Samarkand
Unsere klassische Route führt dann auf der legendären Seidenstraße vorbei an einer alten Karawanserei und einem historischen Brunnen direkt nach Samarkand. Ich habe allerdings noch einen kleinen Abstecher in die Wüste zu einem Wüstencamp am größten See Usbekistans, der Ayarko’l See, gemacht und von dort führte die Reise noch weiter ins Gebirge. Hier auf der Suche nach schönen, neuen Unterkünften im wirklich touristisch unberührten Hinterland. Kinder grüßten uns dort als vorbeifahrende Touristen schon von weitem oder hielten sich mit Freunden und Geschwistern in den wunderschön gepflegten Gärten ihrer Bauernhäuser auf. Was wir gefunden haben, werden wir in den kommenden Jahren präsentieren, zu viel wollen wir noch nicht verraten – aber es passiert auch hier einiges! Der Höhepunkt einer jeden Usbekistan Reise ist sicherlich Samarkand, ein Traum. Hier befinden sich die Sehenswürdigkeiten über das Stadtgebiet verstreut und nicht wie in Khiva und Buchara in einer Altstadt. Vieles ist zu Fuß gut erreichbar, an den anderen Stellen hilft der Bus. Der Reiseleiter begleitet die Fahrt mit interessanten Anekdoten und Hintergründen zum Amir Timur Mausoleum, zum Registan Platz und weiter zum Ulug Bek Observatorium bis hin zur Mausoleumsstraße Shohizinda. Die Stätte errichtete sich um das vermutete Grab eines Weggefährten des Propheten Mohammed, auch wenn es heute als erwiesen gilt, das dort nie eine Bestattung stattgefunden hat. Für Muslime bedeutet die Nähe zu einem Begräbnisort bekannter Glaubensangehöriger gleichzeitig die Nähe zum Paradies. Aus diesem Grund, und insbesondere, weil Shohizinda die einzige Grabstätte eines bedeuteten Moslems in seinem Reich darstellte, beerdigte auch Timur Amir seine engsten Verwandten und Vertrauten an dieser Stelle. Heute sind nicht mehr alle, der einst prächtigen, Bauten erhalten. Nur noch rund die Hälfte der beeindruckenden Mausoleen und Moscheen lassen sich besichtigen, doch die aneinandergereihten, historischen Bauwerke sind auch heute noch ein beliebtes Ausflugsziel vieler usbekischer Familien. Der Höhepunkt unter den Höhepunkten stellt für mich sicherlich das Ensemble auf dem Registan Platz dar. Ein Platz der sich nicht hinter den bekanntesten Plätzen der Welt, wie dem Roten Platz in Moskau, den Tianmen Platz in Peking oder den Plaza de Mayo in Buenos Aires verstecken muss. Drei großartige Medresen an einem Ort. Man stelle sich vor, in Köln würde auf der Domplatte nicht nur der Kölner Dom stehen, sondern noch zwei weitere gotische Kirchen. Ein Ort, der sich nicht nur einmal besuchen lässt. Zu jeder Uhrzeit erstrahlt die Sonne einen anderen Teil des Platzes – ich kann nur empfehlen, kommen Sie so häufig wie möglich auf den Registan Platz in Samarkand. Es lohnt sich! Wenn die Füße nach einem langen Tag voller Besichtigungen, dem vielen Schlendern durch die Basare schon nicht mehr können, ist mein Tipp: Es sich noch unterhalb des Karimov Mausoleums, in einer kleinen, überdachten Sitzgelegenheit, bequem machen und dort mit einigen Pistazien im Gepäck den Sonnenuntergang hinter dem Registan genießen. Ein schönes Ende eines vollen Tages war es für mich, an dem ich aber nichts hätte missen wollen.