Ich weiß gar nicht so recht, wie ich die Reise bewerten soll. Mir persönlich gefiel sie nicht so gut, da ich mich bei den Stadtrundgängen manchmal etwas langweilte. Der x-te Platz im spanischen Kolonialstil barg für mich keine Überraschungen mehr. Gerne wäre ich in den Städten auch mal "hinten herum" gegangen. Toll war die Wanderung in der Sierra del Escambray mit der dazugehörigen Fahrt auf der Ladefläche eines russischen Lastwagens. Auch dier Besuche einer Kakao-Plantage sowie einer Öko-Finca fand ich sehr spannend. Dazu das außergewöhnlich gute Mittagessen am ersten Tag in Havanna, nach der Wanderung in der Sierra del Escambray, auf der Öko-Finca und auf der Kakao-Plantage. Gewünscht hätte ich mir von unserem Reiseleiter, dass er uns in den Städten Hinweise zu Privatrestaurants, den paladeres, gibt. Hier wurden wir ziemlich alleine gelassen und mussten uns selbst auf die Suche machen. Auch fand der angebotene Salsa-Kurs in Trinidad nicht statt. Wir wussten gar nicht, wo wir diesen hätten buchen können.
Die Strandtage zum Schluss der Reise waren für die gesamte Reisegruppe Enttäuschung pur. Das Hotel Don Lino ist eine abgetakelte All-inclusive-Anlage mit teilweise unbewohnbaren Zimmern, sehr schlechtem Essen und größtenteils überfordertem Personal. Zudem befindet sich die Anlage an einer der windigsten Ecken Kubas mit einem winzigen - aufgeschütteten - Sandstrand und einem aufgewühlten Meer. Der circa 30 Gehminuten entfernte Playa Blanca war zwar sehr schön. Dort gab es jedoch keine Möglichkeit, sich umzuziehen. Zudem hätte man sich mindestens zu zweit dort aufhalten müssen, damit eine(r) auf die "Siebensachen" aufpassen kann. Also auch keine Alternative.
Fazit: Die Reise liest sich in der Reisebeschreibung sehr gut. Die Realität sieht etwas anders aus. Oft kamen wir erst am späten Nachmittag bzw. frühen Abend in den Unterkünften an - im Hotel Don Lino sogar erst am späten Abend. So stand dann doch weniger Zeit zum Erholen zur Verfügung als gedacht. Dazu die teilweise sehr langen Busfahrten, was mir leider nicht bewusst war. Unser Busfahrer Carlos jedoch war einsame Spitze - sehr freundlich und zudem ausnehmend sicher fahrend.
Kuba ist unbedingt eine oder mehrere Reisen wert. Das Land, die Menschen befinden sich im Aufbruch. Seit meiner letzten Reise 2003 hat sich sehr viel getan. Ich war erstaunt. Die Kubaner sind sehr aufgeschlossen, Berührungsängste gibt es nicht. Mit ein paar Brocken Spanisch - oder bei jüngeren Kubanern auch Englisch - fällt es leicht, in Kontakt zu kommen. In den großen Städten wird man häufig angesprochen. Die Nachfrage nach Seife, Kugelschreibern, T-Shirts ist nach wie vor groß. Leider war dies den Reiseteilnehmern nicht bewusst gewesen, so dass wir keine Vorräte aus Deutschland mitgebracht hatten. Hierauf sollte SKR in den Reiseinformationen nochmals explizit hinweisen.

Vielen Dank für Ihr ausführliches Feedback und das persönliche und freundliche Telefonat im Anschluss der Reise. Ihre konstruktive Kritik hilft uns sehr die Reisen stets weiter zu verbessern und den Wünschen der Gäste anzupassen. Schön fanden wir es nochmal am Telefon zu hören, dass Ihnen die inkludierten Projektbesuche gut gefallen haben und diese Ihnen schon einen alternativen, authentischeren Einblick in das Land vermittelt haben. Sie können sicher sein, dass wir Ihre sonstige Kritik sehr ernst nehmen und auch an unsere Reiseleiter weiter geben. Des Weiteren möchten wir Sie darüber informieren, dass wir die Unterkunft "Don Lino" bereits aus dem Programm genommen haben und unsere Gäste auf zukünftigen Reisen im Hotel Memories Holguin untergebracht sein werden. Wir hoffen, dass wir Sie auf einer nächsten SKR Reise wieder von der gewohnten Qualität überzeugen können.