Trendsportart Nordic-Walking
Mittlerweile hat sie schon fast jeder einmal gesehen: die Walker, denen die Skier abhanden gekommen sind! In den letzten Jahren haben sich neben den ambitionierten Läufern und Joggern inzwischen die Walker im Ausdauersportbereich durchgesetzt. Aus gutem Grund! Die meisten Läufer trainieren viel zu sehr im „roten Bereich“, um etwas für ihre Fettverbrennung und ihre Fitness zu tun. Viele „Roadrunner“ landen spätestens nach Beschwerden im Knie- oder Fußbereich oder Bandscheibenproblemen bei der sanfteren Alternative, dem Walking. Walking ist ein sehr intensives Ausdauertraining, das gelenkschonend und fitnessorientiert für jede Altersgruppe geeignet ist und zudem insbesondere bei jenen, die sich um ihre Strandkorbfigur mühen wegen der fettverbrennenden Wirkung immer beliebter wird. Die Abrollbewegung der Füße unterstützt die „Venenpumpe“ in den Beinen und der Armeinsatz löst Verspannungen im Schulter- Nackenbereich und kräftigt zugleich die Brustmuskulatur.
Nordic Walking als Ganzkörpertraining
Eine intensive Art des Walking-Trainings ist das Nordic-Walking, das aus Finnland zu uns gekommen ist. Man verwendet hierfür eigens entwickelte Stöcke.
Mit diesen Stöcken mit einem speziellen Handschlaufensystem wurde ein Bewegungsablauf entwickelt, der sowohl das Herz-Kreislaufsystem als auch 90% der gesamten Muskulatur trainiert. Trainiert wird mit höhenverstellbaren Leiki-Stöcken, wer aber bereits eine andere Ausrüstung erworben hat, ist ebenso willkommen. Der „Nordic-Walking-Virus“ soll in Finnland bereits 900.000 Menschen befallen haben und breitet sich über den Skandinavischen Raum inzwischen rasch nach Süden aus. In Österreich und der Schweiz hat sich Nordic-Walking bereits im Sportangebot vieler Hotels etabliert. Vereine und Laufgruppen nehmen inzwischen Nordic-Walking zunehmend in ihr Trainingsprogramm auf.
·Die Grundtechnik des Nordic-Walking gleicht der Bewegung des klassischen Skilanglaufes.
·Die Stöcke werden diagonal zur Beinbewegung bewusst unterstützend und auch steuernd eingesetzt. Die Bewegungen sollen raumgreifend und ruhig sein – insofern schon auch unterschiedlich zum bekannten Power-Walking. Großer Bewegungsumfang und niedrige Frequenz.
·Besonders effektiv lässt sich mit den Stöcken am Berg und im unwegsamen Gelände arbeiten.
·Nordic-Walking entlastet im Vergleich zum Walking den Bewegungsapparat um bis zu 30% und im Vergleich zum Joggen bis zu 60%. Nordic-Walking wird aus diesem Grund auch im Reha-Bereich eingesetzt und ist die ideale Art sich fortzubewegen, wenn Sie einen Urlaub in den Bergen planen. Auf Asphaltstrecken unterstützen Gummispitzen auf den Stöcken die problemlose Fortbewegung.
Durch den Einsatz der Stöcke kann ein komplettes GanzkörperTraining durchgeführt werden. Speziell die Muskelgruppen des Schultergurtes, des Nacken, der Brust und des Rücken sowie die Muskulatur der Arme lassen sich mit Nordic Walking intensiv trainieren. Der verstärkte Einsatz der Oberkörpermuskulatur führt aber auch zu einer Erhöhung der Pulsfrequenz, was wiederum zu einem höherem Trainingseffekt zur Folge hat.
Vielfach wird angenommen, dass das Walken mit Stöcken ein höheres Maß an Koordination erfordert, dem ist jedoch nicht so. Der diagonale Bewegungsablauf beim Walken wird durch die Stöcke stärker unterstützt. Der rechte Stock hat dann Bodenberührung wenn die linke Ferse aufsetzt. In dieser gleichmäßigen Bewegung zwischen links und rechts ist aber auf eine körpernahe Führung der Stöcke zu achten. Um in den richtigen Bewegungsablauf zu kommen, zieht man zunächst die Stöcke hinter sich her, dann fängt man an die Arme gegengleich zu bewegen und übt Abstoßbewegungen mit den Stöcken aus. Die Bewegung ähnelt dann sehr stark dem Bewegungsablauf des Skilanglaufs.
Durch die Stöcke tritt ein zusätzlicher positiver Effekt auf: die Gelenke werden entlastet, da ein Teil der Kraft über die Arme eingeleitet wird. Hierdurch ist es möglich diese Art des Walken auch im Bereich der Rehabilation bei Knie und Hüftproblemen einzusetzen.
Ideal ist das Nordic-Walking für Leute, denen das Laufen/Joggen zu anstrengend ist, Walking alleine aber wiederum nicht genügend körperliche Betätigung bedeutet, effektiver zu trainieren. Die zusätzliche Bewegung der Arme zum Vorwärtstrieb und die gleichzeitige Bewegung des Oberkörpers, bewirken auch hier ein Trainieren der Muskulatur ähnlich wie beim Skilanglauf.
Genau wie Jogging oder Walking ist Nordic-Walking eine Sportart, die man ohne großen Materialaufwand immer und überall betreiben kann. Das Wichtigste sind neben guten Stöcken vernünftige Schuhe (z.B. Laufschuhe, die die Abrollbewegung unterstützen) und bequeme Freizeitkleidung (idealerweise Sportfunktions-Bekleidung). Nordic-Walking ist unter Anleitung leicht zu erlernen, überall und bei allen Witterungsbedingungen durchzuführen. So bekommt auch Winterspeck keine Chance mehr! Merke: Nichtstun mach schlaff, nur Nordic-Walking macht straff!
Es freut sich Ihr Kursleiter auf Sie!
Autor:
Udo Weinbörner
vom 09.03.2004
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