"Spagat zwischen Tradition und Moderne"
Meine reise führte mich vom 15. - 25.05. nach Usbekistan. Dadurch, dass ich vor 2 Jahren bereits dem Iran einen Besuch abgestattet habe, konnte ich einige Vergleiche ziehen. Das war auch einer der Gründe, warum ich Usbekistan mit seiner Alten Kultur und Geschichte besuchen wollt. Außerdem haben mich schon zu Schulzeiten - also als ich 14 -15 war, die Baudenklmäler in Samarkand beeindruckt. Damal bestand allerdings für mich als DDR-Kind keine Chance dort hin zu reisen und so hat man sich eben ein oriantalisches Märchen erträumt. Und Teile davon sind nun wahrgeworden. Es war eine tolle Reise. Diese Mischung aus Orient, Persien, Russland, Sowjetunion und seit 1994 Usbekistands Unabhängigkeit war sehr interessant. Man muss auch der Sowietunion zugestehen, dass sie hier schon vile in den Wiederaufbau investiert hat, wenn man sich so die alten Fotos dazu im Vergleich ansieht.
Ich war mit einer kleinen Gruppe (9) im Alter zwischen 31 und 83 unterwegs. Mit der Gruppe hatten wir wirklich Glück, auch von der Mischung von jung und alt, die Interessen passten, man konnte gute Gespräche führen und sich austauschen und JA – es war püolitisch, witschaftlich, menschlich, kulturell und historisch sehr interessant. Da habe ich einiges neues gelernt, was ich eben nicht wusste. Das hat man uns in der Schule verschwiegen. Nun ja, ich wusste natürlich, dass uns die Perser zw.
den 10 und 14 Jh. einiges voraus waren, das sich die Germanen fast noch in Fällen rumgerannt, die Römer waren schon wieder unten, aber dort hat es geboomt, sowohl was Wissenschaft, Literatur, Baukunst und Mathematik betrifft. WIe die Bewohner den Spagat zwischen Tradition und Moderne dabei ganz gut hinzubekommen, kann isch im Moment noch nicht beurteilen, das wird die zeit bringen. Ich fände es allerdings schade, wenn sich die Menschen zu sehr von ihren Wurzeln entfernen wpürden, denn das macht das Land auch aus. Wie überall gab es auch dort bis ist 19. Jh viele Herrscherwechsel, große Dynastien wechselten sich ab, ab 1920 gehörte Usbekistan mit allen Vor- und Nachteilen (z.B.
Monokultur, Schleier weg, Sprache, Abgeschiedenheit ...) und seit 1994 sind sie Usbekistani, wie sie sich selber nennen (denn es ist immer noch ein Völkergemisch entlang eines Teils der alten Seidenstraße), wieder unabhängig. Den Anschluss an die so gen. westl. orientierte Welt (ob nun gut oder schlecht weiß ich noch nicht, das wird sich noch zeigen) versucht man auf allen gebieten anzugehen. Die Grenznähe zu Afghanistan ist aufgrund des Drogenhandels ein großes Problem für das Land, es gibt in den Gebieten viele Kontrollen. Seit 1994 hat man auch die lateinischen Schriftzeichen wieder eingeführt, russisch scheint man abschaffen zu wollen, viele Beschilderungen sind zweisprachig, allerdings werden in der Schule beide Sprachen gelehrt.
Man versucht einiges an Industrie und Landwirtschaft aufzubauen bzw. umzustrukturieren (nicht nur Erdgas und Baumwolle wie zu russischen Zeiten). Da die einheimische Währung aber sehr schwach und nicht auf dem Wirtschaftsmarkt beständig ist, investieren eben auch nur wenige ausländische Firmen. Die Kleidung der Leute ist immer noch sehr traditionell, bunt und vieler Orts gehen die Frauen lang und mit Kopftüchern. Junge Frauen tragen verstärkt auch kürzere Kleider und Hosen, allerdings keine kurzen Hosen oder schulterfreie Oberteile, trotzdem modern. Die Menschen sind unwahrscheinlich aufgeschlossen und gastfreundlich, da kommt der Orient und die religiösen Verhaltensweisen durch.
An der Küche scheint sich seit Jahrhunderten nur wenig geändert zu haben, sie ist sehr schmackhaft, viel Gemüse, Fleisch(spieße), dazu meinst Reis, tolle Suppen und schwarzer sowie grüner Tee. Das Nationalgericht ist Plov, welches es in dutzenden Varianten - je nach Region - zu essen ist..
“Grund”Schulpflicht sind 9 Jahre, danach noch 3 Jahre Lehre oder Abitur. Es werde verstärkt auch Fremdsprachen von den jungen Leuten gelernt, die dann auf Plätzen etc. nach “Opfern” suchen, mit denen sie sich unterhalten können, um ihr Wissen anzuwenden. Es hat uns viel Freude bereitet sich mit den überwiegend jungen Leuten zu unterhalten. Für mich selber war es erstaunlich, wie viele meiner russischen Vokabel - erlernt vor 40 - 45 Jahren - plötzlich wieder präsent waren.
Wie man in den Häusern und hinter den Kulissen lebt ist schwer zu beurteilen, da bekommt man auf solchen Reisen leider wenig Einblick. In den Dörfern und kleineren Städten lebt man schon noch im Familienverbund, das sieht man daran, wie die Häuser gebaut sind. Da unterstützt auch jeder noch jeden. In den großen Städten, wo es auch viel der sozialistischen Wohnarchitektur gibt schätze ich es ähnlich wie bei uns ein, nur dass sicher mehr Personen auf dem gleichen Wohnraum leben als bei
uns. Da hat vielleicht eine ganze Familie samt Eltern und Großeltern zusammen eine 4-Raumwohnung.
Ich kann die Reise nur jedem empfehlen, es erweitert den eigenen Horizont und schafft Tolleranz für andere Lenbensweisen und Ansichten.
Der SKR-Gast bewertete folgende Reise:
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