Litauen
Ein Reisebericht über Vilnius, Klaipeda & Trakai
von Aylin Müller aus dem SKR-Nordeuropa-Team
Eine Rundreise durchs Baltikum lebt vor allem von dem Zusammenspiel von weiten Landschaften und grünen Wäldern, jahrhundertelanger Geschichte und modernem Flair sowie großen Städten und kleinen Dörfern. In diesem Reisebericht berichtet Aylin aus dem Nordeuropa-Team von ihren schönsten Erlebnissen: einem Besuch in der historischen Altstadt von Vilnius, der einzigen und somit wichtigsten Hafenstadt Litauens, Klaipeda, und dem beschaulichen Leben im Kurort Trakai.
Karäer in Trakai
Am Flughafen von Vilnius wurden wird schon mit einem SKR-Schild erwartet. Nachdem wir unser Gepäck in unserem Reisebus verstaut hatten, erreichten wir in einer knappen halben Stunde den kleinen Kurort „Trakai“. Dort angekommen bestaunten wir das wunderschöne Panorama mit der von Wasser umgebenen Burg.
Da unsere Mägen schon knurrten, lösten wir uns von dem schönen Anblick und suchten ein kleines und gemütliches Restaurant auf. Das Restaurant wird von einem Karäer geführt. Die Karäer gehören zu den Turkvölkern und sind schon seit einigen tausend Jahren in Trakai beheimatet. 1397 brachte Großfürst Vytautas die Karäer als Palastwache von der Krim mit nach Trakai. Sie sind eine ethnografische Minderheit in Trakai, sprechen tatarisch und schreiben hebräisch. Dennoch finden sich viele karäische Gebäude in dem kleinen Kurort mit nur rund 6.000 Einwohnern: z.B. die Kenesa, ein gelb verputztes Gotteshaus, oder auch die typischen Häuser mit dreifenstrigen Fassaden zur Straße . Der Legende nach widmeten die Karäer beim Hausbau ein Fenster Gott, das zweite Vytautas (dem Herrscher) und das dritte dem Hausherrn. Nach der Begrüßung durften wir unseren ersten einheimischen Schnaps „Karaimu“ probieren. Entgegen unserer Erwartung aßen wir nicht nur im Restaurant, sondern wurden auch noch in die traditionelle Küche der Karäer eingeweiht. Unsere kleine Gruppe bereitete ein bekanntes karäisches Gericht, die Kybyn, zu. Dieses kann man mit verschiedenen Füllungen bestellen und es schmeckt sehr lecker. Nachdem wir unseren Hunger gestillt hatten, besichtigten wir die Inselburg von Trakai, einen Bau aus rotem Backstein, der allein schon durch seine geografische Lage beeindruckt: ganz märchenhaft mutet die Wasserburg auf der Insel im Galvesee an. Die archäologische und historische Ausstellung im Burginneren gewährte uns einen Einblick in die Vergangenheit der Burg, deren Bau 1409 vollendet wurde.
Hafenstadt Klaipeda
Die Fahrt von Trakai nach Klaipėda führt entlang der Memel und durch eindrucksvolle Landschaften, vorbei an Herrenhäusern aus dem 19. Jahrhundert und Wallburgen, die an die Geschichte der Kreuzzüge erinnern. Klaipėda, das frühere Memel, ist die drittgrößte Stadt in Litauen. Sie liegt an der Mündung der Dange ins Kurische Haff. Das ehemalige Fischerdorf gewann im 13. Jahrhundert durch die Errichtung der Memelburg durch den Deutschen Orden an Bedeutung und hat sich bis heute zur einzigen und damit wichtigsten Hafenstadt Litauens entwickelt hat. Ganz besonders beeindruckend ist die schöne Altstadt mit ihren Fachwerkhäusern, die 1969 zum Kulturdenkmal erklärt wurde. Aber auch der Theaterplatz mit dem Schauspielhaus von 1857 hat uns gut gefallen. Vor dem Gebäude steht der Simon-Dach-Brunnen mit der Figur der „Ännchen von Tharau“, über die der deutsche Musiker das bekannte Volkslied schrieb.
Litauens Hauptstadt
Im Anschluss ging es dann wieder zurück nach Vilnius. Dort bezogen wir erst einmal unsere gemütlichen und großen Hotelzimmer. Das Hotel besticht mit seiner sehr günstigen Lage – mit gerade einmal 10 Gehminuten bis zur Altstadt.
An unserem letzten Abend besuchten wir die beeindruckende Altstadt in Vilnius. Die gut erhaltenen historischen Gebäude werden toll ausgeleuchtet und konnten von uns auch noch im Dunklen bestaunt werden. Auf unserem Weg vom Aušros-Tor zu unserem Restaurant fürs Abendessen kamen wir unter anderem am Rathausplatz, am Kathedralenplatz und am Präsidentenpalast vorbei, der direkt gegenüber der Universität zu finden ist. Sie ist eine der ältesten in Mitteleuropa; ihre Bibliothek sogar die älteste in Litauen.
Auf dem Weg zum Restaurant haben wir noch einen Zwischenstopp in einer kleinen Bar eingelegt, um uns mit einem litauischen Kräuterschnaps zu stärken. Im Restaurant angekommen, wurden uns typische litauische Gerichte näher gebracht und wir wurden wieder aktiv ins Kochen einbezogen, indem wir unsere eigenen, deftigen „Zeppeline“ zubereiteten, mit Hackfleisch oder Quark gefüllte Kartoffelklöße.
Es war eine wirklich wunderbare Reise und ein tolles Erlebnis!
Aylin Müller, Sales & Operations Managerin bei SKR Reisen
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