Reisebericht Südafrika: Teil 2
ein Interview mit der ehemaligen SKR-Mitarbeiterin Katrin
Was würdest du jedem empfehlen, der nach Südafrika reist?
Katrin: Die Verkostung von südafrikanischem Wein kann ich sehr empfehlen. Wir haben im Rahmen unserer Südafrika Rundreise eine Weinprobe gemacht – die war reichlich und köstlich. Mir ist Wein von der Winzerei Kaapzicht positiv im Gedächtnis geblieben, den würde ich auf jeden Fall zu meinen Südafrika Reisetipps zählen.
Generell kann ich sagen: Wer die fantastische Tierwelt hautnah erleben möchte, eine vielseitige Landschaft wertschätzt und mit tollen Menschen in Kontakt kommen möchte, ist in Südafrika gut aufgehoben. Man kann die Tage entspannt angehen und am Strand liegen, man kann aber auch auf den Tafelberg klettern oder eine Safari machen.
Wie war das Wetter auf deiner Südafrika-Reise? Kannst du auch den Winter als Reisezeit empfehlen?
Katrin: Obwohl wir in der Nebensaison unterwegs waren, also im südafrikanischen Winter, hat es keinen einzigen Tag geregnet. Zu meinen Südafrika-Reisetipps zählt daher auch, nicht unbedingt die Hauptsaison zu wählen. Während unseres Aufenthalts in Kapstadt konnten wir den sonst oft wolken- und nebelverhangenen Tafelberg sogar drei Tage am Stück sehen. Für uns Reisende war das natürlich ein großer Vorteil.
Man sollte bedenken, dass die Einheimischen den Regen fast schon feiern, da er überlebenswichtig ist. In den letzten Jahren herrschte eine dramatische Dürre, und alle müssen auf ihren Wasserverbrauch achten. Jeder Regentropfen in Südafrika ist kostbar.
Generell regnet es aber – wie bei uns auch – klimawandelbedingt weniger als früher. Es ist auch wichtig, die geografische Lage Südafrikas zu berücksichtigen: Wenn man eine Weltkarte am Äquator knicken und zusammenklappen würde, läge der Süden Südafrikas ungefähr auf der Höhe von Südspanien und Süditalien – also deutlich näher am Äquator als Deutschland.
Was hast du zum ersten Mal in Südafrika gegessen und welches landestypische Gericht sollte man vor Ort unbedingt mal probiert haben?
Katrin: Was ich zum ersten Mal in Südafrika gegessen habe, war Kudu, also eine Art Springbock. Die Tiere laufen in Südafrika überall herum und sind daher auch Grundnahrungsmittel für viele. Geschmacklich würde ich Kudufleisch dem Geschmack von Rind zuordnen.
Generell ist die südafrikanische Küche eine sehr fleischlastig. Sich rein vegetarisch oder sogar vegan zu ernähren, trifft oft auf Unverständnis.
Was ebenfalls typisch südafrikanische Tradition hat, ist Braai. Darunter versteht man einen gemütlichen Grillabend mit Freunden, Bekannten, Nachbarn und Verwandten. Jeder bringt sein eigenes Grillgut mit, der Gastgeber stellt in der Regel nur den Grill und die Location zur Verfügung.
Auch der Nationalfeiertag Heritage Day am 24. September wurde von den Südafrikanern kurzerhand zum Braai Day umfunktioniert. Es ist also zur Tradition geworden, dass man sich am 24.09. an öffentlichen Plätzen oder im eigenen Garten zum Braai trifft.
Was war dein Lieblingsort in Südafrika?
Katrin: Es gab so viele schöne Orte! Aber Boulders Beach mit den Scharen an Pinguinen fand ich schon sehr faszinierend. Der Ort war eine gar nicht so überlaufene Touristenattraktion, wie ich befürchtet hatte – was aber auch an der Nebensaison liegen könnte, zu der wir gereist sind. Es war einfach außergewöhnlich, einen Steg entlangzulaufen und Hunderte kleiner Pinguine zu beobachten, die rechts und links Löcher in den Sand graben, um dort ihre Eier abzulegen.
Da an einem Strand der Pinguinkolonie mittlerweile viele Pinguine nisten, haben die Südafrikaner Maßnahmen ergriffen, um den Platzmangel zu bekämpfen. Sie haben kleine Kanister im Schatten aufgestellt, die als Ersatz für Sandlöcher dienen, damit die Pinguine dort in Ruhe ihre Jungen großziehen können.
Auch das Kap der Guten Hoffnung – einer der südlichsten Punkte Afrikas – ist ein wunderschöner Ort. Der Blick aufs Meer vermittelt für mich immer ein Gefühl von Freiheit. Am Kap der Guten Hoffnung kommt hinzu, dass südlich davon nur noch die Antarktis liegt, was das Gefühl von Weite und Freiheit noch verstärkt. Zu meinen Südafrika-Reisetipps zählt außerdem, auch bei bekannten und beliebten Plätzen wie dem Kap der Guten Hoffnung nach rechts und links zu schauen. Dabei entdeckt man oft kleine Besonderheiten, wie ein Äffchen, das sich auf ein Besucherschild gesetzt hat.
Würdest du noch mal nach Südafrika reisen und wenn ja, warum?
Katrin: Wie man an meiner Schwärmerei für Südafrika unschwer erkennen kann, würde ich sofort wieder nach Südafrika zurück. In der Kapregion könnte ich mir sogar vorstellen, zu leben.
Bei einer nächsten Südafrika Reise möchte ich gerne die Garden Route zu Ende fahren, die wir bei dieser Rundreise nur in Teilen bereist haben. Auch die Flower Route soll eine ganz besondere Strecke sein, die ich gerne einmal sehen würde. Sie führt von Kapstadt nach Springbok – man durchquert also von Süd nach Nord wieder sehr unterschiedliche Regionen, Landschaften und Mentalitäten.
Was wirst du am meisten an Südafrika vermissen?
Katrin: Mich hat besonders das entspannte Miteinander der Südafrikaner der Kapregion beeindruckt. Manchmal habe ich das Gefühl, wir haben oft unbegründete Vorbehalte und zu viele Grenzen im Kopf, da sind die Südafrikaner deutlich relaxter. Sie lassen Situationen auf sich zukommen und gehen offen und cool an Neues heran, ohne zu früh alle Eventualitäten abzuwägen.
Außerdem ist Südafrika Vorreiter in Sachen Umweltbewusstsein. Neben Wassersparen ist auch die Bekämpfung von Plastikmüll ein wichtiges Anliegen. Bereits seit 2003 gibt es ein Gesetz, das das kostenlose Verteilen von Plastiktüten im Einzelhandel verbietet. Zum Vergleich: In Deutschland gibt es kein eindeutiges Verbot für Plastiktüten, nur eine rechtlich nicht bindende Selbstverpflichtung seit 2016, Plastiktüten nicht mehr kostenlos anzubieten. Lose Tüten für Obst und Gemüse sind weiterhin kostenlos erhältlich.
Dieses Umweltbewusstsein in Südafrika hat mir sehr gefallen und wird hier in Deutschland manchmal vermisst. Auf Reisen kann man sich von anderen Einstellungen, Mentaliäten und Traditionen inspirieren lassen, um sein eigenes Umfeld positiv zu beeinflussen und neue Perspektiven zu gewinnen.
Autorin: Katrin, ehemalige SKR-Mitarbeiterin
Zum Südafrika Reisebericht Teil 1
Lesen Sie hier Teil 1 des Südafrika Reiseberichts von Katrin und erfahren Sie weitere Südafrika Reisetipps. Unter anderem, warum viele Südafrikaner Wasser sparen – und wie sich selbst regelmäßig daran erinnern.
Ihre Südafrika-Reise wartet auf Sie!
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Sie möchten andere Schwerpunkte setzen oder noch länger in diesem tollen Land bleiben? Dann schauen Sie bei unseren anderen Südafrika Rundreisen vorbei.