"Machen! - denn es lohnt sich. "
Der Iran ist definitiv ein sehenswertes und sicheres Land mit einer schlaglochfreien Straßeninfrastruktur auf die man als leidgeprüfter Bundesbürger nicht nur neidisch werden kann - sondern ist. Nach 15 Tagen, 4400 Straßenkilometern ,7100 Kameraauslösungen mit letztendlich 5200 verwertbaren Bildern auf 2 SD-Karten mit jeweils 128 Gigabyte kann ich nur sagen: Machen! - denn es lohnt sich.
Vergessen Sie alles an Halbwissen, was Sie über den Iran je gehört haben und stellen Sie sich stattdessen darauf ein, daß man sich mit Ihnen bei jeder Gelegenheit ablichten lassen möchte und selbst Kinder einem in Englisch ein Loch in den Bauch fragen - alles sehr freundlich und wirklich interessiert. Man ist im Iran Gast und wird als solcher behandelt und findet sich sehr viel eher in einem Gespräch wieder als auf den Rheinterrassen. Wer sich zusätzlich die Mühe macht, als Vorbereitung zur Reise mittels eines kleinen Sprachführers (z.B. Kauderwelsch-Reihe) das persische Alphabet sowie ein paar Wörter und Sätze Farsi zu lernen (Nur Mut!), dem wird der große rote Teppich ausgerollt. Und wer auf die Frage "Where do you come from ?" "Alman" anstatt "Germany" antwortet, dem öffnen sich alle Türen. Wie du kommst gegangen, so du wirst empfangen...
Das man mich von den archäologischen Stätten und aus den Museen hinauszerren mußte, bitte ich zu entschuldigen - aber diese Reise war ein lang gehegter Wunschtraum, der meine kühnsten Träume nicht nur erfüllt sondern deutlich übertroffen hat und ich alles das, was ich nur aus Büchern und von mäßigen Bildern kannte, in der Realität anschauen und ablichten konnte. Man erlebt Kultur, Geschichte, Archäologie und Geologie - und oftmals zusammen an einem Platz in solch konzentrierter Form, daß es einem die Sinne raubt.
Die Planung und Begleitung durch SKR in Deutschland und vor Ort war vorbildlich - wie auch der Service. Selbst aus dem entlegensten Winkel des Iran kurz vor der Wüste konnte man ohne Probleme mit der Heimat Kontakt aufnehmen. Dies an die Adresse einiger Mobilfunkanbieter aus Deutschland zum Thema Netzabdeckung.
Das Vor-Ort Team von Saito war auch tadellos - egal, welche Fragen man stellte, unser Reiseführer wußte Bescheid. Und unser Fahrer Mehran war mit Abstand das Beste, was ich je an Reisebusfahrern erlebt habe - sicher und vorausschauend hat er uns in seinem wie ein Schatz gehüteten, pikobello sauberen vollklimatisierten mit abgedunkelten Scheiben ausgerüsteten Kleinbus durch die Serpentinen des Zagros-Gebirges hinauf- und hinabgefahren. Obwohl ich die meiste Zeit mit geöffnetem Mund aus dem Fenster des Busses geschaut habe, hatte ich nie den Zwang, mich gegen Schlaf zu wehren, da ich wußte: Wir kommen unbeschadet an.
Alles in allem braucht man nicht 2 Wochen, die viel zu schnell vergangen sind, sondern eher 2 Monate - oder besser ein Sabattical und einen Unimog, um sich alles anzusehen - aber wahrscheinlich hat der ein oder andere Chef etwas dagegen. Und wenn man zurück in Deutschland ist, stellt man sich recht schnell die Frage "Geht das nicht auch in einem freundlicheren Ton ? Woanders geht das doch !" - weil man 2 Wochen Freundlichkeit erlebt hat.
Geben Sie sich einen Ruck und buchen Sie die Reise - wie gesagt: Es lohnt sich.
Frank Scherie
Hier noch ein paar Tipps:
Tipp 1: Mehr Bargeld mitnehmen - am besten das Doppelte, mit dem man kalkuliert hat.
Tipp 2: Sicherstellen, daß auf dem Mobilfunktelefon eine VPN-App installiert ist und man sicher damit umgehen kann - VPN benötigt man u.U. um auf eigene Mail-Konten zuzugreifen. Die Sperren sind bei weitem nicht so rigide wie in Ägypten, Saudi-Arabien oder anderen Ländern der Region.
Tipp 3: Wer fotografiert, sollte genug Speicherkarten mitnehmen - oder entsprechend mehr Bargeld, so daß man sich vor Ort Speicherkarten kaufen kann - dies ist ohne Problem möglich - selbst "schnelle" Karten (Class 10 )bekommt man. Bewährt hat sich ein wirklich gutes 24-105mm (APS-C: 15-85mm) Zoomobjektiv für Vollformat mit Bildstabilisierung - ermöglicht auch unverwackelte Schnappschüsse aus dem Bus heraus. Im Bus Polarisationsfilter ab, da ansonsten interferenzbedingte Farbverläufe entstehen. Schmerzlich vermißt habe ich ein Makro - für Gewölbe und Kuppeln - Tele mit 200 oder 300 mm ist kein Muß.
Tipp 4: Der Kauf von leichten Wüstenstiefeln ist angeraten, wenn man gerne auf Ruinen und Hügeln rumklettert und Fotos macht - schützt vor Hitze und gewährleistet sicheren Stand.
Tipp 5: Wer sich einen Teppich kaufen möchte, sollte bedenken daß man bei Überschreiten der Bagatellgrenze und bei der Einreise nach Deutschland 8% Zoll und 19% Einfuhrumsatzsteuer bezahlen muß, so daß der Endpreis damit um 27% höher liegt als der Verkaufspreis im Iran. Und man sollte tunlichst bei der Einreise solch ein hochwertiges Gut beim Zoll anmelden - also durch den roten Ausgang - und nicht den grünen Ausgang. Ich wußte das vorher - andere wohl nicht...
Tipp 6: Ein zusätzliches Gepäckstück bis 23 Kilo kostet 115 Dollar bei Lufthansa. In einem solchen Fall erst mit den Gepäckstücken zum Gepäckabgabe am Abflugschalter IKA. Das zusätzliche Gepäck wird auch ausgezeichnet, aber zurückgehalten - dann aus dem Sicherheitsbereich wieder raus und den Betrag bei einer Bank im Untergeschoss (Ankunft IKA) zeitnah in Euro einzahlen und mit dem Einzahlungsbeleg wieder an den Schalter - funktioniert hervorragend. Dafür ruhig 45 Minuten einplanen.
Tipp 7: Wer Fruchtgummi mag, der wird feststellen, daß man dies nicht nur an fast jeder Tankstelle an den Autobahnen sich frei zusammenstellen kann - sondern dies auch sehr preiswert ist - dafür aber Lichtjahre besser schmeckt was man bei uns so findet.
Tipp 8: Probieren Sie den "verrückten Fisch" !
Der SKR-Gast bewertete folgende Reise:
7 Gründe für SKR Reisen
- Kleine Gruppen
- Beste Preise – beste Qualität!
- Begegnungen vor Ort
- Hervorragende Reiseleitung
- Landestypische, kleine Hotels
- Nachhaltig reisen
- CO₂e-Kompensation für alle Reisen