historische Zentrum der alten Bischofsstadt zu bummeln, die Sehenswürdigkeiten zu bewundern und sich in den Gärten von den Pflanzen des Südens verzaubern zu lassen.
Lang und bewegt - Grasse und seine Geschichte
Die erste geschichtliche Erwähnung erfuhr Grasse im Jahre 1040. Damals entstand die erste befestigte Ansiedlung. Zwei Jahrhunderte später wurde Grasse Teil der Provence und zum Bischofssitz ernannt. Bis zum 18. Jahrhundert hatte die Stadt den Status inne und die Kathedrale Notre-Dame-du-Puy war das Zentrum des geistigen Lebens. Bevor die Duftindustrie Bedeutung erlangte, dominierte das Gerberhandwerk. Die Wende kam um 1600, als es üblich wurde, Handschuhe zu parfümieren. Die Parfümherstellung war zunächst ein Nebengeschäft. Dies änderte sich jedoch schnell und im 19. Jahrhundert war Grasse für seine Parfümherstellung bereits international bekannt. Grasse wurde zu einer wohlhabenden Stadt und die Duftstoffe waren am französischen Hof begehrt. Die Benutzung von Parfüm war unter Ludwig XIV. sogar vorgeschrieben, was der Parfümindustrie in Grasse gute und sichere Geschäfte bescherte. Die benötigten Blumen und Früchte wurde damals meist in Grasse und Umgebung angebaut. Seit einigen Jahrzehnten stammen die hunderten Tonnen an Orangen-, Jasmin- oder Rosenblüten jedoch meist aus dem Ausland. Heute ist Grasse eine lebendige Stadt mit 40.000 Einwohnern, von denen etwa zehn Prozent in der Parfümindustrie beschäftigt sind.
Steinerne Zeugen und anderes Sehenswertes in Grasse
Grasse besitzt eine bemerkenswerte Architektur. Neben Nizza gilt Grasse als dicht bebaute Ortschaft an der Côte d´ Azur. Die älteste historische Bausubstanz entstand im 14. Jahrhundert. Ältester Bau der Stadt ist die Kathedrale Notre Dame du Puy. Die dreischiffige Basilika entstand bereits im 12. Jahrhundert. Dem Betrachter wird der wehrhafte Charakter der Anlage deutlich. Trotz einiger baulicher Veränderungen ist der romanische Baustil des Gotteshauses noch deutlich zu erkennen. Das bauliche Ensemble wird durch den einstigen Bischofspalast komplettiert. In dem mittelalterlichern Bau haben heute die Stadtväter von Grasse ihren Sitz. Ein Rundgang durch die Altstadt kann auf dem Platz des Uhrturms, der sich unmittelbar hinter der Kathedrale befindet, begonnen werden. In einem Herrenhaus aus dem 17. Jahrhundert ist dem berühmtesten Sohn der Stadt eine Ausstellung gewidmet. Zahlreiche Werke des Rokoko-Malers Jean-Honoré Fragonard werden hier präsentiert. Eine weitere interessante Ausstellung ist im einstigen Palais der Marquise de Clapiers-Cabris untergebracht. Das Museum enthält völkerkundliche Sammlungen und gibt einen Überblick über die historische Vergangenheit der Provence. Während eines Rundgangs durch Grasse bieten sich immer wieder faszinierende Ausblicke auf das Meer. Pflanzenfreunde sollten einen Spaziergang durch den Jardin des Plantes unternehmen. Der Garten wurde einst von Prinzessin Pauline, der Schwester Napoleons angelegt.
Grasse und das malerische Umland- Pont du Loup
Auf Ausflügen in die nähere Umgebung von Grasse lässt sich landschaftlich reizvolles und kulturell vielseitiges entdecken. Ein beliebter Ausgangspunkt für Erkundungen ist dabei der Pont du Loup. Dabei handelt es sich um die Überreste eines ehemaligen Viadukts. Die imposante elfbögige Steinbogenbrücke war einst mehr als 300 Meter lang. Die darüber verlaufende Eisenbahnlinie verband Nizza mit dem Departement Bouches-du-Rhône. Das Viadukt wurde 1944 von deutschen Truppen gesprengt. Die verbliebenen imposanten Pfeiler vermitteln einen Eindruck von den einstigen Ausmaßen der historischen Sehenswürdigkeit. Vom auf einem Felssporn gelegenen Dorf Tourrettes-sur-Loup bietet sich ein eindrucksvoller Blick auf das Meer. Bereits die Römer unterhielten hier einen Beobachtungsposten. Die Natur in der Schlucht beim Pont du Loup ist besonders idyllisch und ursprünglich. An vielen Stellen ist der Fluss zugänglich und es bietet sich die Möglichkeit einer Abkühlung. Das Rauschen des Flusses ist weithin zu hören. Das klare und kühle Wasser ist erfrischend, allerdings bereits im September meist zu kalt für Badelustige. Die Wegstrecke ist gut begehbar und erfordert keine spezielle Ausrüstung. Turnschuhe oder anderes festes Schuhwerk sind vollkommen ausreichend. Vom Pont du Loup führt der Weg am einstigen Bahnhof Loup vorbei. Der gelb markierte Pfad führt bergauf in Richtung Gourdon. Nach etwa einer Stunde Wegstrecke ist die Wasserleitung Aqueduc du Foulon erreicht.
Internationales Parfümmuseum in Grasse
Das Internationale Parfümmuseum ist die wohl größte Sehenswürdigkeit in Grasse. Hier kann man sich hautnah über die lange Geschichte der Parfümherstellung in der Region informieren. Die Ausstellung ist in einem mit Mobiliar des 18. Jahrhunderts ausgestatteten historischen Gebäude untergebracht. Im Jahre 2008 öffnete das Museum nach einer vierjährigen Umbauphase wieder seine Pforten für die Öffentlichkeit. Der Umbau wurde unter Federführung des Architekten Frédéric Jung auf den Weg gebracht. Auf einer erweiterten Ausstellungsfläche von nunmehr 3.500 qm erlebt der Besucher eine Zeitreise durch die Parfümherstellung in Grasse. Besonders beeindruckend sind die umfangreiche Flaconsammlung oder die Video- und Duftprojektion. In der chronologisch aufgebauten Dauerausstellung werden die 50.000 Museumsexemplare in wechselnden Präsentationen gezeigt. Das Internationale Parfümmuseum beherbergt eine einmalige Sammlung, zu deren bedeutendsten Exponaten ein Reise-Nécessaire von Marie Antoinette zählt. Während des Ausstellungsrundgangs werden Besucher mit den Rostoffen und der Herstellung der Düfte vertraut gemacht. Ebenso werden die industrielle Vermarktung und die Anwendung des Parfüms verdeutlicht. Um die Sammlung anschaulich zu präsentieren, bedient sich die Ausstellung archäologischer Fundstücke, verschiedener Kunstobjekte oder Textilien. Die modern konzipierte Ausstellung gründet sch auf den Säulen: Verführen, Pflegen, Kommunizieren.
Grasse in der Literatur - Das Parfum
Grasse ist als Welthauptstadt des Parfüms nicht zuletzt einer breiten Öffentlichkeit durch den von Patrick Süßkind verfassten Roman "Das Parfum" bekannt. Die Geschichte beginnt jedoch nicht in der Stadt in der Provence, sondern auf einem stinkigen Fischmarkt. Dort wird Jean-Baptiste Grenouille geboren. Der Junge besitzt einen ungewöhnlich feinen Geruchssinn und kann Gerüche selbst auf große Entfernungen hin wahrnehmen. Seine Kindheit verbringt Grenouille in einer Gerberei. Erst als ein alternder Parfümeur sein Talent erkennt und den Jungen einstellt, erkennt dieser die wahre Tragweite seiner Gabe. Der große Wunsch des Gesellen besteht fortan darin, den Duft eines Menschen einfangen zu können. Mit großen Plänen gelangt Jean-Baptiste Grenouille schließlich nach Grasse. Dort beginnt er sein Meisterwerk und kreiert ein Parfüm mit höchst ungewöhnlichen Inhaltsstoffen: dem Duft junger, hübscher Frauen. Patrick Süßkind selbst hat bei der Arbeit an seinem Roman nichts dem Zufall überlassen und der Autor begab sich über mehrere Monate selbst nach Grasse, um sich in der berühmten Parfümerie Fragonard das nötige Hintergrundwissen für seinen Roman anzueignen. Der Leser wird in die Straßen von Grasse entführt. Es werden die kleinen Gassen und die verspielten Balkongeländer beschrieben. Sein dramatisches Finale siedelt Süßkind in der Grasser Altstadt an und somit werden Besucher viele Schauplätze des Romans bei einer Stadtbesichtigung wiederfinden. Eine Verbindung zum Roman stellt auch ein historischer Rundgang durch die geschichtsträchtigen Bauten und kleinen Manufaktur Museen dar.
Folgende Reise besucht diese Sehenswürdigkeit:
Was Gäste zu Côte d'Azur sagen
"Schöne Reise an die Côte d'Azur"
Ja, ich war mit der Reise sehr zufrieden. Das Hotel hatte einen Kühlschrank der für mich als Diabetikerin sehr wichtig ist um mein Insulin kühl zuhalten.
"Sehenswerte Orte"
Es war insgesamt eine interessante Reise. Dennoch halte ich den Preis für deutlich zu hoch, da nur das Frühstück inkludiert ist und auch das Hotel nicht in allen Zimmern dem erwarteten Standard entspricht.Der Service in dem Hotel ließ teilweise zu wünschen übrig. Die Reiseleitung war o.k., aber auch nicht herausragend.Dagegen waren die besuchten Orte sehenswert und interessant.Wenn also der Preis niedriger wäre, könnte man die Reise weiterempfehlen.
"Charmantes Hotel"
-reichhaltiges Angebot für eine " Kulturreise"-
-mit Zeit für persönliche Interessen
-Hotel und was dazugehört, nicht gerade luxuriös, dafür mit Charme und vor allem
sehr zentral gelegen.
-Gruppe mit 8 Pers. überschaubar,
-beqem mit Kleinbus zu reisen
-Reiseleitung zuverlässig, fühlte mich sicher...
"Das Programm war spitze"
Tolles, abwechslungsreiches Programm, kurzweilig aber nicht zu viel. Die Unterkunft war schlecht. Lieber etwas teurer, dafür ein schönes Hotel.
"Eine interessante Reise"
Es war eine vielseitige interessante Reise mit hervorragender Betreuung durch Frau Yvonne Erbe. Frau Erbe hat uns stets freundlich und aufgeschlossen, pünktlich und kompetent zu den schönsten Orten sicher gefahren und uns gute Tipps für Restaurants, in denen das Preis- Leistungsverhältnis stimmte, gegeben. Die kleine Gruppe fand ich sehr angenehm, da ich sonst immer individual Reise.
Enttäuscht war ich von dem kleinen Altstadthotel. Die Lage war gut, jedoch mein Einzelzimmer dunkel und muffig mit Blick auf die Wäsche im Hof. Kein Kühlschrank vorhanden, Minibad. Keine Wohlfühlmomente nach den Tagestouren möglich. Die Terrasse war auch ungepflegt und der Frühstücksraum sehr klein, so dass man kaum einen Platz am Tisch fand. Die Hotelbesitzerin war nicht bereit mit der Frühstückszeit unserer Gruppe entgegenzukommen. 20 min früher wäre zur Umgehung der Rushhour von Vorteil gewesen.
Ausgleich waren die schönen Touren mit Frau erbe, das savoir vivre und der Strand von Nizza.
"Super Reiseleiterin"
Unsere Reiseleiterin Yvonne Erbe war Spitze. Sehr umfangreiche Information, auch zu Dingen, die man nicht erwartet. Ausgezeichnetes Timing und tolle Flexibilität. Besser geht es nicht.