Sheki, die älteste Stadt Aserbaidschans

Sheki, die älteste Stadt Aserbaidschans, kann auf eine 2700 Jahre alte Geschichte zurückblicken. Sie gilt als eine der schönsten Städte im Kaukasus. Weit oben im Nordwesten Aserbaidschans, an der Südflanke des Kaukasus und etwa 320 Kilometer von der Hauptstadt Baku entfernt, findet man sie. Sheki liegt malerisch eingebettet in den dicht bewaldeten Ausläufern des Großkaukasus. Egal, durch welchen Teil der herrlichen alten Stadt ein Besucher gerade schlendert, es offenbart sich ihm stets ein atemberaubender Blick auf die umliegenden, dunkelgrünen Berge und die wundervolle, ursprüngliche Natur. Die wunderschönen Häuser, prächtige, alte Steingebäude, die historischen Sehenswürdigkeiten, die Einheimischen und die friedliche Stimmung geben ihr Übriges, um die charmante, stellenweise magische alte Stadt unvergesslich werden zu lassen.

An der berühmten Seidenstraßen gelegen: Sheki

Sheki ist alt. Sehr alt. Schon im 2. Jahrhundert vor Christus benutzten Karawanen die Seidenstraßen, dem alten Netz von Handelswegen zwischen West und Ost. Hoch oben in den Ausläufern des Großkaukasus hielten die Händler auf ihrer Reise in der schönen Stadt Sheki an und übernachteten in einer der fünf zweistöckigen, arkadenförmig gebauten Karawansereien der Stadt, die man in ihrer Funktion mit einem Landgasthof vergleichen könnte. Heute sind noch zwei davon übrig, prachtvolle Mini-Festungen mit einem großen Vorhof, in dem einst die Lasttiere angebunden wurden. Heute zieren den Vorhof, dem man durch das alte, originale Eingangstor erreicht, Bänke und schattenspendende Bäume. Eine der Karawansereien hat ihre ursprüngliche Bestimmung wieder aufgenommen - die Bewirtung und Beherbergung von Übernachtungsgästen in Sheki. Ein Stück den Hügel hinauf findet man in Sheki die Hauptsehenswürdigkeit der Stadt - den in 1797 erbaute Sommerpalast der Sheki Khans. Zwischen 1743 und 1819 regierte der Khan hier und besaß 40 Sommer und Winterpaläste. Der Khans Palast in Sheki ist einer der letzten und ist der kleinste der ehemaligen Häuser. Die Fertigstellung des Palastes im persischen Stil dauerte 10 Jahre - davon fielen 8 Jahre auf die berauschend-schönen Verzierungen und Malereien. Das Besondere an dem Palast in Sheki ist, dass er ohne einen einzigen Nagel gebaut wurde. Die Wände im Inneren des Palastes sind über und über verziert mit herrlichen Fresken von Vögeln, Blumen und Jagdszenen, wie auch Butas - ein beliebtes Motiv der aserbaidschanischen Kunst. Die Attraktion des Palastes sind allerdings die Fassaden, die zu einem großen Teil aus einem Mosaik aus buntem Glas in Holzrahmen bestehen

  • alte Moschee
    alte Moschee
  • Karawanserei
    Karawanserei

Shebeke Fenster-Handwerk, Seide und Holzschnitzkunst in Sheki

Shebeke Fenster werden sie genannt, die wunderschönen Mosaik Fenster in satten Rot, Blau, Gelb und Türkis Tönen. Sie werden in Sheki seit Jahrhunderten in traditioneller Handwerksarbeit hergestellt. Hunderte kleiner, bunter Glas- und Holzstücke werden so geschickt in ihre Rahmen gesteckt, dass sie ganz ohne Nägel und Leim halten. Das Shebeke Fenster-Handwerk wird in einem Nebengebäude des Palastes immer noch gezeigt und ist absolut sehenswert. Neben der Fensterkunst ist Sheki auch für seine wunderschönen Holzschnitzarbeiten bekannt. Aufgrund der Lage und der Zucht von Seidenspinnern war Sheki früher ein wichtiger Anlaufpunkt auf der alten Seidenstraße. Auch heute noch findet der Besucher eine Seidenfabrik und eine Seidenweberei in Sheki, in der man zauberhafte Seidenteppiche und Schals erwerben kann.

Sehenswürdigkeiten im Umland von Sheki

Nicht weit entfernt von der Stadt Sheki liegt das kleine, malerische Bergdorf Kish. Hier steht die älteste Kirche Aserbaidschans. Bei der Kirche soll es sich um einen albanischen Tempel handeln, der laut Überlieferungen bereits im 1. Jahrhundert vor Christus gebaut wurde, zu einer Zeit also, als Aserbaidschan noch nicht existierte und das Gebiet zum Königreich Albanien gehörte.

Die wunderschöne, guterhaltene Kirche in Kish ist schon einen Besuch wert. Ihre Besonderheit und ihre Bekanntheit über die Grenzen Aserbaidschans hinaus hat sie allerdings einem norwegischen Wissenschaftler zu verdanken - Thor Heyerdahl. Bei Ausgrabungen, die Heyerdal in den 80er Jahren in dem Bergdorf startete, fanden sich helle, bis zu 2 Meter große Skelette. Heyerdahl war der Meinung, dass dies ein Beweis dafür sei, dass Wikinger auch nach Aserbaidschan reisten. Die Skelette können bis zum heutigen Tag dort noch besichtigt werden. Gabala liegt ebenfalls im Großen Kaukasus, etwa 220 Kilometer von der Hauptstadt Baku und circa 85 Kilometer von Sheki entfernt. Die Seidenherstellung ist in der Stadt noch ein Hauptwirtschaftszweig, denn hier werden neben der Produktion von Gemüsekonserven und Tabak Seidenraupen-Kokons getrocknet und verarbeitet. Circa 20 Kilometer vor der Stadt findet man die Ruinen der historischen Stadt Çuxur Gabala. Die alte Hauptstadt des Königreichs Albania, Çuxur Gabala stammt aus dem 4. Jahrhundert vor Christus und wurde erst im Jahr 1959 entdeckt.

Die Ruinen sind sehr empfehlenswert, denn auf einem 25 Hektar großen Grundstück konnte eine Stadtmauer samt Zinnen und Wachtürmen, ehemalige Wohnhäuser, Tore und Friedhöfe ausgegraben werden. Das Grab von Nizami ist seit vielen Jahren ein Wallfahrtsort. Es liegt etwas außerhalb der Stadt Ganja, etwa 150 Kilometer von Sheki entfernt. Es wurde zu Ehren des persischen Dichters Nizami Ganjavi erbaut. Erstmals erwähnt wurde das prächtige Mausoleum in historischen Chroniken aus dem Jahr 1606. Die Grabstätte wurde im 20. Jahrhundert fast vollständig zerstört. Die sterblichen Überreste des Dichters Nizami Ganjavi wurden freigelegt und sollten eigentlich in Ganja bestattet werden. Die Führung Aserbaidschans sprach sich jedoch dagegen aus, ließ ein neues Mausoleum errichten und Ganjavi dort wieder bestatten. 1980 wurde die Grabstätte erneut zerstört und in seiner jetzigen Form wieder errichtet. Das hohe, zylindrische Gebäude aus Granitblöcken ist von Metallstatuen und wunderschönen Gärten umgeben. Der Ateschgah von Baku ist ein ehemaliger Feuertempel und eine besondere Sehenswürdigkeit der Hauptstadt Baku in Aserbaidschan. Der "Hort des Feuers" ist der älteste der drei verbliebenen Tempel. In früheren Zeiten fanden in dem Feuertempel hinduistische Rituale statt. Der Tempel wurde ursprünglich als Klosteranlage im 17. und 18. Jahrhundert erbaut. Gespeist wurde das Feuer des Tempels durch natürlich austretendes Erdgas. Heute ist der "Hort des Feuers" ein Museum, doch auch heute noch brennt das Feuer des Tempels - wenn auch nur als Nachbildung.

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