Planung und Durchführung der Kulturreise waren im Großen und Ganzen gut, ich würde sie an Freunde durchaus weiterempfehlen. Dennoch möchte ich im Folgenden einige Anmerkungen und Anregungen zusammenfassen, die die umfangreiche Zypernreise wohl noch verbessern könnten. (Nach unserer Information war es die erste SKR-Reise dieser Art.)
Zur Organisation:
1. Es wäre günstig, für den Besuch des Nordteils auch ein Hotel im Norden der Insel zu haben, z.B. in Kyrenia. Das führte zu wesentlich kürzeren Reisezeiten und vermeidet insgesamt 8 Übergänge an der Demarkationslinie, die z.T. wegen Staus durchaus länger dauern können.
2. Die Besichtigung der antiken Ruinenstätten (Salamis, Soloi, Vouni, Kourion, Paphos) fand grundsätzlich in der größten Mittagshitze statt. Das lässt sich durch Umbau der Tagespläne leicht verbessern.
3. Der Nikosia-Tag war ohne Wagen geplant; das hätte sehr lange Fußwege bedeutet. (Wir konnten wenigsten für den Südteil den Einsatz des Busses erreichen.) Der Bus sollte für den gesamten Nikosia-Tag zur Verfügung stehen, man kann dann trotzdem geeignete kurze Strecken laufen.
Ich schlage folgende sinnvolle Programmergänzungen vor:
1. Das Byzantinische Museum in Nikosia, insbesondere die Ikonensammlung. Ein absolutes Muss für eine Zypernreise! (Dafür könnte man auf das recht banale osmanische Haus des G. Kornesios verzichten.)
2. Der lange Fahrtag duch die Karpaz-Halbinsel (landschaftlich sehr abwechslungsreich) könnte durch den Besuch von bedeutenden frühchristlichen und byzantischen Kirchen aufgelockert werden (z.B. Panagia Theotokos, Agia Triada oder Agios Philon). An diesen Stätten sind wir quasi vorbeigefahren, sie "standen nicht im Programm". So wurde Karpaz zu einem unendlichen Fahrtag.
3. Die Königsgräber in Salamis fehlten. Wenigsten ein Kurzbesuch sollte für Interessenten möglich sein, man fährt ja dran vorbei, aber: "Steht nicht im Programm".
4. Das bedeutende Heiligtum des Apollo Hylates ganz in der Nähe von Kourion fehlt. Das ist der einzige Ort Zyperns mit einem ansehnlichen antiken Tempelrest, man fährt faktisch dran vorbei; "steht nicht im Programm". In Kourion selbst stand die bedeudeutende frühchristliche Doppelbasilika "nicht im Programm"; den Besuch konnte ich durchsetzen.
Nun noch einige generelle Bemerkungen zum Programm:
1. Die angesetzten Wanderungen (Weinberge, Avakas-Schlucht) waren für die Hälfte der Gruppe zu anstrengend, auch die ansonsten sehr "lauffesten" Mitglieder klagten. Weiter in die Avakas-Schlucht ist nur ein Teilnehmer eingedrungen (ohne Reiseleitung). Der Strand bei Lara Bay konnte nicht erreicht werden, da die Strecke zu schlecht und zu schwierig war.
2. Die Programmpunkte "Kennenlernen von Land und Leute" wie der Besuch einer Bäckerei, Käserei und Orangenplantage stellten sich als völlig überflüssig heraus. Wie man Brotteig knetet oder Käse portioniert, kann man an jeder Ecke in Deutschland sehen, in der sog. Orangenplantage (reiner Touristennepp) wurden wir Erwachsene mit einem Säcklein losgeschickt, einige Orangen zu pflücken. Die Zeit könnte man wirklich sinnvoller nutzen.
3. Ich habe auf der Weininsel Zypern eine richtige Weinprobe vermisst. (Die zwei Sorten im Kloster Chrysorrogatissia kann man wohl kaum als Probe rechnen.) Die Reiseleiterin war kaum über den Weinanbau und Weinsorten informiert.
Zu den Hotels:
1. Das Centrum Hotel in Nikosia war wider Erwarten gut und praktisch
2. Das Limassoler Hotel Kapitanios Odysseia war im Prinzip auch o.k., allerdings sind die Räume nach Aussage aller Gruppenmitglieder extrem hellhörig, man konnte jedes Wort aus dem Nachbarzimmer verstehen. Die Klimaanlage war problematisch. Trotz sorgsamen Umgangs erkälteten sich 4 von 6 Gruppenmitgliedern.
Zum Abschluss noch ein zentraler Hinweis für SKR: Das wohl wichtigste besondere Kulturgut der Insel sind die byzantinischen Kirchen mit ihren hervorragenden Fresken und Ikonen. Diese Eindrücke will der nachhaltig Reisende natürlich mit nach Hause nehmen. Wie wir erst vor Ort erfuhren, gilt auf Zypern in den Kirchen jedoch ein totales Fotographierverbot (auch ohne Blitz). Darauf hätte SKR in seinen Unterlagen unbedingt hinweisen müssen!

Vielen Dank für Ihr ausführliches Feedback. Wie schon im persönlichen Gespräch mitgeteilt sind Ihre Anmerkungen für uns besondern wertvoll, da diese Tour neu im Programm ist. Wir freuen uns dass sie eine eine tolle Reise mit vielen Highlights erleben konnten und würden uns freuen Sie demnächst wieder als Gast einer Reise begrüßen zu dürfen.