Estland
Ein Tallinn-Reisebericht über Elchsuppe & Co.
vom SKR-Nordeuropa-Team
Während unserer Baltikum-Reise verbrachten wir einige Tage in Estlands Hauptstadt Tallinn. Schon als wir mit dem Bus ankamen beeindruckte uns die Stadt mit ihrer Mischung aus historischen Sehenswürdigkeiten und modernen Bauten. Unser erster Stopp war das Hotel, wo wir in großzügigen, modern eingerichteten Zimmern untergebracht waren. Nach einer kurzen Erholungspause machten wir uns auf den Weg zum Abendessen. Dank der zentralen, aber dennoch ruhigen Lage des Hotels konnten wir bequem zu Fuß durch die charmante Altstadt schlendern und unser Restaurant erreichen.
Tallinns Altstadt entdecken
Die Altstadt Tallinns besticht mit seinen sehr gut erhaltenen, mittelalterlichen Gebäuden, in denen Restaurants, Bars, kleine Geschäfte und Cafés zu finden sind. Durch die verwinkelten Gassen gelangt man vom Rathausplatz auf kleine Hinterhöfe, folgt den Steinwegen zu Aussichtspunkten und kann einen wunderschönen Ausblick auf die Stadt und den Hafen genießen.
Doch die Altstadt bietet auch einen hervorragenden Aufenthaltsort für abendliche Unternehmungen: Nach einem üppigen Abendessen im Restaurant ‚Peppersack‘, das mit seiner mittelalterlichen Einrichtung und entsprechend gekleidetem, freundlichem Personal ein authentisches Bild vergangener Zeiten liefert, wurde der Verdauungsspaziergang zu einer kleinen Erkundungstour.
Über den Dächern der Stadt
Vom Rathausplatz gingen wir ein paar Minuten hoch zu einer der Aussichtsplattformen der Altstadt und genossen einen wunderschönen Ausblick auf die Dächer der Stadt und den klaren Sternenhimmel. Um den schönen Ausblick in der etwas kühlen Oktobernacht noch länger genießen zu können, wärmten wir uns – ganz im baltischen Stil – mit einem kleinen Schnaps auf. Terviseks!
Feiern mit Finnen & Esten
Wieder am Fuß des Hügels angekommen, fiel es uns schwer, zu entscheiden, welche Bar wir besuchen wollten. Nach einem kurzen Stopp in einer urigen Kellerkneipe zog es uns in eine finnische Karaoke-Bar. Viele Finnen nutzen nämlich die Möglichkeit, am Wochenende nach Tallinn zu kommen, da die 30-minütige Fährfahrt schnell zurückgelegt ist und die Stadt zahlreiche Möglichkeiten zur Abendgestaltung bietet. So waren auch an diesem Freitagabend einige Menschen in der Altstadt unterwegs, dennoch fanden wir bequem einen Platz in der Karaokebar – die Stadt wirkt selbst an einem Freitagabend nicht überfüllt. Nach einer kurzen, aber lebhaften Performance neigte sich der Abend für unsere kleine Reisegruppe dem Ende entgegen, damit wir am nächsten Tag ausgeruht und fit für den Stadtrundgang sind.
Echte Geheimtipps & spannende Einblicke
Unser Spaziergang durch Tallinn führte uns zunächst zurück vom Hotel in die Altstadt, begleitet von unserem hervorragenden Reiseleiter Eduard. Er hatte uns am Hotel abgeholt und erzählte spannende Geschichten über die kleinen Geschäfte und Cafés, an denen wir vorbeikamen. Dabei berichtete er von den berühmten, handbemalten Marzipanfiguren aus Estland und entdeckte mit uns versteckte Orte, die Touristen in den verwinkelten Gassen leicht übersehen können.
Nachdem wir die überlangen, typisch estnischen Zipfelmützen an den kleinen Marktständen entlang der Stadtmauer anprobiert hatten, führte uns Eduard zu einer kleinen, unauffälligen Stube auf dem Rathausplatz. Hier konnten wir etwas ganz Besonderes probieren: Elchsuppe! Diese wird in der Regel ohne Besteck serviert; man trinkt direkt aus der Schüssel. Dazu genießt man üblicherweise Elch-Trockenfleisch oder Brot mit verschiedenen Geschmacksrichtungen wie Apfel, Karotte, Schwein oder Elch.
Wir setzten unseren Rundgang fort, erfuhren spannende geschichtliche Details über Tallinn und hatten die Gelegenheit, verschiedene Kirchen der Stadt zu besichtigen. Schließlich erreichten wir einen weiteren Aussichtspunkt in der Altstadt, der uns zeigte, dass der Blick über die Dächer bei Tageslicht ebenso beeindruckend und schön ist wie bei Nacht.
Zum guten Schluss: Ein Besuch im Untergrund
Der letzte Stopp unserer Erkundungstour war der alte Kanonenturm „Kiek in de Kök“, was so viel wie „Guck in die Küche“ bedeutet. Früher sagte man scherzhaft, dass man von den hohen Türmen aus einen Blick in die Küchen der Bürger werfen könne.
Von diesem Turm, der auch „Dicke Margarethe“ genannt wird, gelangt man in die unterirdischen Bastionstunnel, die über die Jahrhunderte hinweg wohl viel zu erzählen hätten. Wir machten einen historischen Spaziergang durch die von den Schweden im 13. Jahrhundert angelegten Gänge, die einst von Punks für wilde Partys genutzt wurden oder als geheime Gefängnisse dienten. Bei jeder Gelegenheit werden neue Teile des kilometerlangen Gangs freigelegt und restauriert, sodass die Führung stetig erweitert wird – bis schließlich einmal die komplette unterirdische Anlage wiederhergestellt ist.
Wieder an der Tagesoberfläche verabschiedeten wir uns von Eduard mit dem guten Gefühl, einen kompetenten und humorvollen Reiseleiter gefunden zu haben. Anschließend hatten wir die Gelegenheit, die Stadt noch ein wenig auf eigene Faust zu erkunden.
Autorin: Thilaye M., Projektmanagerin bei SKR Reisen
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