"Reisebeurteilungen"
Sehr geehrte Damen und Herren,
normalerweise pflege ich bei Reisebeurteilungen keine "Erbsen zu zählen", da die örtlichen Bedingungen in der Regel von diversen regionalen Gegebenheiten abhängen, denen ich mich als Gast anpassen und sie nicht in meinem Sinne zu ändern versuchen sollte; aber im vorliegenden Fall sehe ich mich doch -hoffentlich zum Wohle nachfolgender Reiseteilnehmer- genötigt Umstände aufzuzeigen, die in meinen Augen Missstände sind. Und wenn schon, dann auch ausführlich.
Beginnen muss ich leider mit einer nachrangigen Beurteilung, nämlich der Ihres Beurteilungsbogens.
Die Reise wurde von zwei verschiedenen Reiseleitern in zwei verschiedenen Ländern begleitet. Die kann ich nicht über einen Kamm scheren, wenn ich ehrlich sein will. Außerdem Fragen Sie die Meinungen zu den Hotels summarisch und pauschal ab, sorry aber so können Sie die Qualität der einzelner Häuser nicht differenzieren.
Im vorliegenden Fall würde ich die Reise nicht weiterempfehlen.
Mein Größter Kritikpunkt ist der im Oman eingesetzte Bus.
Dass er klein war, war nicht das Thema. Aber...
er hatte keine Ablage für das Handgepäck, das ja fast nie im Hotel verbleiben konnte. Das musste im ohnehin schon sehr knappen Fußraum platziert werden und kämpfte mit den Füßen um den spärlichen Platz. Nicht angenehm bei den langen Fahrten. Außerdem verirrte sich ab und an ein Riemen des Gepäcks in den Mittelgang und erhielt, wenn es nicht rechtzeitig bemerkt wurde von den darüber laufenden anderen Reiseteilnehmern deutliche Fußabdrücke.
Bei Temperaturen von 35 bis 40 Grad unter ständiger Hauptfahrtrichtung Ost stand die Sonne permanent auf einer Seite des Busses. Aber wegen nicht vorhandener Vorhänge keine Chance für ein bisschen Schatten zu sorgen. Das die Klimaanlage hervorragend arbeitete hinderte die ständige Sonneneinstrahlung auch nicht. Ein wenig Abhilfe hätte vielleicht eine Tönung der Scheiben gebracht, die waren jedoch fotografenfreundlich angelegt –ungetönt!-.
Das Argument unseres Reiseleiters, dass der Bus so klein muss, damit er auch die Straßen in den abgelegenen Regionen unserer Tour noch passieren kann, kann ich durchaus nachvollziehen. Dass es im Oman Busse ähnlicher Größe gibt, die alle diese Mängel nicht aufweisen, konnten wir während der Fahrt allerdings auch mehrfach beobachten.
Vor allem schienen diese Busse das große Gepäck im üblichen Gepäckraum unter dem Fahrgastraum verstaut zu haben, verständlich, den nach oben ist der Verkehrsraum im Oman ja nicht eingeschränkt.
Unser Gepäck dagegen wurde in einem separaten Anhänger mitgeführt, der unterwegs dann sogar noch einmal auf einem unbewachten Parkplatz abgestellt wurde, weil die in der Folge zu befahrende Straße mit Anhänger unpassierbar gewesen wäre. Da beißt sich die Katze wohl sehr heftig in den eigenen Schwanz.
Nicht unerwähnt bleiben sollte, dass einige Reiseteilnehmer ihre Reiseunterlagen incl. Der Pässe im Koffer untergebracht hatten. Nicht auszudenken was währe wenn??
Dass wir unseren Anhänger samt Gepäck nach etwa 2 ½ Stunden wieder ankuppeln konnten haben wir wohl eher der niedrigen Kriminalitätsrate des Oman zu verdanken.
Verstehen Sie mich hier bitte nicht falsch. Ich mache weder unseren Reiseleiter noch unseren Fahrer, der übrigens die ganze Tour im Rahmen seiner Möglichkeiten souverän abgewickelt hat, verantwortlich. Ich bin aber geneigt die Kompetenz der Planung und der Organisation in Frage zu stellen.
Vielleicht sollten die Herrschaft solche Reisen gelegentlich selber einmal anonym mitfahren.
Die Probleme mit dem Bus möchte ich nicht abschließen ohne noch zu erwähnen, dass die Einzelsitze auf der rechten Seite des Busses wohl für die kleinwüchsigen Omani oder ggf. für Asiaten ausreichend währen. Ein durchschnittlicher Europäer hat auf diesen Sitzen gewisse „Überhangprobleme“.
Ebenfalls reklamieren möchte ich die Praxis, die nachträglich betrachtet aber tatsächlich auch aus ihrer Reisebeschreibung hervorgeht, am Nachmittag in einer neuen unbekannten Stadt, und dann auch noch weit außerhalb des Zentrums anzukommen und Freizeit einzubauen. In einer fremden Stadt, in der ich noch nicht einmal weiß wie weit es ins Zentrum ist, ist Freizeit nur dann nicht kontraproduktiv wenn sie um Zimmer oder im Pool abgewickelt wird. So geschehen in Sur. Dass unser Reiseleiter dann ein Einsehen hatte und die Besichtigung der Dhauwerft auf diesen Nachmittag vorzog ist ihm nur positiv anzurechnen.
Da meine Motivation für die Reise zu etwa 35% von dieser Besichtigung beeinflusst war und diese nun wegen einbrechender Dunkelheit etwas kurz wegkam ist mein Pech. Aber, man kann nicht alles haben.
In einer Stadt, in der ich schon einmal herum gefahren bin kann ich die Lage einschätzen und mich entsprechend verhalten.
Wo wir bei den beiden Reiseleitern sind.
Dubai/VAR: Souveräner Reiseleiter, der alles im Griff hat.
Oman: Wenn er wirklich erst seit vier Jahren, wie er uns erzählte aktiv als Reiseleiter arbeitet hatte er gute Lehrer. Er hat im Rahmen der Möglichkeiten alles im Griff. Wenn er das Programm korrekt abwickeln sollte musste er manchmal Kompromisse machen. Wir waren mit ihm zufrieden.
Fahrer
Dubai: Da wir in der VAR 3 verschiedene Fahrer hatten keine Aussage. Allerdings auch keine Probleme.
Oman: Wie schon weiter erwähnt, Der Mann hatte seinen Bus im Griff. Ein Gewinn für alle.
Lieber SKR Gast,
vielen Dank für das nette und ausführliche Telefonat.
Es hat mich gefreut zu hören, dass Ihnen die Reise im Großen und Ganzen gefallen hat.
Die Anmerkungen bezüglich der Bewertung der einzelnen Hotels in unserem Feedbackbogen, sowie die Ausstattung der vor Ort verwendeten Busse habe ich sehr gerne aufgenommen und an unser Produktmanagement weitergeleitet.
Wie besprochen leite ich Ihr positives Feedback zu unseren Reiseleitern gerne an die beiden weiter.
Ihr SKR Team
Der SKR-Gast bewertete folgende Reise:
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