Ohne Teepause geht nichts in Usbekistan
Reiseempfehlung von SKR-Geschäftsführer Christoph
Tee als Zeichen der Gastfreundschaft
Ein guter Gastgeber schenkt seinen Gästen frisch gebrühten Tee ein und jeder Usbeke ist ein vorzüglicher Gastgeber. Dabei verfolgt das Servieren des Tees bestimmten Regelungen. So ist zum Beispiel das Einschenken der Schwiegertochter oder Braut vorbehalten. Handelt es sich jedoch um eine reine Männerrunde, dann wird der Jüngste diese Aufgabe übernehmen. Selbstverständlich wird den Gästen zuerst eingeschenkt, allerdings nur halbvoll. Dadurch wird einerseits das Verschütten des Tees vermieden und andererseits die Abkühlung des Heißgetränks beschleunigt. Um letzteres zu begünstigen wird die Tasse sanft geschwenkt, denn Pusten gilt eher als unhöflich. Beim überreichen der Teetasse wird diese mit der rechten Hand angenommen. Ein kleines Extra an Höflichkeit findet sich darin gleichzeitig die linke Hand auf das Herz zu legen.
Die Teetasse
Wenn wir hier von einer Teetasse reden, dann ist die Piala gemeint. Dabei handelt es sich um eine kleine, meist hübsch verzierte Tee-Schale ohne Henkel. Wie diese Tasse zu halten ist, ist nicht vorgeschrieben, da können Sie also kreativ sein. Unseres Erachtens nach stammen die schönsten Teeservices aus Rishtan im Ferganatal. Dort besuchen Sie in einer kleinen Gruppe die Töpfer-Werkstatt von Rustam und haben die Möglichkeit hübsche Pialas oder eine Teekanne für die Heimat zu erwerben.
Vor dem Servieren
Bevor der frisch aufgebrühte Tee serviert wird, durchläuft er eine weitere Zeremonie. Es werden nämlich immer eine Piala mehr, als Anwesende auf dem Tisch platziert. Das liegt darin begründet das der Tee genau Drei Mal in die Piala und wieder zurück in die Teekanne gegossen wird. Dadurch durchläuft der Tee umgangssprachlich drei Phasen: Loy – Moy und Tschoy. Tschoy bedeutet im usbekischen „Tee“, weswegen das Getränk also erst nach dem dritten Umschütten zu Tee geworden ist. Davor wird es Lehm und Öl genannt.
Die Teehäuser
In Usbekistan werden die Teehäuser Choyxona genannt. Diese dienen der Entspannung, der Ruhe und dem gesellschaftlichen Austausch. Sehr selten nur wird man dort laute oder gar unfreundliche Worte vernehmen. Gelegen sind die Teestuben zumeist unter Schatten spendenden Bäumen und im Idealfall an einem klaren Wasserlauf. Wer in einem traditionellen Teehaus nach herkömmlicher Bestuhlung sucht, wird hier nicht fündig werden. Denn der Tee wird auf, mit Kissen oder Teppichen gepolsterten, „topchanlars“ aufgenommen. Darunter versteht man eine kleine Erhöhung in deren Mitte sich ein flacher Tisch befindet. Dort wird getrunken und auch gemeinschaftlich gegessen. Der Aufenthalt in den Teestuben ist traditionell den Männern vorbehalten doch in jüngster Zeit werden auch vermehrt Frauen gesehen. Heutzutage modernisieren sich die traditionellen Teestuben und typische Choyxonas sind zunehmend schwieriger zu finden - bei der Suche wird Ihnen Ihre Reiseleitung gerne behilflich sein.
Wo begegnet man dieser Tradition auf unseren Rundreisen?
Auf unseren Reisen haben Sie die Möglichkeit verschiedene Teehäuser in Städten wie Buchara und Samarkand zu besuchen. Ihre Reiseleitung wird Ihnen gerne die schönsten und besten Teehäuser empfehlen. Auch mit Ihrer Reisegruppe werden Sie mindestens in einem Teehaus einkehren. Auf unserer Usbekistan Höhepunkte Reise und unserer ausführlichen Usbekistan Reise mit Ferganatal werden Sie auf dem Weg von Khiva nach Buchara in der Wüste Rast einlegen und dort das Teehaus Salim Bobo Tschaichana besuchen. Im Ferganatal selbst werden Sie der Töpferwerkstadt von Rustam Usmanov einen Besuch abstatten und dort in Kontakt mit usbekischer Gastfreundschaft und insbesondere mit der usbekischen Teezeremonie kommen.
Warum ist es so besonders die Teekultur Usbekistans in einer kleinen Gruppe zu erleben?
In unserer kleinen SKR Gruppe haben Sie die Möglichkeit die traditionelle Teezeremonie in Usbekistan hautnah zu erleben. Teehäuser sind, wie oben beschrieben, ein Ort der Ruhe und nicht ausgelegt für laute, große Gruppen. In familiärer Atmosphäre werden Sie mit uns den usbekischen Tee genießen und von Ihrer Reiseleitung währenddessen in gelassener Stimmung mehr über die Geschichte des Tees und die Teezeremonie erfahren. Nehmen Sie gemeinsam mit Ihrer Gruppe auf den „topchanlars“ Platz, genießen Sie die persönliche Atmosphäre inmitten der Einheimischen und tauschen Sie sich über Ihre bisherigen Reiseerlebnisse aus. Denn das Teehaus ist ein Haus der Entspannung, Kommunikation und des Beisammenseins.
Leider verschwindet die traditionelle Teezeremonie zunehmend und die alten Teestuben werden durch modernere Cafés und Teebeutel ersetzt. Unsere Reiseleiter haben dennoch ein paar Orte für Sie heraus gesucht, die einen Besuch wert sind:
- Taschkent: Al Aziz Choyxona
- Fergana (bei der Pass Überfahrt): Karvon Choyxana
- Samarkand: Rohat Choyxona
- Bukhara: Labi Huaz Choyxona
- Khiva: Murod Choyxona
Zögern Sie nicht Ihren Reiseleiter vor Ort nach schönen Teehäusern zu fragen, bestimmt können Sie noch den ein oder anderen Insider-Tip erlangen.
Christoph Albrecht
Usbekistan-Termine 2021 stehen schon!
Möchten auch Sie usbekischen Tee probieren und an einer traditionellen Teezeremonie teilhaben? Dann stöbern Sie doch durch unsere Usbekistan Reisen und lassen Sie sich für Ihren nächsten Urlaub inspirieren.