Reisebericht Myanmar
„Ich fliege nach Myanmar.“ - „Wohin fliegst du?“ - „Nach Myanmar!“ - „Wo ist das denn?“
Myanmar, auch Birma oder Burma genannt, ist ein Staat in Südostasien. Er grenzt u.a. an Thailand, Laos, China und Indien und ist knapp zweimal so groß wie Deutschland. Warum sich eine Reise nach Myanmar definitiv lohnt? Am Besten finden Sie es selbst heraus und lassen sich, so wie ich, vom Land der goldenen Pagoden begeistern.
Ich hatte das große Glück im Rahmen meiner Ausbildung bei SKR Reisen ein Auslandspraktikum in Myanmar machen zu dürfen. Die ersten zwei Wochen habe in in Yangon verbracht. Dort habe ich bei unserer Partneragentur ein Praktikum absolviert, um Einblick in die Arbeit und ein Verständnis für die Abläufe einer Incoming Agentur zu erhalten. Danach war es mir möglich, eine unserer SKR Rundreisen zu begleiten und so die Highlights des Landes kennenzulernen.
Vom Appartement aus, das ich mir mit zwei Angestellten teilte, fuhren wir jeden Morgen mit dem Taxi zum Büro. Die Fahrt dauerte etwa eine halbe Stunde, mit Pech auch länger, da man zu den „Rush Hour“ Zeiten immer mit Stau rechnen muss. Die Fahrt lag bei etwa 1,50 Euro und war jedes Mal ein kleines Abenteuer. Es scheint, als herrschten in Yangon keinerlei Verkehrsregeln. Ganz nach dem Motto „wer am lautesten hupt, gewinnt“ drängelt sich jeder in die kleinste Lücke, die er findet, und schnell wird aus einer zweispurigen Straße eine vierspurige. Trotzdem hatte ich nie ein unsicheres Gefühl, die Taxifahrer haben einen guten Blick auf das Verkehrsgeschehen, sofern man mal nicht gerade 20 Minuten an ein und der selben Stelle steht, und reagieren daher auch dementsprechend.
In Myanmar werden Sie kaum einen Mann sehen, der eine Hose trägt. Viel gängiger ist hier ein Longyi, eine etwa 2 x 1 Meter lange Stoffbahn, welche am Bauch geknotet wird. Männer tragen diesen oft in einem karrierten Stoff. Auch viele Frauen tragen hier Longyis. Die Muster und Farben und auch die Weise den Longyi zu knoten unterscheiden sich zu denen der männlichen Burmesen. Einen Longyi erhalten Sie für kleines Geld in Yangon beispielsweise auf dem Bogyoke Markt. Je nach Qualität des Stoffes und Muster steigt der Preis.
Um die Reisegruppe in Empfang zu nehmen, musste ich von Yangon nach Mandalay. Die Strecke von über 600 km legte ich mit dem Nachtbus zurück, eine meines Erachtens wirklich gute und preisgünstige Möglichkeit, sich in Myanmar zu bewegen, vergleichbar etwa mit unseren Fernbussen. Allerdings ist der Komfort in den Bussen hier höher – die Sitze gleichen Sesseln, man erhält sowohl eine kostenfreie Flasche Wasser sowie Snacks für die Fahrt. In der Regel starten die Busse gegen 21 Uhr und kommen am frühen Morgen am Ziel an.
Mandalay war dann ein ziemlicher Unterschied zu Yangon. Überall fuhren Roller rum, die man in Yangon nicht sieht, da diese dort im Straßenverkehr verboten sind. Taxis sieht man dort kaum. Neben den anderen wunderschönen Plätzen, an denen wir uns den Sonnenuntergang, welcher in Myanmar um Punkt 17:20 Uhr stattfindet, anschauen durften, war mein persönliches Highlight dort die U-Bein-Brücke in Amarapura. Auf einem kleinen Boot auf dem Taungthaman-See hat man einen tollen Blick darauf, wie die untergehende Sonne wunderschöne Scherenschnitte der Brücke zaubert. Atemberaubende Fotografien sind hier garantiert.
Den Weg von Mandalay nach Bagan legten wir mit dem Boot zurück. Sowohl Schatten- als auch Sonnenplätze stehen für die Passagiere zur Verfügung. Da die Fahrt etwa 8-10 Stunden dauert, wird dort ebenfalls ein kleines Frühstück sowie ein Mittagessen serviert. Kurz vor unserer Anlegestelle in Bagan tauchten schon einige Tempel in der Landschaft auf. Bagan ist sehr berühmt für die vielen Tempel dort und eine der besten Art und Weisen diese zu entdecken, ist eine Ballonfahrt zum Sonnenaufgang. Lassen Sie sich dieses einmalige Erlebnis nicht entgehen!
In Bagan liegt auch eins der Projekte unserer Stiftung SKR Reisen hilft E.V. Im kleinen Dörfchen Taungbi hat die Stiftung eine Bibliothek gebaut die den Kindern dort die Möglichkeit geben soll sich dort weiterzubilden. Es war toll zu sehen, wie viel sich seit Beginn getan hat. Das Haus steht. Der nächste Schritt ist die Ausstattung des Innenraumes. Viele Regale und Kinderbücher sollen bald dort, wo nun noch kahle Wände sind, stehen. Schon jetzt kann man sich gut vorstellen, wie die Kinder der angrenzenden Schule sich gespannt und voller Freude gemeinsam Bilderbücher anschauen. Die kommenden Gruppen können sich also auf glänzende Kinderaugen freuen, die es sicher toll finden, mit unseren Kunden das ein oder andere Bilderbuch durchzublättern. Meines Erachtens wurde dort wirklich ein tolles Projekt auf die Beine gestellt!
Mein persönliches Highlight der Reise folgte nun – ein Besuch des Inle Sees. Mit kleinen motorisierten Booten konnten wir den zweitgrößten See Myanmars erkunden. Ich war beeindruckt, wie gut die Bewohner sich an die Gegebenheiten des Sees angepasst haben. Neben zahlreichen Häusern, welche auf Stelzen gebaut sind, kann man dort auch schwimmende Gärten sehen, in denen die Intha Gemüse anbauen.
Zum Sonnenuntergang sieht man zahlreiche Fischer, die ihre Netze einsammeln. Komisch kommt einem vielleicht die Art des Ruderns vor, die dort verwendet wird. Die Einbeinruderer, welche ihren Namen durch genau diese Art tragen, stehen am Ende des Bootes und bewegen das Ruder mit einem Bein, um so das lange Netz mit beiden Händen an sich nehmen zu können. Trotz der laut ratternden Motorboote hat dieser Ort eine gewisse Ruhe auf mich ausgestrahlt, die ich so nirgendwo anders bisher erlebt habe. Für mich wirklich der schönste Ort, den ich in Myanmar besuchen durfte.
Bevor es für uns zurück nach Yangon ging, das mir ja schon bekannt war, blieben wir noch eine Nacht in Pindaya. Das große Highlight dort ist die Pindaya-Höhle, in welcher sich tausende von Buddha-Figuren befinden. Aufpassen muss man dort ein wenig, dass man sich nicht verläuft. Kaum Touristen und viele Einheimische konnten wir dort treffen, ein wirklich guter Ort also mit den Burmesen in Kontakt zu treten.
Für mich war der Monat in Myanmar wirklich ein tolles Erlebnis, das mir mit großer Sicherheit noch sehr lange in Erinnerung bleiben wird.
- Carmen Dobiosch, Sales & Operations Managerin bei SKR Reisen