Der Skanderbeg Platz im Zentrum von Tirana

Der Skanderbeg Platz liegt im Herzen der albanischen Hauptstadt Tirana und bestimmt durch seine Weitläufigkeit die Atmosphäre der Innenstadt. Auf dem fast 40000 m² Platz, der nach dem albanischen Nationalhelden Skanderbeg benannt wurde, laufen nicht nur Straßen aus allen Himmelsrichtungen zusammen, sondern er wird auch von einer Vielzahl von öffentlichen Gebäuden und Sehenswürdigkeiten gesäumt. Dadurch ist er das politische und kulturelle Zentrum des Landes, das sowohl für Touristen als auch für die Einheimischen von großer Bedeutung ist. Da der Skanderbeg Platz inzwischen zu einem Großteil eine Fußgängerzone ist, lädt er aber auch zum Verweilen ein.

Der Skanderbeg Platz: eine Erinnerung an den Widerstand

Der Namenspatron des Skanderbeg Platzes ist ein mittelalterlicher Fürst, der eigentlich Gjergj Kastrioti hieß, aber unter seinem Beinamen Skanderbeg bekannt wurde. In seiner Jugend hatte er zwar in der türkischen Armee gedient, verließ jedoch nach der Enteignung seiner christlichen Familie mit 300 Rittern das Heer des Sultans. Durch eine gefälschte Urkunde kam er kampflos in den Besitz der strategisch wichtigen Festung Kruja, von der aus er den albanischen Widerstand gegen die Osmanen organisierte. Nachdem er diese in mehreren Schlachten vernichtend geschlagen hatte, blockierte er lange ihre Expansion im Balkan. Nachdem er insgesamt ein Vierteljahrhundert gegen die Osmanen gekämpft hatte, starb Skanderbeg schließlich in der Festung Kruja, die er bis zuletzt halten konnte. Noch heute gilt er deshalb als Symbol für Albaniens Unabhängigkeitsbestreben. Eine imposante Reiterstatue erinnert auf dem Skanderbeg Platz an diesen Nationalhelden.

  • Nationalmuseum - Albanien Sehenswürdigkeiten
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  • Skanderbeg Platz
    Skanderbeg Platz

Die Geschichte des Skanderbeg Platzes

Der Platz selbst ist noch vergleichsweise jung, denn seine Anfänge reichen nur wenig mehr als ein Jahrhundert zurück. Er entwickelte sich aus einem Stadtplatz, der 1917 während der Besetzung Albaniens durch Österreich-Ungarn angelegt wurde. Die Österreicher waren es auch, die hier die ersten der heute noch erhaltenen Gebäude errichteten. So wird beispielsweise das frühere österreichisch-ungarische Offizierskasino inzwischen als Puppentheater genutzt. Erst nachdem Tirana 1920 zur Hauptstadt Albaniens geworden war, wurde der Skanderbeg in seiner gegenwärtigen Grundstruktur angelegt. Obwohl die Bebauung im Wesentlichen bereits in den Dreißigern fertiggestellt war, veränderte der Skanderbeg Platz sein Aussehen mehrmals drastisch. Zunächst wurden nach dem Zweiten Weltkrieg Kriegsschäden beseitigt. In der Zeit des Sozialismus mussten mehrere der ursprünglichen Gebäude sowie das Basar-Viertel, das sich an den Skanderbeg Platz anschloss, den typischen Monumentalbauten weichen. Durch die Größe des Platzes wirken sie keineswegs so überwältigend wie in anderen ehemals sozialistischen Ländern. Seit der Jahrtausendwende wird der Skanderbeg Platz fortlaufend modernisiert, sodass aus dem früher grauen Verkehrsknotenpunkt ein grüner Fußgängerbereich geworden ist, in dem sich auch Besucher der Stadt gerne aufhalten.

Die wichtigsten Gebäude rund um den Skanderbeg Platz

Da Tirana die Hauptstadt Albaniens ist und der Skanderbeg Platz im Zentrum der Stadt liegt, sind hier zahlreiche Regierungsgebäude und Ministerien zu finden. Auch der Hauptsitz der Demokratischen Partei Albaniens, die Zentralbank, das fünfzehnstöckige Tirana International Hotel und der Kulturpalast, in dem sich die Oper und die Nationalbibliothek befinden, liegen direkt am Skanderbeg Platz. Für Besucher besonders interessant ist das Historische Nationalmuseum. Das mit Abstand größte Museum Albaniens, das in den Achtzigern an der Stelle des früheren Rathauses von Tirana errichtet wurde, beherbergt zahlreiche umfangreiche Sammlungen zur Geschichte des Landes, die von der Antike bis zur Neuzeit reichen und auch die albanische Kultur und Volkskunde beleuchten. Besonders bemerkenswert ist das Mosaik über dem Eingang des Museums, das auf einer Fläche von etwa 440 m² verschiedene Figuren aus der Geschichte des albanischen Volkes zeigt.

Skanderbeg Platz
Skanderbeg Platz

Die Et'hem-Bey-Moschee am Skanderbeg Platz

Trotz der Monumentalbauten, die den Skanderbeg Platz umgeben, wirkt die Et'hem-Bey-Moschee noch immer am imposantesten. Der bereits 1821 fertiggestellte Sakralbau ist das älteste Gebäude am Skanderbeg Platz und konnte trotz der langen Jahre der sozialistischen Herrschaft, während die meisten Kirchen und Moscheen Albaniens zweckentfremdet wurden, seine frühere Pracht bewahren. In ihrem Inneren ist die Einkuppelmoschee reich mit Fresken und Pflanzenornamenten geschmückt. Auf der Außenseite schließen sich eine großzügige Vorhalle und ein Minarett an. Sowohl das Minarett als auch die Moschee selbst können außerhalb der Gebetszeiten besichtigt werden. Direkt neben der Et'hem-Bey-Moschee befindet sich der ebenfalls in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts errichtete Uhrturm, der mit einer Höhe von 35 Metern bis in die Siebzigerjahre das höchste Gebäude Tiranas war und in seinem Erscheinungsbild an den Markusturm in Venedig erinnert. Seit er renoviert worden ist, kann er von Besuchern bestiegen werden, die von ihm aus einen einmaligen Ausblick über den Skanderbeg Platz und ganz Tirana genießen können.

Ausflugsmöglichkeiten vom Skanderbeg Platz aus

Da sich am Skanderbeg Platz insgesamt drei Haltestellen befinden, von denen aus zahlreiche Buslinien starten, bietet sich der Skanderbeg Platz als Ausgangspunkt für zahlreiche Ausflüge an. Dabei können nicht nur die verschiedenen Stadtteile Tiranas erkundet werden, sondern auch andere Städte des Landes. Besonders lohnenswert sind Abstecher nach Schkoder, das als vorrömische Gründung eine der ältesten Städte Albaniens ist, und osmanisch geprägte Berat, welches auch Stadt der tausend Fenster genannt wird und zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt.

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Galerie

  • Reiterstatue Skanderbeg
    Reiterstatue Skanderbeg
  • Et hem Bey Moschee
    Et hem Bey Moschee
  • Blick auf Skanderbeg Platz
    Blick auf Skanderbeg Platz
  • Skanderbeg Platz
    Skanderbeg Platz
  • Skanderbeg Platz
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