Reisebericht Marokko: Ziegen, die auf Bäume klettern
von SKR-Mitarbeiterin Sandra
Unsere SKR-Mitarbeiterin Sandra ist nach Marokko gereist und schwärmt in diesem Reisebericht von typisch orientalischen Fassaden, köstlichem Minztee und ihrer tollen Reiseleitung. Was es in Marokko mit Ziegen auf Bäumen auf sich hat und warum Ihre nächste Reise auch nach Marokko gehen sollte, erfahren Sie in diesem Marokko Reisebericht.
Was hat dich im Vorhinein bereits an Marokko fasziniert und warum wolltest du nach Marokko reisen?
Sandra: Ich wollte immer schon mal nach Marokko, weil ich auch vom Orient so fasziniert bin. Ich war selbst schon mal im Oman und war damals so begeistert von der Freundlichkeit der Menschen. Aber mir gefallen auch die verschnörkelten Fassaden und die authentischen Gebäude richtig gut. Ich finde, das hat etwas sehr Romantisches, dieses Flair von 1001 Nacht – bestimmt auch von dem ein oder anderen Film beeinflusst.
Wie haben dir Marrakesch und Essaouira gefallen?
Sandra: Marrakesch war toll, weil wir so viel Authentisches erlebt haben. Wir sind zum Beispiel durch das Altstadtviertel, die Medina, gelaufen, wo sonst fast nur Marokkaner sind und ihren Alltag bestreiten. Wir hatten das Glück, dass unser Riad direkt in diesem verwinkelten und sehr ursprünglichen Altstadtviertel in Marrakesch lag. Wir haben uns aber sehr schnell als Teil der Medina gefühlt, weil wir nicht als Fremdkörper wahrgenommen wurden, obwohl wir natürlich anders gekleidet waren als die meisten Einwohner. Durch die freundlichen Menschen haben wir uns im ganzen Land sehr willkommen gefühlt.
Auch die Stadt Essaouira hat mir sehr gut gefallen. Sie erinnerte mich in Teilen ein bisschen an Griechenland, weil vieles in blau und weiß gehalten ist und weil sie direkt am Meer liegt. Dazu war Essaouira wirklich sehr, sehr sauber. Abends hat man dort – wie aber auch in Marrakesch – teilweise Putzkolonnen gesehen, die die Gassen sauber gehalten haben. In diesen Altstadtvierteln gab es dann auch immer viele kleine Läden, die Arganöl, Tücher, Lampen oder Ledertaschen anbieten. Unmittelbar daneben finden sich auch immer wieder kleine Elektronikläden, Gemüsehändler oder Schuhläden – man findet dort also wirklich alles.
Was war dein Highlight bei der Reise nach Marokko?
Sandra: Wo fange ich da an? Unser Riad war zum Beispiel unfassbar toll! Es war wirklich so, wie man sich kleine Tausendundeine Nacht-Anwesen bei Aladdin vorstellt. Auch der Gegensatz war spannend: Man kommt von den belebten Straßen in das Haus und steht dann plötzlich wie in seinem eigenen kleinen Palast. Es ist alles sehr authentisch eingerichtet, überall sind Ornamente und liebevolle Details. Im Innenhof des Riads gab es sogar einen kleinen Pool! Von der Dachterrasse aus konnte man dann über die Dächer Marrakeschs schauen – das war wirklich sehr magisch. Das Riad, in dem auch unsere Gäste der Marrakesch Städtereise übernachten, ist ein Familienbetrieb. Wir wurden dort immer mit sehr viel köstlichem Essen versorgt, so durften wir auch wieder die wunderbare marokkanische Gastfreundschaft erleben.
Mein absolutes Highlight war aber unsere Reiseleitung Hassan. Er hat uns in der kleinen Reisegruppe immer sicher von A nach B gebracht. Auch wenn die vielen Mopeds in den engen Gassen der Medinas manchmal eine Herausforderung waren, hat Hassan immer auf alle aufgepasst. Wir hatten zum Beispiel eine etwas ältere Dame dabei, die teilweise nicht ganz so gut zu Fuß war – und er hat das sofort gemerkt, als sie etwas müde war und hat unseren Fahrer beauftragt, die Dame ins Hotel zu bringen. Hassan kannte sich in Marrakesch und Essaouira also nicht nur supergut aus, er ist einfach auch ein toller Mensch.
Hast du auch etwas von der Arganöl-Produktion mitbekommen, für die Marokko bekannt ist?
Sandra: Auf dem Weg nach Essaouira sind wir an einigen Arganbäumen vorbeigekommen. Diese Bäume wachsen fast ausschließlich in Marokko und Algerien. Das Spektakuläre ist, dass Ziegen auf die Arganbäume klettern, wenn die Früchte reif sind. Man sieht dann also im gesamten Baum Ziegen, wie sie auf dünnen, wackeligen Ästen stehen und das Fruchtfleisch um die Argankerne herum essen. Den wertvollen Argankern, der einer Mandel gleicht, können die Ziegen allerdings nicht verdauen. Die Kerne werden wieder ausgeschieden und können dann für kosmetische Zwecke, wie zum Beispiel Arganöl, weiterverwendet werden. Es ist aufgrund der großen Nachfrage mittlerweile natürlich eine große Industrie rund um die Arganbäume gewachsen, allerdings klettern viele Ziegen noch immer auf die Arganbäume, um an das Fruchtfleisch zu kommen.
Unser Reiseleiter Hassan hat uns aber erzählt, dass auch daraus eine große Touristenattraktion geworden ist und manche Bauern sogar ihre Ziegen auf den Arganbäumen festkleben, damit sie für solche Fotos herhalten, obwohl die Bäume gar keine Früchte tragen. Wir hatten aber Glück, dass wir dank unseres tollen Fahrers fernab der Hauptstraßen einen Baum gefunden haben, der noch Arganfrüchte trug. Da konnten wir das sehr außergewöhnliche Bild, wie die Ziegen auf den Bäumen herumklettern, tatsächlich in echt sehen.
In den Straßen von Marrakesch und Essaouira sieht man übrigens vor vielen Arganöl-Läden Frauen sitzen, die das Arganöl mithilfe großer Steinmühle aus dem entstandenen Mandelmus gewinnen. Vor Ort kann man übrigens relativ günstig an Arganöl kommen – wenn man die gleiche Menge Arganöl in Deutschland kauft, zahlt man schnell das Vierfache.
Was hast du zum ersten Mal in Marokko gegessen und welches landestypische Essen kannst du empfehlen?
Sandra: In Marokko gibt es sehr oft Tajine. Das sind Tonschalen, in denen lecker gewürztes Gemüse, oft mit Kichererbsen und Fleisch serviert werden. Dazu gab es Cous-Cous oder Fladen – einfach nur unglaublich lecker.
Ganz besonders ist auch der frische Minztee, den die Marokkaner zu jedem Essen trinken. Man kann diesen Tee auf keinen Fall mit Minztee vergleichen, wie man ihn hier trinkt. Vielmehr ist das ein grüner Tee mit frischen marokkanischen Minzeteeblättern. Dazu gibt es in der Regel enorm große Zuckerstücke, die man darin auflösen kann – wir haben uns aber immer nur ein Stück davon abgebrochen. Wichtig ist auch, den Tee aus der Kanne aus großer Höhe in das kleine Teeglas zu füllen, damit viel Sauerstoff an den heißen Tee kommt und sich ein leichter Schaum bildet.
Hassan hat uns aber auch immer wieder zu authentischen Restaurants geführt, die in kleinen Gassen und Nebenstraßen versteckt waren. Die hätten wir ohne ihn sicherlich nie gefunden.
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